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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Montereys ins Gedächtnis rufend, in dem sie für die Dauer ihres vorigen Aufenthaltes gewohnt hatte. Wenn dies das wahre Amerika ist, dann bin ich in der Hölle gelandet …
    Alvarez saß vor Tweed, direkt neben dem Fahrer. Hinter ihnen drängten sich Newman, Marler, Butler und Nield in einem weiteren Streifenwagen zusammen, und ein dritter beförderte ihr Gepäck.
    Die halsbrecherische Geschwindigkeit wurde auch beibehalten, als sie die Innenstadt erreichten und, wie es Tweed vorkam, im unkontrollierten Zickzack kreuz und quer durch die Straßen schossen. Alvarez drehte sich zu Paula um und lächelte.
    »Beeindruckt?«
    »Sehr sogar!« schrie sie zurück.
    Zu guter Letzt jagten sie eine der vielen steilen Straßen hoch und hielten vor einem auf ihrem höchsten Punkt liegenden Hotel. Alvarez drängte sie in das Gebäude, sagte, er würde sich später um das Gepäck kümmern und brachte sie zu ihren Zimmern, nachdem sie sich eingetragen hatten. Dann erklärte er Tweed, er selbst würde ebenfalls in diesem Hotel wohnen, und nannte ihm seine Zimmernummer.
    »Endlich allein«, stöhnte Paula und ließ sich auf die Bettkante sinken.
    »Die Zimmer sind jedenfalls in Ordnung«, bemerkte Tweed, während er ihr ein Glas Wasser eingoß. »Trinken Sie nicht alles auf einmal. Die Hälfte jetzt, den Rest später.«
    »Danke.« Paula tat, wie ihr geheißen. »Willkommen in den Staaten! Was halten Sie eigentlich von diesem Theater an der Zollkontrolle? Wer steckte Ihrer Meinung nach dahinter? Moloch?«
    »Möglich.«
    »Was soll das heißen?«
    »So eine Aktion entspricht nicht seinem Stil. Allmählich fange ich an, mich in diesen Mann hineinzuversetzen.«
    »Ist dies hier nicht das Hotel, von dessen Dach aus man angeblich so einen fantastischen Blick über die Stadt hat?«
    »So ist es. Trinken Sie Ihr Wasser aus, dann schenke ich Ihnen noch einmal nach.«
    Nach dem zweiten Glas Wasser fühlte sich Paula langsam besser. Ihr Gepäck war bereits auf ihr geräumiges Zimmer geschafft worden; das Personal schien gut geschult zu sein. Der Hals einer großen Champagnerflasche ragte aus einem silbernen Sektkühler auf dem Tisch hinter ihr heraus. Erstaunt ging sie darauf zu und las die beiliegende Karte. Von David A. Angenehmen Aufenthalt.
    »Kleine Aufmerksamkeit von Alvarez«, sagte sie. »Ich mag den Mann.«
    »Er ist ein netter Kerl - und ein echter Profi«, stimmte Tweed zu.
    »Ich würde gerne auf das Dach gehen, um die Aussicht zu bewundern. Geben Sie mir zehn Minuten, um mich frischzumachen, aber bleiben Sie bitte solange im Zimmer.«
    Eine für Paulas Verhältnisse ungewöhnliche Bitte, grübelte Tweed, nachdem sie rasch ein paar Kleidungsstücke aus einem ihrer Koffer genommen hatte und damit im Bad verschwunden war. Die Zeitverschiebung sowie die häßliche Szene am Flughafen und die nervenaufreibende Fahrt hatten ihren Tribut gefordert.
    Tweed selbst hätte auch ein heißes Bad vertragen können, aber er hatte sich während des elfstündigen Fluges schon frischgemacht.
    Knapp zehn Minuten später kam Paula wieder aus dem Badezimmer. Sie hatte sich umgekleidet, ihr Make-up erneuert und sah sehr viel besser aus als vorher. Die meisten Frauen hätten mindestens eine halbe Stunde benötigt, dachte Tweed. Er hatte das Rauschen der Dusche gehört.
    »Melde mich zum Dienst zurück, Sir. Bereit, das Dach zu erkunden.«
    Sie machte eine kleine Verbeugung. Ihre Fähigkeit, innerhalb von kürzester Zeit wieder zu Kräften zu kommen, erstaunte Tweed immer wieder. Jemand klopfte leise an die Tür, und er öffnete vorsichtig. Newman, ebenfalls in einem anderen Anzug, stand mit Marler an seiner Seite vor ihm.
    »Kommen Sie herein«, forderte Tweed sie auf.
    »Wie geht es Ihnen denn, Paula?« fragte Marler.
    »Wir wollten gerade hoch aufs Dach, die Aussicht bewundern. Mal sehen, ob der Blick wirklich so schön ist, wie allgemein behauptet wird.«
    »Wir kommen mit«, sagte Newman vergnügt.
    Zu Tweeds Überraschung hatten sie die Dachfläche ganz für sich allein. Einen Augenblick später tauchte jedoch Alvarez wie aus dem Nichts neben ihnen auf. Er hielt ein kleines Fernglas in der Hand.
    »Von hier oben aus hat man den besten Blick über die Stadt«, meinte der Amerikaner. »Haut Sie glatt um.«
    »Ihr Englisch ist deutlich britisch geprägt, wenn Sie verstehen, was ich meine«, sagte Tweed zu ihm. »Sie haben sogar die umgangssprachlichen Ausdrücke übernommen.«
    »Das will ich doch sehr hoffen. Immerhin habe ich zwei Jahre lang in

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