Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenhatz im Monsterland

Hexenhatz im Monsterland

Titel: Hexenhatz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
Vom Netzwerk:
zittern, und Rauch quoll aus Maul und Ohren. »Urrgh – ich wollte – graaahhh – könntet ihr nicht – unggh.« Und dann war der Drache still.
    Mutter Duck wandte sich Alea zu. »Sei dankbar, Kind, daß ich deine Stimme bei deiner Märchenrolle benötige, oder du würdest das Schicksal deines Partners teilen. Drache und Maid? Das ist mehr, als ein professioneller Geschichtenerzähler ertragen kann.«
    Alea blickte zu Hubert empor, der noch immer sein Maul öffnete und schloß, ohne daß ein Laut hervorkam.
    »Ja, Mutter Duck«, sagte sie nervös.
    »Braves Mädchen. Laßt euch anderen das eine Lehre sein. Mutter Ducks Anweisungen muß man Folge leisten!«
    »Ja, Mutter Duck«, bestätigten meine Gefährten hastig im Chor.
    »Gut, dann laßt uns mit der Arbeit beginnen«, fuhr sie fort, offensichtlich mit der Antwort zufrieden. »Gottfried, du hast deine Mitarbeit auf freiwilliger Basis angeboten?«
    Gottfried Wolf bestätigte dies.
    »Das ist ja sehr schön – es soll doch wohl nicht das mit dem roten Kapuzenumhang werden, oder?« fragte Mutter Duck mit deutlichem Widerwillen.
    »Natürlich nicht, Mutter Duck«, versicherte ihr Gottfried. »Ich habe eine andere Geschichte vorbereitet, mit mehr Dramatik und mit einer noch größeren Rolle für sprechende Wölfe.«
    Die alte Dame nickte. »Du läßt dir wohl keine Gelegenheit entgehen. Das könnte interessant werden. Weiterhin werden alle unsere Schauspieler an der folgenden Aufführung teilnehmen – das mag deine Geschichte ein wenig verändern. Und, wie immer, werde ich das Spiel beaufsichtigen. Ich hoffe, jeder hat seinen Teil verstanden?«
    »Ja, Mutter Duck«, echote der Chor.
    »Gut.« Sie lächelte. »So liebe ich das. Eine große, glückliche Familie. Gottfried, darf ich noch eine Minute deiner Zeit beanspruchen?«
    »Verzeihung, Mutter Duck«, machten sich die Sieben Anderen Zwerge bemerkbar.
    »Ja?« erwiderte sie, und ihr Gesichtsausdruck schwankte zwischen Verärgerung und Belustigung.
    »Entschuldigt vielmals unsere Unterbrechung«, druckste Schleimi, »aber hattet Ihr gesagt, daß jeder eine Rolle erhält?«
    »Aber sicher.« Mutter Duck war wieder die Freundlichkeit in Person. »O ja, ich habe euch, meine lieben, kleinen Zwerge, sträflich vernachlässigt, bei all den vielen neuen Leuten hier. Habt keine Furcht. Ihr erhaltet sogar eine sehr wichtige Rolle.«
    »Eine wichtige Rolle?« Schnuti zeigte sich gerührt.
    »Oh, Wahnsinn!« kommentierte Glubschi, während Lärmi lautstark jubelte.
    Mutter Duck nickte dem Wolf zu. »Gottfried, wenn es dir nichts ausmacht?« Die zwei verschwanden hinter einigen toten Bäumen, während sie sich angeregt im Flüsterton unterhielten.
    »In der Tat«, wisperte ich Schleimi zu. »Wir müssen schnell einen Plan fassen. Ich befürchte, die Zeit läuft uns davon.«
    »Plan?« gluckste Schleimi. »Wozu brauchen wir einen Plan. Wir haben eine Rolle!«
    »Eine sehr wichtige Rolle!« bekräftigte Schnuti.
    »Erinnerst du dich nicht?« drängte ich. »Worüber haben wir denn gerade geredet? Meine Flucht!«
    »Flucht?« Schleimi betonte dieses Wort, als hätte er es noch nie zuvor gehört. »Ach, das. Nun, ich denke, deine Flucht wird noch etwas warten müssen. Es sei denn, sie erweist sich als Teil der Geschichte.«
    »Ein sehr wichtiger Teil!« Schnuti war etwas einseitig.
    »In der Tat«, war alles, was ich noch sagen konnte. Meine Fluchtpläne hatten offenbar einen zeitweisen Rückschlag erlitten. Die Zwerge waren in die Märchen von Mutter Duck einbezogen worden und konnten an nichts anderes mehr denken.
    »Das wird ein großartiger Anfang!« rief Mutter Duck und schubste Gottfried Wolf zurück in unsere Mitte. Sie winkte dem Rest von uns zu. »Ich werde euch noch ein paar Minuten der mentalen Vorbereitung lassen, während ich zu meinem Feldherrnzelt auf dem Hügel zurückkehre.«
    Diesmal verließ uns Mutter Duck ohne Begleitung.
    Gottfried trug ein breites, wölfisches Grinsen zur Schau, als er auf uns zukam.
    »Das läßt sich großartig an«, versicherte er uns. »Ihr werdet sprechende Wölfe erleben, wie sie noch nie zuvor präsentiert wurden!«
    »Sag mal«, mischte sich Brax ein. »Hast du dir schon einmal eine Zukunft im Gebrauchtwaffenhandel überlegt? Ich verschaffe dir eine Beteiligung.«
    Mir jedoch blieb keine Zeit mehr für Geplänkel. Das Märchen würde bald beginnen. Ich wiederholte die Worte, die ich von Norei gehört hatte, in der verzweifelten Hoffnung, daß sie genug Macht

Weitere Kostenlose Bücher