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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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anzuklopfen hatte, aber er war klug genug, keinen Einspruch zu erheben. Ethan ist nun einmal VBs Schoßhündchen, dachte er verächtlich.
    »Was gibt es?« fauchte er ungnädig.
    »Moss Landing. Ich nehme doch stark an, daß Sie in dem Gebiet immer noch Wachposten aufgestellt haben, die nach verdächtigen Eindringlingen Ausschau halten sollen.«
    »Sie irren sich, mein Bester. Ich habe wochenlang ein Team dort postiert, und nie ist es zu einem verdächtigen Zwischenfall gekommen. Daher habe ich die Leute wieder abgezogen.«
    »Sie haben sie abgezogen?« Wie immer, wenn Ethan sich aufregte, überschlug sich seine schrille Stimme beinahe. »Sind Sie komplett verrückt geworden?«
    Mit aller Kraft zwang sich Brand zur Beherrschung. Wenn hier jemand verrückt war, dann Ethan. Für diesen unsichtbar ballte er unter dem Schreibtisch seine mächtige Faust. Ethan fuhr fort, auf ihn einzukreischen.
    »Der andere Schwimmbagger, die Kebir, operiert vor Moss Landing. Diese Arbeit ist für die AMBECO unermeßlich wichtig. Sie darf durch nichts behindert werden. Haben Sie denn nicht von den drei Froschmännern gehört, die versucht haben, die Tätigkeit der Baja zu sabotieren?«
    »Um die haben wir uns gekümmert - wie Sie zweifellos wissen«, erwiderte Brand.
    »Und wenn nun bei Moss Landing dasselbe passiert? Wenn die Kebir irgendwie beschädigt wird? Dann ist jahrelange Arbeit mit einem Schlag zunichte gemacht, und das geht auf Ihr Konto. Sie haben ausdrückliche Befehle mißachtet!« schrie Ethan.
    Brand blieb still sitzen. Er wußte, wenn er aufsprang, würde Ethan seine Fäuste zu spüren bekommen. Noch nie hatte es jemand gewagt, in diesem Ton mit ihm zu reden. Das eigentliche Problem bestand darin, daß er nicht mehr genug Leute hatte - das Feuergefecht bei McGee’s Landing hatte ihn zu viele gute Männer gekostet.
    »Ich schicke gleich morgen ein neues Team hin«, versprach er.
    »Und warum sitzen Sie dann immer noch auf Ihrem dikken Hintern? Sorgen Sie dafür, daß die Leute sich augenblicklich auf den Weg machen. Sagen Sie Ihnen, sie sollen sich nicht um Geschwindigkeitsbeschränkungen kümmern. Tun Sie endlich etwas, Sie hirnloser Klotz!«
    Ethan drehte sich um und stürmte aus dem Büro. Brand kochte vor Zorn. Er hätte dem elenden kleinen Wichtigtuer nur allzu gern eine Abreibung verpaßt, fürchtete aber, Ethan könnte sich bei VB über ihn beschweren. Wütend betätigte er den Knopf seiner Sprechanlage.
    »Hogan, stellen Sie sofort eine bewaffnete Mannschaft zusammen. In fünf Minuten sollen sie abmarschbereit sein - oder früher, wenn es geht.«
    »Wird gemacht«, versicherte ihm Hogan diensteifrig. »Das mindert aber den Schutz von Black Ridge, falls …«
    »Tun Sie einfach, was ich Ihnen gesagt habe. Fahren Sie nach Moss Landing.«
    »Ich könnte ja den Hubschrauber nehmen, das geht am schnellsten.«
    »Nein, das können Sie nicht. VB hat ihn für sich reserviert. Fahren Sie mit dem Wagen. Wenn Sie dort angelangt sind, bleiben Sie da. Sichern Sie ganz Moss Landing ab. Falls Sie irgendwelche verdächtigen Elemente bemerken, machen Sie sie unschädlich. Der Pazifik ist ja nicht weit. Ich will Ihr Team in einer halben Stunde an Ort und Stelle haben.«
    »In einer halben Stunde? Der Highway wimmelt von Polizeistreifen.«
    »Ich sagte eine halbe Stunde. Sie wissen ja, wo Sie mit Streifenwagen zu rechnen haben. Also fahren Sie langsam, wenn es sein muß, und dann geben Sie wieder Gas. Vorwärts jetzt.«
     
    Der von Newman gesteuerte Mercedes hatte soeben Spanish Bay verlassen. Tweed saß auf dem Beifahrersitz, Paula und Alvarez, der darauf bestanden hatte, sie zu begleiten, auf der Rückbank.
    Hinter ihnen kam Marler mit Butler und Nield in dem BMW. Alle außer Tweed trugen große Leinentaschen bei sich. Marler hatte Tweed unmißverständlich klargemacht, daß sie nicht wußten, was auf sie zukam, und daher auf alles vorbereitet sein mußten.
    »Sie sehen bekümmert aus«, wandte sich Paula an Tweed.
    »Das bin ich auch. Moss Landing liegt nördlich von Big Sur, wo die Baja tätig war. Die beiden Schiffe scheinen ein ziemlich großes Stück der Küstenlinie abzudecken. Vermutlich ist Molochs Unternehmen weit ausgedehnter, als ich bisher angenommen habe. Können wir nicht etwas schneller fahren, Bob?«
    »Sicher. Ich kann mit hundertfünfzig über den Highway jagen, dann werden wir von der Polizei angehalten und kommen nie nach Moss Landing. Zerbrechen Sie sich bitte den Kopf über ungelöste Probleme und

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