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Hexenhatz im Monsterland

Hexenhatz im Monsterland

Titel: Hexenhatz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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    »Glücklich bis an ihr Lebensende. Glücklich bis an ihr Lebensende. Es war einmal.«
    Jeder um mich herum sagte gleichzeitig den letzten Satz.

 
Kapitel Vierzehn
     
     
Märchen können wahr werden – auch für dich, wenn du in Mutter Ducks Königreich gerätst.
    - REFLEXIONEN ÜBER DIE LEHRJAHRE, von Wuntvor, Lehrling bei Ebenezum, dem mächtigsten Magier der Westlichen Königreiche (baldigst in diesem Verlag).
     
    Es war einmal ein junger Bursche namens Wuntvor, der hatte zwei gute Freunde. Der eine Freund war sehr groß und sehr breit und trug eine ebensolche Keule mit sich herum. Der andere Freund hingegen war sehr klein und redete pausenlos über Schuhe. Die drei kamen wunderbar miteinander aus, trotz eines kleinen Streits hier und da.
    Eines schönen Tages sagte Wuntvor: »Ich habe gehört, ein Wolf schleicht in unserer Nachbarschaft herum.«
    »Verdammnis«, sagte sein großer Freund. Sein Name war übrigens Hendrek. »Du machst dir um solche Dinge zu viele Sorgen.«
    »Das stimmt!« Sein kleiner Freund, der Tap hieß, bestätigte es. »Warum sollte man sich Sorgen über Wölfe machen, wenn man auch über Schuhe sprechen kann!«
    Wuntvor dachte bei sich, daß die beiden wahrscheinlich recht hatten. Der Tag war schön und sonnig, und Tap konnte stundenlang über das komplexe Problem der exakten Schnürsenkellochplazierung erzählen.
    »Das stimmt«, meinte der junge Bursche zu den anderen, »aber man kann nie vorsichtig genug sein. Wir sollten Vorbereitungen treffen.«
    Aber die anderen beiden lachten ihn wegen seiner Sorgen an einem so schönen und sonnigen Tag aus und begannen, sich über andere Dinge zu unterhalten. Aber ach, niemand von ihnen ahnte, daß sie in eben diesem Augenblick von eben diesem Wolf, den Wuntvor erwähnt hatte, beobachtet wurden!
    Jam, jam, dachte der Wolf, dessen Name Gottfried war. Ei, was für leckere Bissen diese drei abgeben werden! Der ganz Kleine war zwar kaum mehr als ein Appetithäppchen, aber der Riesige würde bestimmt für eine Woche langen. Und was den jungen Burschen betraf, nun, so dachte sich unser Wolf, der ist gerade im richtigen Alter und besitzt das entsprechende zarte Fleisch, um das beste nur vorstellbare Mahl abzugeben. Am liebsten sautiert, dachte der Wolf, denn das erhält das zarte Aroma und den Fleischsaft. Aber er mußte vorsichtig vorgehen, denn wenn er sich von seiner Begeisterung über die bevorstehenden Mahlzeiten hinreißen ließ, würde er sich womöglich vorzeitig verraten und das Überraschungsmoment verspielen.
    »Also«, sagte Wuntvor schließlich, »es war sehr schön, eine Stunde mit euch zu plaudern, aber ich denke, wir kehren jetzt besser zu unserer Absicht zurück.«
    »Verdammnis«, stimmte Hendrek zu.
    »Achte auf umherschleichende Wölfe!« rief Tap lachend über seine Schulter. »Sei vorsichtig!«
    Und dann verließen ihn seine Freunde und gingen ihrer Wege, denn alle drei waren im Baugeschäft tätig, und übereinstimmend hatten sie beschlossen, daß es nunmehr an der Zeit wäre, neue Häuser für sich zu bauen.
    Ah, dachte der Wolf. Das trifft sich ja vorzüglich. ›Divide et impera‹ ist immer noch die beste Vorgehensweise. Ich werde sie mir einen nach dem anderen pflücken, dann habe ich für Wochen im voraus die leckersten Bissen.
    Aber wen hole ich mir als ersten? Der Wolf dachte einen Augenblick angestrengt nach, aber die Antwort war ja offensichtlich. Man ißt immer den Appetithappen vor dem Hauptgang. Mit diesem Ergebnis zufrieden, schlich der Wolf hinter dem winzigen Kerl her.
    Bald öffnete sich vor Gottfried eine kleine Lichtung. Er versteckte sich sorgfältig in den Büschen an deren Rand und beobachtete den kleinen Kerl, der die letzten Handgriffe an seinem Häuschen tat.
    »Der große Stiefel muß nach hier«, murmelte Tap vor sich hin und stellte einen riesigen braunen Stiefel auf den Dachfirst. »Und mit den zehn Paar Sandalen pflastere ich den Fußweg zum Eingang.«
    Der Wolf blinzelte, um sich das Werk des kleinen Gesellen besser betrachten zu können, denn dieses Haus war tatsächlich völlig verschieden von allen anderen, die Gottfried bislang gesehen hatte. Das Gebilde baufällig zu nennen, wäre eine Untertreibung gewesen. Das Häuschen schien aus Tausenden von braunen und schwarzen Gegenständen in allen möglichen Farbschattierungen und Mustern aufgeschichtet zu sein. Der Wolf brauchte eine längere Zeitspanne, um das Baumaterial zu erkennen, denn für Schlamm war es zu dunkel und für

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