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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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entgegenwirken sollte. In seinem runden Büro unterhalb der Kuppel - alle Büros in diesem Gebäude waren rund - saß Vincent Bernard Moloch und studierte die neuesten Karten, die Ethan für ihn angefertigt hatte. Besonders ein Gebiet im Norden Kaliforniens hatte sein Interesse geweckt. Das leise Quäken des Telefons riß ihn aus seinen Gedanken,
    »Ja?« meldete er sich.
    »Wir haben wieder Ärger mit Ethan«, berichtete Joel Brand aus Black Ridge. »Mrs. Benyon ist krank, und Ethan besteht darauf, nach ihr zu sehen.«
    »Halt ihn in Black Ridge fest«, befahl Moloch sofort. »Und ruf meinen Hausarzt an. Er soll nach Black Ridge kommen und dort auf mich warten. Ich bin schon unterwegs.«
    Moloch löste jedes Problem auf seine eigene Weise. Er war imstande, innerhalb von Sekunden Entscheidungen zu fällen. So rief er seinen Assistenten an, erteilte ihm eine Reihe von Anweisungen und war fünf Minuten später bereits an Bord des Hubschraubers. Die riesige Tür glitt auf, die Rotoren begannen sich zu drehen, und der Hubschrauber stieg langsam auf, verließ das Gebäude und flog über San Francisco hinweg Richtung Süden.
    Der Pilot stand bereits mit dem Flughafentower in Verbindung. Molochs Flüge hatten stets absoluten Vorrang. Der Hubschrauber setzte seinen Flug Richtung Süden fort, überquerte Monterey und Carmel und landete dann hinter dem grotesken Gebäude von Black Ridge, wo Joel Brand seinen Chef erwartete.
    »Das Auto steht bereit. Der Doktor und Ethan sind schon eingestiegen. Soll ich mitkommen?«
    »Nein, du bleibst hier. Verstärke die Sicherheitsvorkehrungen. Ein größeres Projekt ist geplant.«
    Der große Lincoln Continental mit den bernsteinfarben getönten Scheiben wartete. Moloch stieg auf der Beifahrerseite ein und wies den Fahrer an, unverzüglich zu Mrs. Benyons Haus zu fahren. Dann drehte er sich um. Auf dem Rücksitz saß der Arzt neben Ethan, dessen hageres Gesicht höchste Besorgnis widerspiegelte.
    »Mrs. Benyon fehlt überhaupt nichts«, teilte Moloch dem Arzt mit. »Sie ist nur eine Psychopathin, die um jeden Preis Aufmerksamkeit erregen will.«
    »Sie könnte schwer krank sein«, protestierte Ethan voller Entrüstung.
    »Das bezweifle ich. Der Doktor wird es bestätigen …«
    Moloch stieg als erster aus, als der Lincoln am Ende der Auffahrt anhielt. Mit Hilfe seines Schlüssels betrat er, gefolgt von Ethan und dem Arzt, das große Wohnzimmer. Mrs. Benyon saß zusammengesunken auf ihrem thronähnlichen Stuhl und umklammerte ihre beiden Stöcke.
    »Mir geht es gar nicht gut«, begann sie mit gedämpfter Stimme. »Die Wachposten jagen mir Angst ein.«
    »Der Doktor wird dich gründlich untersuchen.«
    »Ich will aber keinen Arzt«, widersprach Mrs. Benyon mit deutlich kräftigerer Stimme.
    Moloch ließ den Arzt und Ethan mit ihr allein und blieb außer Sichtweite in der Halle stehen, von wo aus er jedes Wort verstehen konnte. Nach einer Viertelstunde kam der Arzt wieder zum Vorschein; dicht gefolgt von Ethan, der einen störrischen Gesichtsausdruck zur Schau trug.
    »Können wir uns irgendwo ungestört unterhalten?« fragte der Arzt.
    »Hier drinnen.«
    Moloch führte sie in ein geräumiges Arbeitszimmer mit einem dreieckigen Kamin. Merkwürdige Mosaike bedeckten die Wände. Leise schloß er die Tür.
    »Im großen und ganzen ist sie in guter Verfassung«, erklärte der Arzt dann. »Ihr Puls geht ein bißchen zu schnell, aber dagegen habe ich ihr Tabletten gegeben.«
    »Sie hat Angst vor den Wachposten«, platzte Ethan heraus. »Sie fühlt sich wie eine Maus in der Falle; sagt, sie kommt sich so vor, als würden sich die Wände immer enger um sie schließen.«
    »Das ist richtig«, pflichtete ihm der Doktor bei.
    »Psychologisch gesehen schaden diese Wächter ihr. Sie machen sie nervös - daher wohl auch der erhöhte Pulsschlag. Ich kann Ihnen nur dringend raten, die Männer abzuziehen.«
    »Sie sind zu ihrem eigenen Schutz hier«, gab Moloch zu bedenken.
    »Sie erzielen aber genau die entgegengesetzte Wirkung.«
    »Die verdammten Wachposten werden weggeschickt, oder ich bleibe hier bei ihr«, kreischte Ethan.
    »Dann werde ich sie sofort abziehen«, erwiderte Moloch.
    Er hatte diesen Entschluß nur zögernd gefaßt, konnte aber nicht zulassen, daß sich Ethan in dieser Phase des Projekts über Gebühr aufregte. Nachdem er hinausgegangen war, befahl er den Männern, sofort nach Black Ridge zurückzukehren und ließ sich dann zusammen mit Ethan und dem Doktor selbst dorthin bringen.
    Drinnen

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