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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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ist die Küste nur noch eine Trümmerwüste.« Er hielt die Zeitung hoch, die er überflogen hatte. »Schauen Sie sich mal diese Bilder von Carmel an.«
    »Sie erinnern mich an die Fotos der Zerstörungen durch die Bombenangriffe während des Zweiten Weltkriegs. Ist das hier nicht die Straße, in der die Telefonzelle stand, von der aus Sie immer Ihre Anrufe getätigt haben?«
    »Stimmt, das ist sie. Die Hälfte der Gebäude - Kunstgalerien, Restaurants, Geschäfte - liegt in Schutt und Asche. Monterey ist glimpflich davongekommen. Die San-Moreno-Verwerfung scheint zickzackförmig in Richtung Landesinneres verlaufen zu sein, nachdem sie Carmel durchquert hat. Die Presse bezeichnet die Katastrophe als das schwerste Erdbeben in der Geschichte der Menschheit. Moloch muß für einiges geradestehen, falls man ihn je zur Rechenschaft zieht.«
    Er blickte auf. Newman fuhr eine zweispurige Schnellstraße entlang. Plötzlich schoß ein zweiter Wagen pfeilschnell an ihnen vorbei. Hinter dem Steuer saß Vanity. Sie winkte ihnen übermütig zu, ehe sie mit Vollgas davonjagte.
    »Sie treibt die Dinge immer auf die Spitze«, meinte Paula nachdenklich.
    »Sie will unbedingt als erste am Ziel sein«, sagte Newman und verfiel wieder in Schweigen.
    »Wo werden wir denn diesmal absteigen?« fragte Paula, an Tweed gewandt.
    »Wieder im Nansidwell. Von dort aus haben wir einen guten Blick über die Gewässer vor Falmouth. Ich habe Monica von Jim Corcorans Büro aus angerufen und sie veranlaßt, für uns alle Zimmer zu reservieren.«
    »Also kehren wir im wahrsten Sinne des Wortes dorthin zurück, wo alles begonnen hat. Wenigstens haben wir Mrs. Benyon sicher in das Auto verfrachtet, das sie nach Cheltenham bringen soll. Ich glaube, sie war überglücklich, endlich wieder englischen Boden unter den Füßen zu haben. Aber ich wüßte doch gerne, wer dafür gesorgt hat, daß sie vom Flughafen abgeholt wird.«
    »Das war ich«, entgegnete Tweed. »Während Sie im Flugzeug sanft geschlummert haben, ließ ich an Monica entsprechende Anweisungen durchgeben. Es war das Wenigste, was ich für Mrs. Benyon tun konnte.«
    »Wo ist eigentlich Alvarez abgeblieben? Ich hatte noch gar keine Zeit, mich bei ihm für seine Hilfe zu bedanken.«
    »Das habe ich an Ihrer Stelle getan. Er bat mich, Sie ganz herzlich von ihm zu grüßen. Er war in Eile, weil er den nächsten Flug zurück in die Staaten erwischen wollte.«
    »Ich begreife immer noch nicht, welche Rolle er bei der ganzen Angelegenheit gespielt hat.«
    »Erklär ich Ihnen später. Zwei wichtige Aufgaben liegen vor uns …« Er brach ab, um Newman etwas zuzurufen: »Denken Sie daran, daß wir in Truro anhalten müssen, um zu telefonieren. Wir sollten für Butler und Nield fahrbare Untersätze mieten. Ich möchte, daß jeder von Ihnen mobil und für das, was uns erwartet, gewappnet ist.«
    »Und was genau liegt nun vor uns?« erkundigte sich Paula.
    »Erstens müssen wir Molochs Spion enttarnen, und zweitens - was viel wichtiger ist - müssen wir Moloch daran hindern, England jemals wieder zu verlassen, koste es, was es wolle. Ich kenne zwar seine konkreten Pläne nicht, aber allein das Wissen um das, was er anzurichten vermag, bereitet mir größte Sorgen. Sein Konzern hat die Xenobiumbombe entwickelt - eine Bombe, die laut Cord Dillon über die zehnfache Sprengkraft einer Wasserstoffbombe verfügt. Nehmen wir einmal an, er verkauft die Pläne zum Bau dieser Teufelswaffe an gewisse feindlich gesinnte arabische Staaten, die damit imstande wären, die gesamte westliche Welt zu zerstören. Die Folgen - einfach unausdenkbar.«
    »Eine entsetzliche Vorstellung.«
    »Die einzige Alternative besteht in der Vernichtung Molochs.«
     
    Auf dem Flughafen Newquay, einem verlassenen Flugfeld mitten im Nirgendwo, stiegen VB und seine neue Assistentin Heather Lang in einen bereitstehenden Rolls-Royce, während der Chauffeur ihr Gepäck umlud.
    Ehe er sich neben sie auf die Rücksitzbank setzte, schloß Moloch die Glasscheibe, die sie von dem Fahrer trennte, um sicherzugehen, daß sie ungestört blieben. Als der Wagen lautlos anfuhr und sich auf den Weg nach Mullion Towers machte, legte er den Aktenkoffer auf seinen Schoß, den er mittels Handschellen an seinem linken Handgelenk befestigt hatte. Heather warf einen flüchtigen Blick darauf.
    »Vermutlich steht es mir nicht zu, eine solche Frage zu stellen, aber Sie behandeln den Koffer so vorsichtig, als würde er ein Vermögen enthalten.«
    »Das tut er auch. Ein

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