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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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den Rest seines Lebens keinen Finger mehr krumm machen zu müssen, aber es war ja schließlich seine Entscheidung.«
    » Warum hat er den Dienst quittiert?« Tweed ließ nicht locker.
    »Er fand den Druck, dem er bei seiner Arbeit ausgesetzt war, zunehmend unerträglicher.«
    »Komisch. Ich habe ihn ein paarmal getroffen. Und ich finde, daß er eine Kondition wie ein Pferd hat.«
    »Manchmal klappen gerade die Menschen zusammen, von denen man es am allerwenigsten erwartet«, gab Freddie zu bedenken. »Diese Erfahrung haben Sie doch bestimmt schon selber gemacht.«
    »Aber nicht bei Menschen vom Schlage eines Maurice Prendergast.«
    »Nun, so war es aber. Mehr weiß ich nicht über ihn.«
    »Danke«, sagte Tweed. »Haben Sie vielen Dank.«
    Er legte den Hörer sacht auf die Gabel, stand auf und begann, in seinem Büro auf und ab zu gehen, wobei er seine Brille mit einem Taschentuch polierte. Den meisten Menschen wäre gar nicht aufgefallen, daß etwas nicht stimmte, aber Monica wußte es besser. Er setzte die Brille wieder auf, trat ans Fenster und blickte in die Dunkelheit hinaus. Beide Deckenventilatoren waren in Betrieb, trotzdem war es warm und stickig im Raum. Plötzlich drehte Tweed sich um.
    »Ich frage mich, ob sich der Premierminister tatsächlich in so heller Aufregung befindet, daß er nicht nur uns beauftragt hat, Nachforschungen über Moloch anzustellen, sondern ihm gleichzeitig auch noch die Special Branch und das Verteidigungsministerium auf den Hals gehetzt hat, ohne daß einer vom anderen weiß. Nein, das ist allzu weit hergeholt.«
    »Was geht denn dann vor sich?« fragte Monica.
    »Wenn ich das wüßte. Vielleicht …«
    Er kam nicht mehr dazu, den Satz zu beenden, weil das Telefon klingelte. Monica nahm den Hörer ab, bat den Anrufer, seinen Namen zu wiederholen, und drückte dann den Verbindungsknopf.
    »Es ist wieder diese Person mit der Reibeisenstimme. Waltz …«
    »Ist gut, stellen Sie durch. Und, Monica, seien Sie doch bitte so lieb und machen Sie mir einen starken Kaffee, während ich telefoniere.«
    Sie warf ihm einen eigenartigen Blick zu und verließ das Büro. Erst dann begann Tweed zu sprechen. Er führte ein langes Gespräch mit dem unbekannten Anrufer, während Monica beschäftigt war, hörte meist schweigend zu, stellte ab und an ein paar Fragen und lauschte wieder. Gerade hatte er den Hörer aufgelegt, als Monica zurückkam und ihm eine Tasse Kaffee ohne Milch und Zucker einschenkte.
    »Schwarz wie die Sünde«, bemerkte sie.
    »Davon sind wir von allen Seiten umgeben«, unkte er und trank einen Schluck von der dampfenden Flüssigkeit. »Von Sünde, meine ich.«
    Er erhob sich und nahm seine ruhelose Wanderung durch den Raum wieder auf. Nach einer Weile blieb er stehen und machte seinen Gedanken Luft.
    »Allmählich frage ich mich, ob ich nicht die falsche Person als Agenten eingesetzt habe. Wenn dem so ist, könnten wir auf eine Katastrophe zusteuern.«
    Langsam setzte er sich wieder in Bewegung und starrte blicklos vor sich hin, während er sich auf das konzentrierte, was ihm im Moment die größten Sorgen bereitete. Monica war mit all diesen Anzeichen wohl vertraut. Er wog die Möglichkeiten ab, die ihm jetzt offenstanden, und rechnete die Vorteile gegen die Nachteile auf. Sie wußte auch, daß er ganz plötzlich eine Entscheidung treffen und unverzüglich handeln würde. Wieder wurde er unterbrochen, weil das Telefon klingelte.
    »Keine Ruhe für die Bösen«, stöhnte Monica und hob den Hörer ab. »Es ist Professor Weatherby, der Seismologe.«
    »Ja, Weatherby?« sagte Tweed, der hinter seinem Schreibtisch Platz genommen hatte.
    »Tweed, ich bin gerade dabei, einige alte Unterlagen auszusortieren. Dabei bin ich auf einen Aktenordner gestoßen, den Ethan Benyon zusammengestellt hat, während er bei mir studierte. Er muß ihn vergessen haben. Ich finde, der Inhalt gibt Anlaß zu ernster Besorgnis. Wenn Sie kurz vorbeikommen könnten, dann erkläre ich Ihnen, was ich entdeckt habe.«
    »Paßt es Ihnen jetzt sofort? Ja? Gut, ich bin schon auf dem Weg.«
    Tweed wies Monica an, die Stellung zu halten, weil er dringend mit Weatherby reden müsse, dann streifte er sein Jackett über und stürmte aus dem Büro.
    Ich möchte doch zu gerne wissen, wer dieser Waltz ist, dachte Monica grimmig.
     
    Der Jachtclub, wo Grenville seine so kurzfristig organisierte Party feierte, war ein altes zweistöckiges Gebäude mit weißgestrichenen Rauhputzwänden. Als Newman seinen Mercedes parkte,

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