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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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und in den Staaten teilgenommen. VB hält sich lieber im Hintergrund. Aber ich erwarte noch weitere Informationen über Joel Brand.«
    »Wie steht es mit dem übermächtigen Mr. Moloch? Welcher Nationalität gehörte er denn ursprünglich an?«
    »›Übermächtig‹ ist genau das Schlüsselwort. Moloch kennt einige der reichsten Männer der Welt - wie Sie wissen, bilden sie eine Art Club. Moloch ist von allen der reichste. Seine Herkunft liegt im dunkeln. Ich glaube, er ist in jungen Jahren aus der ehemaligen Tschechoslowakei, dem heutigen Tschechien, nach England gekommen. Er studierte hier, schloß eine Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer ab und verschwand dann nach Amerika. Dort baute er in Kalifornien eine Elektronikfirma auf, aber die anderen Gesellschaften schlossen sich zusammen, um den lästigen Konkurrenten loszuwerden, und trieben ihn in den Ruin.«
    »Dann muß er Amerika ja sehr lieben«, kommentierte Tweed trocken.
    »Es heißt, daß er nach dem, was ihm dort zugestoßen ist, das Land regelrecht haßt, auch wenn er seine wahren Gefühle für sich behält. Kurz darauf gründete er die AMBECO und baute sie zum größten Mischkonzern der Welt auf. Er mußte einige Kredite aufnehmen, die er jedoch schnellstens zurückzahlte, sowie er Erfolg hatte, weil er seine Unabhängigkeit bewahren wollte. Er schuftet wie ein Pferd und kommt mit extrem wenig Schlaf aus.«
    »Wie ist er als Mensch?«
    »Wie man mir sagte, kann er sehr charmant sein - mehr noch als Brand. Bislang konnte ich kein Foto von ihm auftreiben, aber ich bleibe am Ball. Er weigert sich, fotografiert zu werden. Überall in den Staaten besitzt er Fabriken, hier im Norden Englands auch, ferner in Deutschland, Frankreich und in Holland. Und er hat eine Niederlassung in Saudi-Arabien.«
    »Macht Geschäfte mit den arabischen Pakt-Staaten?«
    »Genau. Er spricht fließend Arabisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch und natürlich Englisch. Mein diesbezüglicher Informant sagte mir, er habe sich alles selbst beigebracht. Er ist überdurchschnittlich intelligent …«
    »Verheiratet?«
    »Nein, nie gewesen. Jedenfalls habe ich noch nicht den leisesten Hinweis auf eine Ehefrau. Aber VB hatte eine ganze Reihe Freundinnen - alle aus der sogenannten Oberschicht. Bis jetzt waren es sieben an der Zahl, und sie sind alle verschwunden.«
    »Verschwunden? Was soll das heißen?«
    »Das, was ich gesagt habe. Sie sind spurlos verschwunden, bis heute unauffindbar. Es ist ein Gerücht in Umlauf, sie seien von VB reichlich mit Geld versehen worden und auf Reisen gegangen, aber niemand hat sie seitdem gesichtet. Ich habe mit Cord Dillon gesprochen, Ihrem amerikanischen Gegenstück beim CIA in Langley. Der Vater von einem der Mädchen, Julia Sanchez, ist sehr wohlhabend. Er rief Cord aus Philadelphia an, und der überprüfte aus Gefälligkeit Julias letzte Aufenthaltsorte. Laut Computer hat sie sich ein Rückflugticket nach London gekauft, und ein Mädchen, das wie Julia Sanchez aussah, war auch an Bord der Maschine, aber danach verliert sich ihre Spur. Der Flug startete in San Francisco.«
    »Genossen diese Freundinnen VBs Vertrauen?«
    »Ich glaube schon. Cord macht auch die ungeheure Macht Sorgen, die Moloch inzwischen in den Händen hält. Einige einflußreiche Senatoren stehen bereits auf seiner Lohnliste. Mit Geld kann man eben fast alles kaufen.«
    »Allerdings.« Tweed nickte nachdenklich. »Besteht die Möglichkeit, ein Foto von dieser Julia Sanchez zu bekommen?«
    »Ja. Ihr Vater in Philadelphia hat Cord einige zur Verfügung gestellt, und auf meine Bitte hin hat er Ihnen eines davon mit dem Federal Express geschickt. Es müßte morgen hier sein.«
    »Verteidigt dieser Armenier Varouj Kerkorian - oder Joel Brand, wie er sich jetzt nennt - eigentlich eifersüchtig seine Position als Molochs engster Vertrauter?«
    Bei dieser unerwarteten Frage blickte Monica ihren Vorgesetzten überrascht an, dann lächelte sie schief.
    »Sie haben manchmal wirklich den sechsten Sinn. Eines der Dinge, die ich ausgelassen habe, ist die Tatsache, daß Brand es nicht leiden kann, wenn ein anderer außer ihm das Vertrauen VBs genießt.«
    »Wo liegt VBs Hauptquartier?«
    »Das habe ich Cord auch gefragt. VB besitzt ein riesiges Haus in der Nähe von Big Sur, südlich von Carmel. Es heißt Black Ridge, geht auf den Pazifik hinaus und wird scharf bewacht. Kampfhunde, Suchscheinwerfer und ein Elektrodraht oben auf der Mauer, die den Besitz umgibt. Er hat jede nur erdenklichen

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