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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Theorie hinsichtlich Molochs Plänen und Aktivitäten richtig ist, und das bedeutet, daß sich eine Katastrophe anbahnt.«
    »Wollen Sie mir nicht ein paar Einzelheiten verraten?«
    »Im Moment noch nicht. Ich muß mir erst überlegen, wie ich weiter vorgehe. Vermutlich hat sich in der Zwischenzeit nichts getan, oder?«
    »Doch. Ich habe endlich unseren Pariser Kontaktmann erreicht. Er versprach mir, mich zurückzurufen und hat es kurze Zeit später auch getan. Es geht um Vanity Richmond.«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    »Laut unseren bisherigen Informationen hat sie einen englischen Vater und eine französische Mutter. Letzteres stimmt wirklich. Loriot fand heraus, daß ihre Mutter in der Tat eine Französin war. Sie ist mittlerweile verstorben. Vanity ist in Grenoble geboren und jetzt achtunddreißig Jahre alt. Ihr Vater war Attaché an der britischen Botschaft in Paris. Als er nach England versetzt wurde, begleitete seine französische Frau ihn und nahm die damals zehnjährige Vanity mit.«
    »Verstehe.«
    »Da wäre noch etwas. Cord Dillon rief mich aus Langley an. Joel Brand, Molochs sogenannter Stellvertreter, ist auf dem San Francisco International Airport gelandet. Cords Mann ist ihm vom Flughafen nach Black Ridge gefolgt …«
    »Sogenannter? Ist das Ihre Formulierung?«
    »Nein, die stammt von Dillon. Er sagt, es ist nicht genau ersichtlich, welcher der beiden Männer - Moloch oder Brand - nun eigentlich die AMBECO leitet.«
    »Seltsam. Aber das eigentlich Interessante an der Nachricht ist, daß sich Brand wieder in Kalifornien aufhält - was auch zu meiner Theorie bezüglich Molochs Plänen paßt.«
    Diesmal klingelte das Telefon, als Tweed gerade nicht durch sein Büro tigerte. Monica nahm den Anruf entgegen und teilte Tweed mit, daß Newman am Apparat wäre.
    »Hier Tweed …«
    Er hörte schweigend zu, während Newman die Ereignisse im Jachtclub knapp zusammenfaßte und auch Colonel Grenvilles Reaktion auf Maurice Prendergasts Erscheinen nicht unerwähnt ließ.
    »Danke«, sagte er dann. »Sagen Sie den anderen Bescheid, daß sie sich für eine rasche Abreise aus Cornwall bereithalten sollen. Fädeln Sie die Sache sorgfältig ein. Pakken Sie Ihre Koffer zunächst nur teilweise - und wenn ich Ihnen sage, daß es soweit ist, dann kommen Sie, so schnell Sie können. Und zwar alle. Ich hoffe, Sie haben sich auf der Party gut amüsiert. Was Sie mir soeben berichtet haben, könnte von Bedeutung sein. Bis später …«
    Er legte auf und begann, sich in seiner kräftigen, gut leserlichen Handschrift auf einem Block Notizen zu machen. Nach einer Weile hatte er seine Liste vervollständigt, riß das oberste Blatt ab und reichte Monica den Block.
    »Stecken Sie den bitte in den Reißwolf. Ich möchte nicht, daß Howard hier herumschnüffelt, ihn findet und anhand dessen, was sich auf die nächsten Seiten durchgedrückt hat, herausbekommt, was ich geschrieben habe.«
    Trotz der späten Stunde wirkte er lebhaft und energiegeladen. Alles an seinem Verhalten verriet Monica, daß er eine Entscheidung getroffen hatte. Die Dinge kamen langsam ins Rollen.
    »Sonst noch etwas?« erkundigte sie sich, nachdem sie den Block vernichtet hatte.
    »Rufen Sie den Schalter von British Airways in Heathrow an und buchen Sie Hin- und Rückflugtickets nach San Francisco. Undatiert«, fügte er nachdrücklich hinzu. »Tikkets Erster Klasse für Paula und mich, Klubklasse für Newman, Marler, Butler und Nield. Auf diese Weise können sie sich unauffällig unter die Leute mischen. Und sagen Sie, daß jeder Passagier einzeln reist.«
    »Also geht es nach Kalifornien«, bemerkte sie. »Demnach haben Sie das Rätsel gelöst.«
    »Ein Jammer, daß Philip Cardon nicht mehr bei uns ist. Er könnte uns in Kalifornien sehr nützlich sein.«
    »Wo steckt Philip eigentlich?« fragte Monica. »Wohin ist er verschwunden, nachdem er auf unbestimmte Zeit Urlaub genommen hat?«
    »Ich habe keine Ahnung, wo er sich zur Zeit aufhält. Vielleicht sehen wir ihn nie wieder. Er streift durch die Weltgeschichte wie der Ewige Jude.«
    »Also hat sich Philip nirgendwo dauerhaft niedergelassen?«
    »Wundert Sie das? Nach dem, was er durchgemacht hat?«
     
    Die Zeitungen brachten die Story am folgenden Morgen. Tweed saß an seinem Schreibtisch und studierte eine nationale Tageszeitung; nur eine von vielen, die die Geschichte groß herausstellten.
    Zwillingsschwestern ermordet? Wer kennt diese Frauen? Diese Schlagzeile zog sich über die ganze Titelseite hinweg und

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