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Hexengift

Titel: Hexengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.A. Pratt
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ab und goss etwas Brandy hinein. »Ich hab leider keine Cognacgläser. In meiner Wohnung muss man immer ein wenig improvisieren.«
    »Ich bin gut im Improvisieren. Cheers!« Joshua hob sein Glas.
    Marla stieß klirrend mit ihm an und kippte ihren Drink in einem Zug hinunter, was nicht gerade die angemessene Art war, einen guten, alten Brandy zu genießen, aber egal. Die Flüssigkeit jagte heiß und feurig ihren Rachen hinab und half ihr, sich ein wenig zu entspannen, wenn auch die Wirkung nur psychologischer Natur war. Sie dachte kurz über Joshua nach, daran, wie wunderschön er war, wie aufregend fremd, und wie wacker er sich geschlagen hatte, nachdem sie durch diese magische Falltür in Genevieves
Welt gepurzelt waren. Bis vor kurzem war er für sie nur eine Verlockung gewesen, doch jetzt, nachdem er vor ihren Augen diese Krise gemeistert hatte, war er eine echte Perspektive ! Seit ihren Tagen als Teenager hatte Marla sich keine Hoffnung mehr gemacht, jemals die große Liebe zu finden. Liebe war etwas für die anderen. Zwar glaubte sie durchaus an romantische Liebe, aber dass diese auch in ihr Leben Einzug halten könnte, hielt sie für genauso wahrscheinlich wie die Möglichkeit, dass sie eine Stirnglatze bekommen oder eines Tages durch spontane Selbstentzündung bei lebendigem Leib verbrennen würde. Jetzt, da sie Joshua getroffen hatte, wagte sie es, zumindest zu hoffen . Und obwohl sie wusste, dass er über starke Zauberkräfte verfügte, um ihr Herz zu betören, träumte sie trotzdem davon, dass hinter all dem etwas Echtes steckte, ein Kern von wahrer gegenseitiger Anziehung.Vielleicht machte sie sich auch nur etwas vor. Trotzdem, war er nicht heute Nacht mit ihr gekommen, wo er doch jede andere hätte haben können? Also Scheiß drauf. Auch wenn nichts weiter dabei heraussprang als ein guter Fick - sie hatte einen guten Fick verdient.
    Er beugte sich zu ihr hinüber, fasste ihr Kinn mit beiden Händen und murmelte irgendein Kompliment. Sie küssten sich, schmiegten sich aneinander, Marla schmeckte den Brandy auf seinen Lippen, auf seiner Zunge, und darunter schmeckte sie ihn, den berauschenden Geschmack des Ganconers. Das ging eine ganze Weile so, dann zog sie sich plötzlich von ihm zurück und blickte ihn fragend an. Sein Gesicht war offen, einladend, zu allem bereit. »Ins Schlafzimmer«, sagte sie und zog ihn an der Hand hinüber in ihr Zimmer, was eine ganze Weile dauerte, weil sie unterwegs
immer wieder stehen blieben, um einander die verschiedenen Schichten ihrer Kleidung vom Leib zu reißen. Sie fielen aufs Bett, ihre Hände überall, in dem Versuch, den anderen gleichzeitig am ganzen Körper zu berühren.
    »Ich möchte …«, begann Joshua, aber Marla war geistesgegenwärtig genug, ihm einen Finger in den Mund zu stecken, damit er die Klappe hielt. Schließlich war er ein Liebesflüsterer. Es war unmöglich, ihm zu widerstehen, und Marla wusste nur zu gut, dass sie verloren wäre, sobald er anfing, ihr Liebeskommandos zu erteilen. Sie wäre nicht in der Lage, sich zu weigern, und damit nichts weiter als eine seiner zahllosen Eroberungen, eine ergebene Liebessklavin, die an nichts anderes mehr denken konnte, als ihm zu gefallen, und die gesamte dominante Aura, die sie sich durch ihre Widerborstigkeit so hart erarbeitet hatte, wäre unweigerlich dahin.
    »Ich hab da gerade so eine Idee«, sagte sie grinsend und schaffte es, sich lange genug loszureißen, um hinüber zu ihrer Kommode zu gehen. Marla zog eine der Schubladen auf und wühlte darin herum, bis sie gefunden hatte, wonach sie suchte: ein Bündel schwarzer Seidentücher. Joshua lag unterdessen mit halb geschlossenen Augen ausgestreckt auf Marlas Flanellbett. Mein Gott, war das vielleicht ein verlockender Kerl. Marla kletterte wieder aufs Bett und legte ihm eines der Tücher über den Bauch; Joshua musste lachen.Vielleicht war ihm das zu gewagt - Marlas letzte Liaison war die mit dem Inkubus gewesen, und derlei Liebschaften ließen einen leicht vergessen, was im Allgemeinen als schicklich galt.
    Sie hielt ihm ein weiteres Tuch vor die Nase. »Lust auf ein kleines Spiel?«
    »Immer.«

    »Mach deinen Mund auf.«
    »Ja, Ma’am.« Marla befahl ihm, sich aufzusetzen. Sie gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss, dann machte sie sich wieder los und rollte das Tuch zu einem Knäuel zusammen, das sie ihm in den Mund stopfte. Sie nahm ein weiteres, legte es ihm über die Lippen und wickelte es ihm ein paarmal um den Kopf, damit der Knebel auch schön

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