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Hexenheide

Hexenheide

Titel: Hexenheide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: aerts
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Woche haben wir Herbstferien.«
    Sein Vater blickt ihn erstaunt an. »Spazieren gehen? Du? Karim, hast du Fieber?« Er lacht.
    Tief in Gedanken versunken wirft Lenne drei Zuckerstücke in ihren Becher und rührt lange um. Dann fällt ihr plötzlich etwas ein. »Wir sitzen an einer Hausarbeit für die Schule, Karim und ich. Über die Geschichte der Hexenheide. So ist sie früher genannt worden. Das ist natürlich Unsinn, aber es wäre schön, wenn wir was finden würden, ein Haus oder so.« Sie wechselt einen schnellen Blick mit Karim. So eine kleine Lüge, die muss doch erlaubt sein? »Oder die Überreste von einem Haus. Vor allem, wenn es schön unheimlich aussieht, können wir vielleicht davon noch ein Foto machen, das wir in die Arbeit einkleben!«
    Karim trinkt einen Schluck von seiner Cola und sieht Lenne unter seinen Augenbrauen hervor amüsiert an. Junge, Junge, die kann aber auch lügen, dass sich die Balken biegen! »Ja, das würde bestimmt Spaß machen. Geht das, Papa, dass wir nächste Woche mal dahingehen?«

16
     
     

     
     
     
     
     
    »T ut mir leid, dass wir euch damit einfach so überfallen«, sagt Marit entschuldigend zu Karims Mutter, während sie einen Rucksack mit allen möglichen Sachen im Flur abstellt. »Aber wir haben erst im letzten Moment daran gedacht, dass die Feier für Lenne vielleicht doch nicht so schön sein könnte, und dann ist sie selbst auf die Idee gekommen, bei Karim zu übernachten. Mein Gott, bin ich froh, dass ihr nichts dagegen habt, denn ich hab das Gemeckere schon vor mir gesehen. Wenn Lenne was nicht schön findet, dann weiß sie, wie sie einen das auch merken lassen kann. Und dann hockst du da auf so einem Fest mit einem Kind, das die ganze Zeit fragt, ob es schon Zeit ist, nach Hause zu gehen.« Sie macht eine quengelnde Lenne nach: »Gehen wir jetzt endlich? Ich langweile mich soooo seeehhhr.«
    Karims Mutter lacht. »Kein Problem. Karim findet es toll. Vor allem auch, weil Lenne in der nächsten Woche ein paar Tage weg ist. Da können sie wenigstens heute und morgen noch miteinander spielen. Und schlaft euch morgen richtig aus. Lenne kann bis zum Nachmittag hierbleiben.« Sie wendet sich an Lenne. »Ich habe dir ein Gästebett auf dem Boden neben Karim gerichtet. Du musst nur mal eben nachsehen, ob die Luftmatratze zu hart oder zu weich aufgeblasen ist.«
    Karim und Lenne stürmen nach oben. Sofort lässt sie sich auf ihr Luftmatratzenbett plumpsen. »Au!«, sagt sie, als ihr Po hart mit dem Boden in Berührung kommt. »Also da kann gut noch ein bisschen Luft rein!«
    Karim lacht sich kaputt. »Da musst du dich doch der Länge nach drauflegen, du Trottel. Zu fest aufgeblasen ist schließlich auch nicht schön.«
    Lenne legt sich auf das Bett. »Mein Po liegt immer noch auf dem Boden.«
    Glucksend vor Lachen geht Karim die Luftpumpe holen.
    Es ist ein Riesentheater, die Luftmatratze so hinzubekommen, wie Lenne sie haben will. Zuerst lassen sie aus Versehen so viel Luft ab, dass sie beinahe wieder leer ist, aber dann ist die Pumpe endlich richtig angeschlossen.
    »Was für eine blöde Pumpe«, meckert Lenne, »ich krieg ja einen lahmen Fuß davon. Zu Hause haben wir eine viel bessere. Sollen wir die holen?«
    »Sind deine Eltern denn noch da?«
    »Nein, aber ich hab den Schlüssel. Und ich weiß, wo das Ding liegt: bei den Urlaubssachen auf dem Dachboden.«
    Zusammen poltern sie die Treppe wieder nach unten.
    »Papa, wir gehen grad mal zu Lenne nach Haus!«, ruft Karim. »Wir haben eine Mistpumpe, Lennes Eltern haben eine bessere.«
    »Aha!«
    »Die von euch ist so eine kleine runde Gummikugel«, sagt Lenne ein bisschen entschuldigend, und wir haben so eine Ziehharmonikapumpe, so eine, die echt whufff macht, wenn man sich draufstellt. Damit geht es unheimlich schnell.«
    »Bis dann!«, ruft Karim und ist schon zur Tür hinaus.
    Hintereinander rennen sie durch den Garten zu Lennes Haus.
    Lenne geht vor Karim durch die Küche, die Treppe hoch und zieht im ersten Stock an einer Schnur, wodurch eine Luke nach unten aufklappt. »Pass auf«, warnt sie Karim, »gleich kommt die Treppe runter.«
    »Hier bin ich noch nie gewesen«, meint Karim, als er die Treppe hochsteigt und sich in dem dunklen Raum umschaut. »Mann, wie groß! Und was für ein Haufen Zeug!«
    »Ja, hier sind noch alle möglichen Sachen, die meinem Opa und meiner Oma gehört haben. Die Eltern von Marit. Die leben nicht mehr.«
    »Oh, wie traurig.«
    »Aber sie waren schon sehr alt. Guck mal, das ist ein

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