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Hexengift

Titel: Hexengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.A. Pratt
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emotional. Hatte lediglich seine Magie sie in den Bann geschlagen, oder war es tatsächlich auch er selbst, seine Persönlichkeit? Auf jeden Fall schätzte Marla sich glücklich, dass Joshua ihr über den Weg gelaufen war. Er erfüllte Bedürfnisse in ihr,
von denen sie nicht das Entfernteste geahnt hatte. Gleichzeitig hielt sie jedoch nichts von Liebeszaubern - und was war Joshua denn anderes als ein wandelnder Liebeszauber? Wie sollte Marla die Situation objektiv beurteilen, wenn sie selbst mitten drin steckte? Das war schlichtweg unmöglich.
    Sie würde später über diese Sache nachdenken, jetzt gab es Dringendes zu besprechen. Es hieß, der Kraft eines Liebesflüsterers könnte niemand widerstehen, aber vielleicht wäre ja Langford in der Lage, einen Gegenzauber zu entwickeln. Falls das der Fall sein sollte, könnte Marla ihren Gefühlen für Joshua auf den Grund gehen, und das ohne den Nebelschleier aus Pheromonen, Auramanipulation oder was auch immer er alles anwendete. Sie würde Langford einfach danach fragen.
    Marla ging nach drinnen und traf dort auf Ted, der gerade die Treppe hinuntergehen wollte. »Tut mir leid, ich bin ein wenig spät dran. Hatte noch zu tun. Sind schon alle da?«
    »Alle außer Rondeau.«
    Marla war sofort angepisst. »Verdammt, ich habe ihm doch gesagt, dass das hier wichtig ist. Rufen Sie ihn auf seinem Handy an.«
    »Das habe ich bereits, mehrmals. Es geht immer sofort die Mobilbox dran. Tut mir leid, Marla.«
    Sie seufzte. »Ist schon in Ordnung.«
    »Es gab mehrere Anrufe. Von, ähm, mehreren Ihrer anderen Mitarbeiter. Sie machen sich Sorgen über die Vorgänge in der Stadt. Sie sprachen von … dem Genevieve-Problem?«
    Marla stöhnte. »Das ist einer der Gründe, warum ich dieses Meeting einberufen habe. Sind die anderen jetzt im Konferenzraum?«

    »Ja. Und verspeisen ihre Sandwichs, während wir uns unterhalten.«
    »Gute Arbeit, Ted.« Sie gingen hinunter in den geheimen Konferenzraum. Ted hatte für die Konferenzschaltung eigens eine Telefonleitung nach unten gelegt und an einer Wand ein kleines Sideboard mit Tabletts für das Essen darauf aufgestellt. Langford stand gerade davor und stopfte sich Fleischund Käseröllchen in den Mund, während Hamil sich auf die Kohlenhydratbomben konzentrierte und am Tisch systematisch ein Croissant nach dem anderen verspeiste. Joshua begnügte sich mit einer kleinen Schale Weintrauben, und Kardec stand mit verschränkten Armen an der gegenüberliegenden Wand, von wo er die Tür im Auge behalten konnte. Alle versuchten, Joshua nicht ständig anzustarren, was nur Kardec mehr oder weniger gelang. »Ich danke euch allen, dass ihr gekommen seid. Kannst du mich auch hören, Husch?«
    »Ja«, kam ihre Stimme knisternd aus dem Lautsprecher des Telefons.
    »Bestens. Ich habe ein paar Dinge zu besprechen. Eigentlich getrennte Bereiche, die aber alle was miteinander zu tun haben, und da war es am einfachsten, euch alle auf einmal herkommen zu lassen. Kardec, ich habe Ihren Verräter gefunden. Er hat letzte Nacht versucht, mich umzubringen.«
    Kardec stieß einen Pfiff aus. »Haben Sie ihn getötet?« Er klang ebenso besorgt wie hoffnungsvoll.
    »So viel Glück hatte ich leider nicht. Ich konnte ihn kampfunfähig machen, aber er hat sich wegteleportiert oder etwas in der Art. Ist mir buchstäblich aus den Händen entschlüpft.«

    Kardec runzelte die Stirn. »Das ist neu.«
    »Aber ich habe ein paar von seinen Habseligkeiten.« Marla deutete kurz mit der Hand, und Ted stellte eine kleine Schachtel mit Zealands Elektroschocker, der Pistole und der Garotte auf den Tisch. »Glaubst du, dass du ihn damit aufspüren kannst, Langford?«
    Langford kam mit immer noch vollem Mund an den Tisch, warf einen kurzen Blick auf die Gegenstände in der Schachtel und nickte dann. »Dürfte kein Problem sein.«
    »Gut. Wenn wir Zealand gefunden haben, Kardec, werde ich es Sie wissen lassen, aber nur, wenn Sie mir versprechen, dass Sie ihn sofort aus der Stadt schaffen, und mir schwören , dass Sie herausfinden, wer ihn angeheuert hat, was Sie dann unverzüglich mir mitteilen. Ich weiß, dass ich Feinde habe, aber es wäre hilfreich, wenn ich wüsste, wem ich ein bisschen genauer auf die Finger schauen sollte, verstehen Sie?«
    Kardec sah leicht verärgert aus, nickte aber. »In Ordnung.«
    Marla setzte sich ans Kopfende des Tisches. »Tatsächlich? Ich muss also nicht mit Ihnen nach draußen gehen und einen Bannkreis um uns legen, damit ich sicher sein kann, dass Sie

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