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Hexenheide

Hexenheide

Titel: Hexenheide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: aerts
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echt alter Schaukelstuhl, lustig, was? Da musst du dich mal reinsetzen.«
    Das lässt Karim sich nicht zweimal sagen.
    »Sei ein bisschen vorsichtig damit!«, ruft Lenne, als Karim anfängt, wild hin und her zu schaukeln. Sie geht in eine dunkle Ecke hinten im Dachboden und zieht ein paar große Rucksäcke zur Seite.
    »Was für ein Haufen tolles Zeug«, sagt Karim, der wieder vom Schaukelstuhl aufgesprungen ist und nun seine Nase in einen alten Koffer steckt. »Nur ein bisschen staubig.«
    Lenne sucht weiter und mault. »He, wo ist denn bloß die Pumpe? Sie hat immer hier rumgelegen.«
    »Was ist das, Lenne?« Karim hält einen Gegenstand hoch.
    »Das ist eine Reißschiene. Die hat man früher zum Zeichnen von waagerechten und senkrechten Linien gebraucht. Gehört meiner Mutter. Ich glaub, die benutzt sie schon lange nicht mehr.«
    »Der Koffer hier ist voll mit Sachen zum Zeichnen!«
    »Ja, alle von Marit. Die kauft ständig neue, weil sie die alten nicht mehr findet.« Lenne grinst. »Meistens hat mein Vater sie dann nur weggeräumt.«
    »Da sind auch noch Zeichnungen von ihr drin.«
    Lenne ist an den Zeichnungen nicht interessiert. »Hm … ich kann das Ding nicht finden.«
    Karim hat schon wieder etwas anderes Schönes gefunden. »Boah, sieh mal, was für ein irres Messer!«
    Lenne blickt auf. »Das alte Taschenmesser? Das hat meinem Vater gehört. Früher haben wir es mitgenommen, wenn wir zum Zelten gegangen sind. Jetzt hat er ein besseres, so eines mit allem möglichen Schnickschnack dran.«
    »Meinst du, dass ich das haben kann?«, fragt Karim hoffnungsvoll. »Oder, na ja, vielleicht geliehen?«
    »Steck’s einfach ein, das merkt er gar nicht. Hilf mir lieber mal beim Suchen, du Döskopp.«
    »Ja, ich komm ja schon. Und das hier, meine Güte, was für ein potthässlicher Kerzenleuchter.«
    »Ja, stell den mal schnell zurück.«
    »He, ein richtig schönes Kästchen. Was ist da drin?«
    »Ka-rim!«
    »Ich komm ja schon.«
    Da ertönt ein genervtes Seufzen. »Nee, lass mal gut sein, ich hab sie«, schnaubt Lenne. Sie schneidet Karim eine Grimasse. »Zur Strafe musst du aber pumpen.«
    Karim nimmt die Luftpumpe in die Hand. »Kein Problem. Mein Gott, was für ein Ding. Damit kannst du ja einen Elefanten aufblasen.«
    »Einen Elefanten?« Lenne zieht eine Augenbraue hoch.
    »Ja, noch nie gesehen? Da steckt man dann dieses Ende in den Rüssel.«
    »Ha, ha.« Lenne geht an der Ecke vorbei, in der Karim rumgekramt hat. »Räumst du das grad mal wieder auf?«
    Karim stopft ein paar Sachen in den Koffer. »Das andere hat schon so da gelegen, das hab ich nicht angerührt.«
    »Wo ist denn das schöne Kästchen, von dem du vorhin gesprochen hast?«
    »Hier.« Karim bückt sich und hebt ein kleines hölzernes Kästchen vom Boden auf. Es ist mit einer altertümlichen Schnitzerei verziert.
    »Oh … das!«, ruft Lenne. »Das hab ich lange nicht gesehen. Mensch, das hat meinem Opa gehört, und wenn wir Glück haben …« Sie klappt den Deckel auf. »Ja, sieh mal, da ist eine alte Taschenuhr drin.«
    »Die ist aber schön. Oh, die geht auf. Ähnelt meinem Medaillon, nur dass hier eine Uhr drin ist.«
    »Ja, keine Ahnung, warum die hier liegt. Ich nehme sie mal mit nach unten.« An der Treppe dreht Lenne sich kurz um. »Was steckt eigentlich in deinem Medaillon drin?«
    »Hab ich nicht nachgesehen«, antwortet Karim. Er zuckt mit den Schultern. Ich finde, das gehört sich nicht.«
    Lenne seufzt. »Sei doch nicht so dämlich. Da kannst du doch ruhig mal reingucken.«
    »Nein, mach ich nicht«, sagt Karim entschieden.
    »Na, ich wäre einfach total neugierig.«
    »Bin ich auch. Aber trotzdem lass ich es zu.« Karim will gerade hinter Lenne die Treppe runtergehen, als es plötzlich über ihm zu prasseln anfängt. »Was ist das?«
    Lenne bleibt kurz stehen. »Regen«, sagt sie dann. »Auf das Dachfenster. Prasselt ganz schön, was?« Sie geht zum Dachfenster. »Sieh dir mal an, wie das schüttet!«
    Karim kommt zu ihr. Er sieht die Wasserstreifen auf der Scheibe. »So ein schräges Dachfenster finde ich richtig schön. Ich hätte gern ein Zimmer unterm Dach mit einem Dachfenster. Weißt du, dass Jesse so eins hat? Da ist er ganz oben, direkt unter dem Dach, und kann aus seinem Zimmer unheimlich weit gucken.«
    »V on hier aus siehst du nichts, nur die langweiligen Tannen dort drüben«, brummt Lenne.
    »Jesse guckt auf den Platz und auf den Park, das ist viel schöner.« Karim stemmt das Fenster ein kleines bisschen

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