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Hexengift

Titel: Hexengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.A. Pratt
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Gefühl, dass Sie nicht mehr auf Gregors Gehaltsliste stehen.«
    »Wie schade, dabei hatte der Auftrag mir solchen Spaß gemacht.« Er legte auf. Gregor würde ihn zur Schnecke machen, vielleicht sogar versuchen, ihn zu töten. Wahrscheinlich aber nicht, denn Gregor war ein vorsichtiger Mensch. Er würde bis ins kleinste Detail wissen wollen, was geschehen war, wie und warum das Attentat misslungen war. Was sollte er ihm erzählen, die Wahrheit? Vielleicht. Gregor wusste eine Menge, möglicherweise konnte er ihm sogar sagen, wer diese Genevieve war. Magier steckten ihre Nase ständig in die Angelegenheiten der Konkurrenz.
    Zealand spürte ein Jucken auf seinem Handrücken. Als er sich kratzen wollte, fühlte er etwas Seltsames auf seiner Haut. Er sah näher hin und entdeckte einen kleinen, grünen Fleck. Er versuchte ihn wegzuwischen, aber er ging nicht ab, und es fror ihn bereits an den Händen, also steckte er sie in die Hosentasche. Er würde später ohnehin eine Dusche nehmen, schmutzige Hände waren jetzt sein geringstes Problem.
    Mit stampfenden Füßen wartete Zealand, bis der Wagen kam. Am Steuer saß ein mürrisch dreinschauender junger Bursche, der aussah, als wäre er gerade ziemlich unsanft aus dem Bett gerissen worden. Zealand setzte sich vorsichtshalber auf den Beifahrersitz - er hielt es zumindest für möglich , dass der Kerl Instruktionen hatte, hinunter zum Fluss zu fahren, ihn dort zu töten und die Leiche verschwinden zu lassen.
Dagegen hatte er etwas. Tatsächlich gähnte der Junge jedoch nur alle paar Sekunden mächtig und sprach ansonsten kein Wort, während er zu Gregors Wolkenkratzer fuhr. Dort angekommen, fuhr er in die Parkgarage, zeigte wortlos auf den Eingang zum Lift und ging dann wieder seiner eigenen Wege.
    Zealand nahm den Aufzug nach oben, fuhr ganz hinauf. Im gleißenden Licht des Foyers stand Nicolette und wartete auf ihn. Sie kaute auf ihren Fingernägeln herum, die in allen Farben des Regenbogens lackiert waren. »Wir haben noch nichts von Marlas Leuten gehört«, sagte sie, »das ist schon mal ein gutes Zeichen. Aber hier geht es gerade ziemlich abgedreht zu, machen Sie also keinen Scheiß, okay? Erzählen Sie dem Boss einfach, was passiert ist. Und ignorieren Sie den Neuen. Er hängt seit ein paar Tagen hier rum, aber das hat mit Ihnen nichts zu tun.« Sie winkte Zealand in Gregors Büro. Am Fenster stand ein Mann und blickte hinaus auf die Stadt. Sein kahler Kopf sah seltsam weich aus, sein glänzend schwarzer Mantel, als stamme er aus einem dieser düsteren Science-Fiction-Filme.
    »Gregor«, sagte Zealand und nickte dem Magier zu, der hinter seinem Schreibtisch saß und sich die Schläfen massierte. »Wer ist der Neue?«
    Nicolette trat ihm gegen das Schienbein, aber der Fremde hatte sich bereits umgedreht und musterte Zealand von oben bis unten. »Mein Name ist Reave.«
    Zealand verzog keine Miene. Der grüne Fleck auf seiner Hand begann immer stärker zu jucken. »Erfreut, Sie kennenzulernen.«
    »Wie ich gehört habe, sind Sie gerade an der Aufgabe gescheitert,
eine Frau zu eliminieren«, sagte Reave und rümpfte die Nase. »Ich kann also kaum behaupten, dass ich erfreut wäre, Sie kennenzulernen.«
    Zealand fragte sich kurz, ob er Reave vielleicht sofort töten sollte. Falls die Fenster nicht aus Sicherheitsglas bestanden, könnte er sich auf den Mann werfen und sich mit ihm nach draußen stürzen, aber damit würde er sie beide töten, und wenn Zealand starb, würde er weder den Palast von innen sehen noch in den Genuss der anderen Belohnungen kommen, die Genevieve ihm geben konnte. Lieber auf den richtigen Moment warten. »So etwas kommt vor«, erwiderte er knapp und wandte sich dann an Gregor. »Ich werde Ihren Vorschuss natürlich zurückerstatten. Und falls Sie willens sind, noch ein wenig zu warten, kann ich noch einmal versuchen, sie zu töten. Sie wird mit Sicherheit eine Zeit lang höllisch auf der Hut sein, aber irgendwann, vermute ich, wird es ihr auf die Nerven gehen.«
    »Ich hätte wissen müssen, dass es nicht so leicht sein würde«, sagte Gregor. »Die Weissagungen waren nicht eindeutig - es schien die Möglichkeit zu bestehen, dass Sie Erfolg haben. Aber diese Marla hat mehr Leben als jede Straßenkatze. Sie haben ihr also keine Informationen gegeben? Meinen Namen nicht erwähnt oder den von Nicolette?«
    »Ich bin Profi genug, Gregor«, erwiderte Zealand. »Nein, ich habe Ihren Namen nicht erwähnt. Ich werde natürlich die Stadt verlassen, aber

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