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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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hatte Monica gesehen.
    Als nächstes näherte sich eine junge Frau mit dunklen, schimmernden Haaren. Martinez konnte nicht wissen, daß er sein Fernglas auf Paula richtete, aber er fand, daß sie eine erhebliche Verbesserung zu ihrer Vorgängerin darstellte. Dann landete er einen Haupttreffer - er erkannte Newman anhand der mitgebrachten Fotos auf den ersten Blick.
    Wenig später schlenderte ein schlanker Mann in einem Leinenanzug heran und verschwand in besagtem Haus. Es handelte sich um Marler, was Martinez natürlich nicht wußte, aber allein die Tatsache, daß sich so viele Leute so früh versammelten, bewies ihm, daß er auf der richtigen Spur war - wovon ihn eigentlich schon Newmans Ankunft überzeugt hatte. Er machte es sich in seinem Sitz bequem, um in Ruhe der Dinge zu harren, die da kommen würden, und hielt ein wachsames Auge auf den Mercedes, den Newman am Bordstein geparkt hatte.
     
    Butler und Nield trafen kurz nach Marler in Tweeds Büro ein. Tweed informierte sie kurz darüber, daß der Buchhalter wieder zugeschlagen hatte und daß das Opfer diesmal Linda Standish hieß.
    »Je eher wir diesen Serienkiller zur Strecke bringen, desto besser«, bemerkte er. »Er geht mit einer gehörigen Portion Kaltschnäuzigkeit zu Werk.«
    »Er?« warf Paula ein. »Wieso gehen Sie alle wie selbstverständlich davon aus, daß es sich bei dem Mörder um einen Mann handelt? Es könnte doch ebensogut eine Frau sein.«
    Einen Moment lang herrschte Stille im Raum. Tweed verzog nachdenklich das Gesicht, als Paula fortfuhr:
    »Sie alle haben sich in die Idee verbissen, daß nur ein charmanter, anziehender Mann das Vertrauen von Frauen gewinnen kann. Tatsächlich gibt es aber viele Frauen, die sich nur allzu leicht mit anderen Frauen anfreunden - oder sogar mit völlig Fremden unbefangen plaudern können. Ich glaube, keines der Opfer hätte sich vor einer Frau sonderlich in acht genommen.«
    »Ein Punkt für Sie«, lobte Newman.
    »Wir müssen jetzt los«, unterbrach Tweed barsch. »Sonst verpassen wir unsere Maschine. Wir nehmen Ihren Mercedes, Bob. Paula, Marler und ich fahren mit Ihnen. Harry, Sie nehmen den Ford Fiesta. Pete begleitet sie. Monica, sagen Sie Cord Dillon Bescheid, mit welchem Flug wir kommen. Sie wissen ja, in welchem Hotel wir in San Francisco wohnen, Monica, also …«
    »Das sollte ich wohl wissen. Schließlich habe ich ja für Sie alle die Zimmer reserviert.«
    »Ich wollte damit sagen, daß Sie mich dort erreichen können, wenn sich hier neue Entwicklungen ergeben. Teilen Sie Howard mit, wo wir uns aufhalten - nicht aber Roy Buchanan, es sei denn, es tritt ein Notfall ein. Nun, worauf warten wir noch?«
    Monica wünschte ihnen viel Glück. Sie sah ihnen noch lange nach, von bösen Vorahnungen erfüllt.
     
    Mit Newman am Steuer gelangten sie in verhältnismäßig kurzer Zeit zum Flughafen. Tweed saß neben ihm, Paula mit Marler auf dem Rücksitz. Butler, gleichfalls ein ausgezeichneter Fahrer, folgte ihnen in dem Ford. Sie waren bereits kurz vor Heathrow, als Newman sich zu Wort meldete.
    »Jemand ist uns den ganzen Weg vom Park Crescent bis hierher gefolgt.«
    »Ich weiß«, erwiderte Tweed, der von Zeit zu Zeit in den Seitenspiegel geschaut hatte. »Er hat seit Tagen das Büro von einem geparkten Wagen aus beobachtet. Wechselt regelmäßig seine Kleider und sein Auto. Heute trägt er eine Baseballkappe. Aber die Art, wie er hinter dem Steuer sitzt, verrät ihn.«
    »Bedeutet das, Moloch weiß, daß wir kommen?« erkundigte sich Paula besorgt.
    »Ich hoffe es.« Tweed klang bemerkenswert fröhlich. »Ich möchte, daß er weiß, daß ich ihm auf den Pelz rücke. Dann wird er nämlich noch nervöser.«
    »Er könnte aber auch dafür sorgen, daß uns in San Francisco ein nettes schwerbewaffnetes Empfangskomitee erwartet«, warnte Newman.
    »Ich habe für diesen Fall bereits gewisse Maßnahmen getroffen. Machen Sie sich keine Gedanken. Ab jetzt befinden wir uns sozusagen im Kriegszustand«, betonte Tweed. »Mal eine Abwechslung von der ewigen Schreibtischarbeit. Da ist ja schon Heathrow.«
    Sie stellten die Wagen auf dem Platz für Langzeitparker ab und erreichten gerade noch rechtzeitig ihr Flugzeug. Tweed überließ Paula den Fensterplatz in der Ersten Klasse, während sich die anderen in der Klubklasse verteilten. Nach dem Start blickte Paula aus dem Fenster. Sie erhaschte noch einen Blick auf die sich durch London windende Themse, ehe sie nordwärts abdrehten und Mittelengland überquerten.
    Ob ich

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