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Hexengift

Titel: Hexengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.A. Pratt
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Zealand und ich uns das große Indianerehrenwort geben können.«

13
    Als Joshua sich neben sie auf die Rückbank des Bentley setzte, musste Marla all ihre Willenskraft aufbringen, um ihn nicht sofort anzuspringen. Er schenkte ihr ein Lächeln, das wie immer absolut umwerfend war. »Ich hab dich vermisst«, sagte er.
    »Schön. Es ist schön, vermisst zu werden.«
    »Ihr Turteltauben da hinten benehmt euch gefälligst«, rief Rondeau vom Fahrersitz. »Das ist hier keine MTV-Limousinen-Live-Flirtsendung!« Ted, der auf dem Beifahrersitz saß, hörte gar nicht zu und murmelte stattdessen in sein Telefon. Wahrscheinlich kümmerte er sich gerade um Probleme, von denen Marla noch gar nichts mitbekommen hatte.
    »Was liegt denn an, oh meine Dienstherrin?«, fragte Joshua. »Hamil sagte mir, es gäbe ein großes Treffen, an dem alle Magier teilnehmen. Ich dachte, das würde erst in ein paar Tagen stattfinden.«
    »Das hier ist ein anderes Treffen. Eine Notfallsitzung, bei
der wir uns um unser Leute-verschwinden-im-Traumland-Problem kümmern müssen.«
    »Ich dachte, das wäre der ganz normale Alltag in einer Stadt voller Magier.«
    Marla schnaubte. »Die meisten Städte mit nennenswerter Einwohnerzahl sind voller Magier. Aber normalerweise sind wir ziemlich gut darin, magische Zwischenfälle auf ein Minimum zu beschränken, und wir halten unsere Machenschaften vor den gewöhnlichen Leuten geheim. Eine meiner Hauptaufgaben ist es, das mysteriöse Verschwinden von Leuten und das spontane Auftauchen von Orangenbäumen so weit wie möglich zu verhindern. Aber im Moment laufen die Dinge aus dem Ruder. Ein Ende ist zwar in Sicht, wie ich hoffe, aber bevor es wieder besser wird, wird es erst noch um einiges schlimmer kommen, und ich muss für ein gewisses Mindestmaß an Schadensbegrenzung sorgen. In solchen Fällen kann das Magieroberhaupt die Unterstützung der anderen Magier der Stadt einfordern. Stell es dir einfach vor wie einen Haufen Mafia-Clans, die untereinander alle möglichen Abkommen und Verträge haben, um das tägliche Geschäft zu erleichtern. Ich brauche die Hilfe der anderen großen Fische in der Stadt, damit ich die Situation unter Kontrolle halten kann, und was ich von dir brauche, ist, dass du für einen möglichst reibungslosen Ablauf sorgst. Nicke, wenn ich etwas sage, und leg die Stirn in Falten und schüttle den Kopf, wenn mir jemand widerspricht - nicht zu offensichtlich natürlich, nur so viel, dass jedem klar wird, dass du auf jeden Fall auf meiner Seite stehst. Das sollte die überzogenen Reaktionen, zu denen es normalerweise kommt, wenn mehr als zwei Magier sich im selben Raum befinden, ein wenig abmildern.«

    »Verstanden. Sonst noch was, das ich wissen sollte?«
    Marla überlegte kurz, ob sie ihm von Zealand erzählen sollte, der sich in diesem Moment aus einer anderen Richtung an Gregors Wolkenkratzer heranschlich, und von Gregors Bündnis mit Reave. Aber sie waren schon fast da, und es blieb nicht genug Zeit, ihm alles zu erklären, vor allem nicht die Tatsache, dass sie jetzt mit dem Attentäter zusammenarbeitete, der letzte Nacht noch versucht hatte, sie umzubringen. »Vertrau mir einfach, und wenn etwas Unvorhergesehenes passiert, dann nimm es, wie es kommt. Sollte es einen Kampf geben, dann halt dich raus. Du bist kein Kämpfer, und tot nützt du mir nichts. Okay?«
    »Ja, Ma’am«, erwiderte er, und Marla konnte sich einfach nicht mehr beherrschen - sie beugte sich hinüber und küsste ihn auf seine köstlichen Lippen. Um ihm Glück zu wünschen , wie sie sich einredete. Dann öffnete sie die Tür und trat hinaus in die Kälte.
     
    Zealand gelangte ohne größere Schwierigkeiten in Gregors Festung - dank seiner eigenen Fähigkeiten, und nicht zuletzt dank dieses unglaublichen, immer schlauer werdenden Mooses, das es geschafft hatte, durch einen Spalt im Lieferanteneingang zu kriechen und von da aus mehrere Meter weiter zu einer Art Sicherungskasten, um dort das Alarmsystem lahmzulegen, indem es die empfindliche Elektronik einfach überwucherte - wie man ein elektronisches Zahlensicherheitsschloss knackte, hatte es anscheinend noch nicht herausgefunden. Es war schon etwas schwieriger, weiter nach oben zu kommen, denn sowohl die Aufzüge als auch das Treppenhaus wurden videoüberwacht. Zealand konzentrierte
das Moos, bis nur noch ein kleiner, grüner Fleck auf jeder Hand übrig war, und ein pelziger, grüner Kummerbund unter seiner Kleidung. Er arbeitete sich bis zur Küche vor und

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