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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Stimme drohend.
    »Ich habe schon auf Sie gewartet, Mr. Tweed - und auf Sie, Newman. Öffnen Sie Ihre Koffer!«
    »Sie sind nicht abgeschlossen.«
    »Um so besser. Jetzt werde ich erst einmal Ihre Sachen durchsuchen, und danach werden Sie einer Leibesvisitation unterzogen. Selbstverständlich gehen wir dazu in einen anderen Raum«, schnarrte er unfreundlich. »Vielleicht haben Sie beide ja ein paar häßliche kleine Päckchen in die Vereinigten Staaten eingeschmuggelt.«
    »Ich möchte sofort den Leiter des Flughafenzolls sprechen.«
    »Das tun Sie bereits, mein Bester.«
    Newman bemerkte, wie sich ein kleiner, kräftiger Mann mit schwarzem, in die hohe Stirn gekämmtem Haar und olivfarbener Haut einen Weg durch die Menge der Passagiere bahnte, die den Zoll bereits passiert hatten. Er trat auf den Tisch zu, an dem Tweed stand, klappte einen Ausweis auf, der Newman vage bekannt vorkam, und hielt ihn dem Zollbeamten unter die Nase.
    »David Alvarez«, sagte er, ihm fest in die Augen blikkend. »Ich komme aus Washington. Lassen Sie die nächsten sieben Passagiere - die Dame eingeschlossen - ungehindert passieren.«
    »Was, zum Teufel …«, setzte der Beamte an, wurde jedoch barsch unterbrochen.
    »Sehen Sie sich meinen Ausweis an, Sie Idiot! Soll ich Ihr empörendes Benehmen gegenüber unbescholtenen Besuchern unseres Landes Ihrem Vorgesetzten melden? Oder es gleich nach Washington weitergeben?«
    Der Zollbeamte betrachtete den Ausweis. Schlagartig änderte sich sein ganzes Verhalten, und er gab sich unterwürfig, fast kriecherisch. Alvarez entließ ihn mit einem finsteren Blick, dann wandte er sich an Tweed.
    »Nehmen Sie bitte Ihr Gepäck und folgen Sie mir. Auch Ihre Freunde sollen bitte mit mir kommen. Es tut mir leid, daß Sie so grob behandelt worden sind. Anscheinend hat jemand dem Zoll einen falschen Tip gegeben und behauptet, Sie würden Drogen oder ähnliches schmuggeln. Wer weiß?«
    Er hielt erst Tweed und dann Newman den Ausweis hin, der seinen Namen, ein Lichtbild und einige Angaben zur Person enthielt.
    »CIA«, sagte Newman leise.
    »Richtig, aber Ausweise kann man fälschen. Dort drüben ist ein Telefon, falls Sie Cord Dillon anrufen möchten.«
    »Ich glaube, das wird nicht nötig sein«, wehrte Tweed ab.
    »Das San Francisco Police Department hat uns seine volle Unterstützung zugesichert«, sagte Alvarez. »Vor dem Flughafengebäude stehen Streifenwagen bereit, um Sie zu Ihrem Hotel zu bringen. Ich hoffe, Blaulicht und Sirene stören Sie nicht allzu sehr. Sie sollen verhindern, daß Ihnen jemand lästig wird - außerdem machen die Wagen einen kleinen Umweg.«
    »Mir scheint, Sie haben alles ausgezeichnet organisiert. Woher wissen Sie denn, in welchem Hotel wir abgestiegen sind?« erkundigte sich Tweed interessiert.
    »Eine Angestellte Ihres Londoner Büros hat mit Mr. Dillon gesprochen, und der hat sie danach gefragt …«
    Tweed war bereits aufgefallen, daß Alvarez trotz seiner perfekten Englischkenntnisse spanischer Abstammung war - sein Nachname und seine olivfarbene Haut verrieten ihn. Er mochte den Mann auf Anhieb.
    Auf dem Weg zum Ausgang bemerkte er einige Männer in Straßenanzügen, anscheinend Geschäftsleute, die sich mit uniformierten Polizisten ein Handgemenge lieferten. Sie wurden mit Handschellen gefesselt und abgeführt, wobei die Beamten nicht gerade sanft mit ihnen umgingen. Tweed nickte in Richtung des Tumults.
    »Was ist denn da drüben los?«
    »Wir haben das Firmengebäude der AMBECO beobachten lassen. Mehrere polizeibekannte Ganoven kamen heraus, stiegen in ihre Autos und fuhren hierher. Wir setzten voraus, daß sie Ihnen gegenüber feindliche Absichten hegten und nahmen sie fest.« Ein verschmitztes Lächeln trat auf sein Gesicht. »Und wir werden schon einen Vorwand finden, um sie festzuhalten. Sie haben alle ein ellenlanges Vorstrafenregister …«
     
    Die halbstündige Fahrt vom Flughafen in die Stadt entwikkelte sich für Paula, die an den Folgen des Jetlag litt, zu einem Alptraum. Die unaufhörlich jaulenden Sirenen des Streifenwagens, in dem sie mit Tweed saß, gellten ihr in den Ohren, und das grelle Licht auf dem Dach blendete sie. Außerdem verlief die Fahrt mehr als hektisch, der Wagen schoß mit hoher Geschwindigkeit um die Kurven und hielt immer wieder ruckartig und mit kreischenden Bremsen an, wenn sie eine Kreuzung erreichten und anderen Fahrzeugen die Vorfahrt lassen mußten.
    Was für ein Unterschied zu Spanish Bay, dachte sie, sich das Hotel außerhalb

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