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Hexenkatze - Roman

Hexenkatze - Roman

Titel: Hexenkatze - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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meine Ohren bestimmt war. Aber da ich auf der Kellertreppe saß und Schuhe putzte, hörte ich sie unerlaubterweise mit.
    »Sag mal, Michaela, ich würde deiner Mutter gerne etwas zum Einzug hier schenken. Weiß du irgendwas, das sie sich besonders wünscht.«
    »Mmmmh. Vielleicht eine neue Gartenliege. Die alte ist nämlich kaputtgegangen.«
    »Gartenliege?«
    »Ja, so ein Liegestuhl, so gestreift. Ich … also, ich hab den anderen gewürfelt, als ich mich mit zuviel Schwung hab hineinfallen lassen.«
    »Natürlich können wir auch einen Liegestuhl kaufen, aber es darf gerne etwas teurer sein.«
    »Oh, da wüsste ich was. Pa, richtig teuer?«
    »Ja.«
    »Sie … sie wünscht sich, glaube ich, ein paar richtig schöne Gläser. Und so eine Flasche, die dazu passt.«
    »Du meinst eine Karaffe.«
    »Ja, genau.«
    »Sehr schön. Und du weißt auch, in welcher Art das Kristall sein soll, nehme ich an?«
    »Mh. Sie steht öfter mal davor. Es gibt da so einen Laden, weißt du.«
    »Dann sollten wir den mal aufsuchen. Und was wünscht du dir so?«
    Oje, das war eine kritische Frage. Ich lauschte gebannt. »Darf ’s auch etwas teurer sein?«
    Ich hörte meinen Vater lachen.
    »Ich wünsche mir nämlich einen eigenen MP3-Player. Damit ich mir nicht immer Mams ausleihen muss.«
    »Und auch da weißt du schon, wie der sein soll.«
    »Jaha.«
    Energisch polierte ich meine Schuhe weiter. Es ist doch Verlass auf das Kind. Als ich nach getaner Arbeit nach oben kam, konfrontierten mich Michaela und mein Vater mit der Feststellung, dass wir morgen Nachmittag in die Stadt fahren würden.
    »Das passt mir gut, ich muss nämlich den neuen Drucker abholen.«
     
    Als wir am nächsten Nachmittag aus dem Haus gingen, drückte mir mein Vater die Schlüssel zu seiner Limousine in die Hand. Er hatte wohl meinen begehrlichen Blick gesehen. Der Not gehorchend fahre ich einen altersschwachen Kleinwagen. Ein Auto wie dies …
    »Du kennst dich hier besser aus, fahr du uns, Deborah.«
    »Gern.«
    Ich brauchte nicht lange, um mich an die sanften Fahreigenschaften und die starke Maschine zu gewöhnen. So etwas liegt mir. Leider war die Strecke viel zu kurz, und wir näherten uns bereits dem Parkplatz vor dem Einkaufszentrum. Als wir einbogen, konzentrierte ich mich darauf, eine freie Lücke zu finden. Zwei Reihen weiter parkte ein rotes Auto aus.
    »Deborah, hast du eigentlich noch mal etwas von deinem Mann gehört?«, fragte mein Vater, und prompt fuhr mir ein anderer in die freie Parktasche. So ein Mist.
    »Macht nichts, Mam, in der ersten Reihe, ziemlich in der Mitte, wird gleich was frei.«
    »Danke, Schatz.« Dann antwortete ich meinem Vater: »Er ruft mich manchmal an. Zu Mickis Geburtstag erhielt ich einen Brief. Es geht ihm ganz gut.«
    Und dann hielt ich, um einem Wagen das Ausfädeln aus der Lücke zu erlauben. In der ersten Reihe, Mitte.
    »Deine Mutter hat auch immer so ein unglaubliches Glück gehabt, freiwerdende Parkplätze zu finden. Ich hätte bestimmt dreimal kreisen müssen, so belebt, wie das hier ist. Wie macht ihr das nur?«
    »Ach, das ist ein einfacher Zaubertrick.«
    Vater lachte und stieg aus. Micki lachte auch.
    Dann trennten sich unsere Wege, ich suchte den Computer-Shop auf, und Micki verschwand mit meinem Vater.
    Wir trafen uns in der Cafeteria wieder, Micki glücklich mit einem umfangreichen Paket am Arm.
    »Es sieht so aus, als ob du deine Enkeltochter wieder einmal maßlos verwöhnt hast.«
    »Na ja, es schien ja wohl so zu sein, dass mein Geburtstagsgeschenk nicht das Herzensbedürfnis getroffen hat.«
    »Das stimmt nicht, Pa, ich lese gerne. Aber du hast mir Kinderbücher geschenkt.«
    »Schon verstanden, Michaela. Und übrigens, Deborah, nächste Woche wird auch für dich eine kleine Überraschung zum Einzug geliefert.«
    Ich zeigte ein angemessen erstauntes und erfreutes Gesicht.
    »Aber jetzt sollten wir die kleine Runde hier auflösen. Ich muss los, denn heute Abend geht mein Flugzeug nach Prag.«
     
    An diesem Abend sollte die erste Stunde des neuen Selbstverteidigungskurses stattfinden. Weil es sich um interessierte Laien handelte, verzichtete ich auf den formellen Kampfanzug und legt stattdessen dünne schwarze Trainingshosen und ein weißes T-Shirt an. Micki hatte sich ähnlich angezogen. Sie war zwar nicht das erste Mal im Studio, aber bislang immer nur zu den Vormittagsstunden, wenn sie mal schulfreihatte. Das Abendpublikum schien sie zu faszinieren. Es lief auch eine Menge austrainierten Muskelwerkes

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