Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
eine alte Freundin begrüßt«, lachte Vanity, an Paula gewandt.
    »Vielleicht macht ihm die Zeitverschiebung zu schaffen«, meinte Paula ohne jeglichen Anflug eines Lächelns.
    »Eine gute Flasche Wein sollte ihn wieder auf Vordermann bringen. Bei mir hat dieses Mittel jedenfalls noch nie versagt«, schoß die unerschütterliche Vanity immer noch lächelnd zurück. »Kommen Sie, Sie alter Brummbär«, sagte sie dann zu Newman.
    Sie betraten gerade den Speisesaal, als Newman draußen auf der Terrasse Tweed entdeckte. Er hielt ein Fernglas an die Augen gepreßt und fixierte irgendeinen Punkt auf dem Meer. Newman geleitete Vanity zu ihrem Tisch, entschuldigte sich und ging dann hinaus zu Tweed.
    Die herbstliche Kühle der Nacht erinnerte ihn an Kalifornien. Eine endlos scheinende Minute schwieg Tweed, dann reichte er das Fernglas an Newman weiter.
    »Ich habe die Venetia genau betrachtet. Ist wieder beleuchtet wie ein Kreuzfahrtschiff. Ich versuche gerade herauszufinden, worum es sich bei diesen großen, mit Planen abgedeckten Gegenständen handelt, die auf dem Vorderund Achterdeck lagern.«
    »Könnte alles mögliche sein«, erwiderte Newman, während sein Blick über das Schiff schweifte. »Keinerlei Anzeichen dafür, daß sie zum Ablegen bereitgemacht wird.«
    »Haben Sie den Helikopter an Deck gesehen?«
    »Ja. Ein Sikorsky. Ziemlich große Maschine. Aber die Venetia ist ja auch ein Riesenkahn. Muß ein paar Milliönchen gekostet haben.«
    »Ich glaube, sie wartet darauf, daß ein VIP an Bord kommt. Da, sehen Sie mal - ein Hubschrauber kreist über dem Schiff. Vermutlich hat der Premierminister endlich ein paar Hebel in Bewegung gesetzt.«
    »Der Helikopter wird aus Culdrose in der Nähe der Halbinsel Lizard kommen. Wie Sie vielleicht wissen, unterhält die Royal Airforce dort einen großen Trainingsflugplatz für Hubschrauberpiloten.«
    Newman beobachtete die Maschine, die weiterhin mit an Bug und Heck blinkenden Positionslichtern hoch über der Venetia ihre Runden drehte, dann grunzte er zufrieden.
    »Ich glaube, er fotografiert die Venetia von allen Seiten. Vielleicht will die Besatzung ja gleichfalls versuchen, jene mysteriösen Objekte an Deck zu identifizieren.«
    Noch während er sprach, drehte der Hubschrauber ab und flog landeinwärts davon. Newman ließ das Fernglas sinken und gab es Tweed wieder. Gemeinsam schlenderten sie durch die Hotelhalle zum Speisesaal zurück.
    »Ich sollte wohl besser Vanity Gesellschaft leisten, ehe sie fuchsteufelswild wird«, meinte Newman kleinlaut.
    »Sie scheinen sich da eine richtige Wildkatze an Land gezogen zu haben«, bemerkte Tweed mit einem amüsierten Lächeln.
    Bereits in Truro hatte er seinem Team mitgeteilt, daß es nicht länger nötig sei, so zu tun, als würden sie sich nicht kennen. Im Speisesaal entdeckte Newman zwei Bekannte, die an getrennten Tischen saßen. Er klopfte Grenville beinahe wohlwollend auf die Schulter.
    »Die Welt ist doch wirklich klein, wenn Sie mir die Floskel verzeihen, Brigadier.«
    »Colonel«, schnarrte Grenville, sichtlich aus der Fassung gebracht. »Für einen Journalisten drücken Sie sich eigentlich nicht sehr originell aus.«
    »Warten Sie auf jemanden? Oder darauf, daß etwas geschieht, Colonel?«
    Noch ehe Grenville reagieren konnte, war Newman schon weitergegangen. Der ehemalige Offizier wirkte nervös, was Tweed nicht entging. Newmans plötzliches Auftauchen hatte ihn offenbar beunruhigt.
    »Na, wenn das nicht Maurice ist«, sagte Newman in diesem Moment mit einem breiten Grinsen. »Ein langer Weg von einem Apartment, in dem eine Frau ermordet wurde, bis hierher, nicht wahr, mein Bester?«
    »Müssen Sie ausgerechnet dieses Thema wieder zur Sprache bringen? Und reden Sie bitte nicht so laut. Der halbe Speisesaal hört uns zu.«
    »Ja, es ist verdächtig still hier geworden, finden Sie nicht auch? Und wie hat Ihnen die Reise in Vincent Bernard Molochs Privatjet gefallen? Vermutlich gut, Sie hatten ja den Brigadier … oh, pardon, den Colonel als Begleiter.«
    »Warum verschwinden Sie nicht endlich - und genießen den Abend mit diesem männermordenden Vamp?«
    »Aber Maurice.« Newman beugte sich über ihn und legte ihm einen Arm um die Schultern. »Für diese Bemerkung sollte man Ihnen wirklich den Mund mit Seife auswaschen, auch wenn ich es vorziehen würde, ihn mit der Faust zu verschließen. Jetzt essen Sie weiter, und hoffentlich bleibt Ihnen jeder Bissen im Halse stecken.«
    Immer noch lächelnd zog er den Arm weg. Eine

Weitere Kostenlose Bücher