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Hexenjagd in Lerchenbach

Hexenjagd in Lerchenbach

Titel: Hexenjagd in Lerchenbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Hund tollwütig werden“,
fragte Klößchen, „wenn er vom Dornenfinger gebissen wird?“
    „Bestimmt nicht. Wie kommst du darauf?“
    „Ich dachte an Rex, diesen bösartigen
Köter von nebenan. Er wollte über Oskar herfallen. Tarzan hat es gerade noch
verhindert.“
    „Ach?“
    Helga wollte es genau wissen; und sie
erzählten ihr den Vorfall. Daß Rex gefährlich sei, leider, wurde von Helga
bestätigt.
    Gaby zog Oskar zurück. Er hatte sich
auf die Hinterbeine gestellt und schnüffelte an den Terrarien.
    Dann reckten alle lauschend den Kopf.
    Vor dem Haus kreischten Reifen. Ein
Wagen hielt.

6. Der Reporter vom Abendblatt
     
    „Erwarten Sie noch Besuch?“ fragte
Tarzan.
    Helga schüttelte den Kopf, daß ihr rotes
Haar raschelte. Sie trat in die Diele — im selben Moment, da an der Haustür
geklingelt wurde.
    Draußen stand ein Mann.
    „Guten Tag, schöne Frau! Sie sind doch
sicherlich Helga Götze. Mein Name ist Loewe — mit oe! — Arno Loewe,
Kriminalreporter vom Abendblatt. Verzeihen Sie, daß ich am geheiligten Sonntag
störe. Aber ich hätte Sie gern interviewt (befragt).“
    Erwartungsvoll sah er sie an.

    Tarzan, der mit den anderen im
Hintergrund stand, schob sich etwas näher, um diesen komischen Vogel genauer zu
sehen.
    Loewe liebte es bunt. Jedenfalls trug
er einen grünen Freizeitanzug zum gelben Hemd, und die Strickkrawatte war rot.
Von seinem breiten Gesicht sah man nicht viel. Ein mächtiger Schnauzbart
versteckte die untere Hälfte, eine Schutz- oder Sonnenbrille mit handtellergroßen
Gläsern die obere. Löwenartig war nur seine Mähne. Blond und wild umwuschelte
sie seinen Kopf — ähnlich wie beim König der Wüste.
    „Tja“, sagte Helga. „Weshalb denn?“
    „Na, wegen des Einbruchs bei Herrn
Feilberg gestern abend. Von ihm habe ich Ihren Namen und Ihre Adresse. Sie
haben doch den Täter gesehen, nicht wahr?“
    „Bitte, kommen Sie rein!“ sagte Helga.
    Loewe wippte beim Gehen, als hätte er
Hartgummifüße. Unter dem Schnauzbart wurden grinsend die Zähne gefletscht, als
er den Kindern zunickte.
    Im Wohnraum setzte er sich. Sein Blick
wanderte zum Tisch.
    „Hmmmm! Das duftet wie selbstgebackenes
Brot.“
     „Ist es auch“, sagte Helga. „Möchten
Sie ein Stück?“
    „Oh, zu liebenswürdig. Wenn ich Sie
nicht beraube... Also, gern! Hab nämlich noch nicht gefrühstückt und eine
Schwäche für Selbstgemachtes.“
    Er griff auch gleich zu, schnitt eine
fingerdicke Scheibe Schinken ab und begann zu kauen.
    Wortlos sahen Helga und die TKKG-Bande
ihm zu.
    „Mich reizt das Thema“, sagte Loewe
etwas undeutlich: „Gefährlicher Einbrecher wird von junger, schöner Frau
überrascht, bedroht sie, wird verscheucht und...“
    „Das verdanke ich Tarzan“, unterbrach
Helga. Sie deutete auf ihn. „Ihm gebührt die Beachtung. Sein Verhalten war
mutig. Ich habe nur gezittert, konnte aber nicht weglaufen, weil mein Absatz
sich verklemmt hatte.“
    „Interessant. Von diesen Einzelheiten
weiß ich noch gar nichts.“ Loewe wischte sich den Mund. „Aber um beim Thema zu
bleiben: Es spitzt sich doch darauf zu, daß Sie, Fräulein Götze, die einzige
sind, die den Einbrecher identifizieren könnte.“
    Sie nickte. „Ich würde ihn
wiedererkennen. Wie Sie sicherlich wissen, ist es mir bei der Kripo gelungen,
mit der Foto-Fit-Methode sein Phantombild zusammenzubauen.“
    Loewe sah Tarzan an. „Du hast ihn nicht
gesehen?“
    „Nur umrißartig. Nichts vom Gesicht.“
    „Dann bist du“, Loewe grinste, „jetzt
für mich nicht interessant. Aber Sie, Fräulein Götze, schildern mir doch bitte,
was Sie empfunden haben und wie es überhaupt zu der Begegnung gekommen ist.“
    Helga tat ihm den Gefallen.
    Er machte sich eifrig Notizen. Aber
plötzlich gab sein Kugelschreiber den Geist auf. Die Mine war leer.
    „Nehmen Sie meinen!“
    Helga trat zu ihrem Sekretär. Es war
ein besonders schönes, altes Möbelstück aus dunklem Holz. Auf dem Aufbau
standen Bücher. Die Schreibplatte war herausgeklappt. Hellbraunes Briefpapier
lag ordentlich geschichtet, daneben ein Stapel dazu passender Briefumschläge.
Eine einzelne Rose steckte in einer schlanken Kristallvase. Und in der
Federhalterschale lag eine goldene Schreibgarnitur.
    Loewe nahm den goldenen Kugelschreiber
und setzte seine Notizen fort.
    Dann sagte er: „Ich hole nur rasch
meine Kamera aus dem Wagen. Ich möchte Ihr Bild veröffentlichen.“
    „Wozu denn das?“ forschte Tarzan.
    „Na, wozu wohl! Die Leser freuen sich,
wenn sie

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