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Hexenkatze - Roman

Hexenkatze - Roman

Titel: Hexenkatze - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Küche herum. Ich hörte sie mit den Katzen plaudern.
    Genüsslich nahm ich die diversen lokalpolitischen Fehden zur Kenntnis, die sich um die Wahl des neuen Bürgermeisters unserer kleinen Gemeinde rankten, studierte eingehend den Wetterbericht und die Kino-Nachrichten. Und dann stieß ich auf den Artikel über die Katzen. Es war nur eine kurze Mitteilung, aber ich fand sie entsetzlich. Seit einiger Zeit verschwanden offensichtlich in der Umgebung Katzen, vor allem schwarze. Einige wenige hatte man letzte Woche entdeckt – entsetzlich verstümmelt auf einem Friedhof. Man vermutete jugendliche Tierschänder hinter diesen Grausamkeiten und empfahl allen Katzenbesitzern, ihre Tiere zu kennzeichnen.
    Ich überlegte. Holy und Mystery waren jetzt fünf Wochen alt und sollten mal zum Tierarzt. Und dabei könnte ichgleich Freia mitnehmen und sie chippen lassen. Für das heilige Mysterium war das vermutlich noch zu früh, aber sie durften ja sowieso noch nicht aus dem Haus.
    »Puh, sind die Kätzchen anstrengend!« Micki ließ sich in den Sessel fallen.
    »Du wolltest sie haben.«
    »Ja, klar. Aber bald können wir sie nicht mehr in der Küche halten. Meinst du, wir könnten sie mal auf die Terrasse mitnehmen?
    »Da musst du aber höllisch aufpassen. Die sind flink wie die Flöhe!«
    »Freia passt auch auf.«
    »Und wo wir gerade von Flöhen sprechen … Wir werden morgen zum Tierarzt gehen. Wann kommst du nach Hause?«
    »Um halb zwei. Aber ich wollte mich eigentlich mit Kevin treffen.«
    Ich sah sie nur ein wenig von der Seite an, und sie lenkte sehr schnell ein. »Schon gut, ich komme mit.«
    Von dem Artikel erzählte ich ihr nichts.
    Später, als wir den Abwasch endlich beendet hatten, klingelte es an der Haustür.
    »Erwartest du Freunde heute?«
    »Eigentlich nicht.«
    Ich stand also auf und öffnete. Verwundert sah ich Reza vor mir stehen, der sich ausgesprochen kleinlaut verhielt.
    »Guten Tag, Frau McMillen.«
    »Guten Tag, Reza …?«
    »Ich … ich möchte mich entschuldigen für das, was gestern Abend passiert ist.«
    »Das möchte ich auch meinen.«
    Besonders viel Gnade fand der Sünder nicht vor meinen Augen. Entschuldigung sagen ist hinterher leicht.
    »Eigentlich mag ich solche Schlägereien gar nicht. Ich weiß überhaupt nicht, was in mich gefahren ist.«
    »Du hast mich mit einem Messer bedroht. Du kannst froh sein, wenn ich dich nicht anzeige, junger Freund.«
    »Ja, ich weiß. Das hat Herr Harburg auch gesagt. Bitte, es tut mir wirklich leid. Ich wollte es nicht. Und ich werde es nie wieder tun. Ehrlich.«
    »Nun gut, ich akzeptiere deine Entschuldigung. Aber du wirst verstehen, dass ich dich hier nicht mehr als Gast sehen möchte.«
    »Ja, Frau McMillen.«
    »Gut. Bei Micki kannst du dich morgen entschuldigen.«
    »Ja, Frau McMillen. Und … Ja, ich gehe dann jetzt. Auf Wiedersehen.«
    Ich nickte und hoffte auf kein Wiedersehen.
    Micki hatte gelauscht.
    »Du warst aber sehr kühl zu Reza.«
    »Na, weißt du, eine besondere Herzlichkeit entlockt mir der Knabe nicht. Es wundert mich, dass du ihn eingeladenhast. Das war doch bestimmt nicht das erste Mal, dass er in eine Schlägerei verwickelt war.«
    »Ich glaube aber doch. Eigentlich ist er wirklich ganz nett. Und wir mögen ihn, weil er so witzig sein kann. Manchmal ist er ein bisschen aufbrausend, aber nicht so wie gestern.«
    Es wanderten ein paar interessante Gedanken durch meinen Kopf, und ich schwieg ein paar Minuten. Micki, ebenfalls in Gedanken versunken, unterbrach die Stille plötzlich.
    »Weißt du, dass die ganze Zeit die schrille Xenia am Fenster gestanden und der Sache zugeschaut hat.«
    »Das ist mir entgangen. Aber ich war ja auch beschäftigt.«
    Aber ich notierte mir diese Tatsache im Geiste.
     
    Es zeigte sich am Montag, dass wir entweder Freia oder die Kleinkatzen zum Tierarzt bringen konnten. Alle drei waren ein zu großes Gewimmel. Also waren erst einmal die Kinder dran, am Freitag dann die Mutter. Dazwischen hatten wir keine Zeit für derartige Unternehmen, denn mein Vater hatte seinen Besuch angekündigt.
    Er traf am Dienstag ein, energiegeladen und strahlend wie immer. Er ist neunundfünfzig, sieht aus wie achtundvierzig und zeigt der Welt das Gebaren der makellosen Führungskraft. Er ist es auch, und seine Ansprüche an sich und seine Leute sind daher naturgemäß hoch. Ich konnte ein Lied davon singen. Obwohl er auch seine sanften Seiten hat und von äußerst zuverlässiger Fairness ist. Ich nenne ihn Vater.Micki, deren

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