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Hexenkuss

Hexenkuss

Titel: Hexenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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und konzentrierte sich auf die Flammen. Er versuchte, sie schrumpfen und wieder wachsen zu lassen. Zu seinem Entzücken gehorchten sie ihm, zogen sich zu beinahe nichts zusammen und reckten sich dann auf seinen magischen Befehl hin wieder kraftvoll in die Flöhe. Ja, dies war für sie alle eine großartige Lernerfahrung. Und lernen würden sie, alle vier - sie würden nicht nur die neu entdeckten Kräfte erkunden und ausloten, die sie füreinander erzeugen konnten, sondern auch noch viele andere Dinge. Diese Lernbereitschaft würde ihnen zweifellos weitere Macht bringen - und wiederum viele andere Dinge.
    Wie etwa die Fähigkeiten, die er brauchen würde, um seinen Vater zu besiegen...

Dreizehn
    Kräutermond
    Unterwerft Euch jene, die wir verflucht
    Der Name Deveraux wird weithin bekannt
    Denn wir tanzen auf der Cahors Toten
    Vergiften die Blüten der Unschuld selbst
    Gift, sie zu töten, Gift, zu verstümmeln
    Gift, zu beherrschen, Gift, zu versklaven
    Die Feinde fallen vor uns auf die Knie
    Besiegt oder tot tun sie unseren Willen
    Tante Cecile hatte eine Vision.
    Sie griff zum Telefon und wies Holly an, in den Keller der Andersonschen Villa hinabzusteigen. Dort würde sie mehr über die Familiengeschichte finden, in Form eines Journals, ganz ähnlich wie das Buch, das Isabeau für Holly am Strand deponiert hatte.
    Igitt. Spinnen.
    Holly schauderte und strich noch ein Spinnennetz beiseite, das von der niedrigen Decke über der Treppe hing, und stieg weiter hinunter.
    Am Fuß der Treppe blieb sie stehen und sah sich leicht bestürzt um. Der Keller war bis unter die Decke vollgestopft mit allen möglichen Kisten, Truhen, alten Koffern und Taschen. Sie seufzte tief. Das würde eine lange und schmutzige Suche werden.
    Ein Jammer, dass ihre Cousinen ausgegangen waren - Nicole zur Theaterprobe und Amanda in die Bibliothek, um noch mehr Bücher über Hexerei zu suchen.
    Wo soll ich anfangen?
    Man hätte meinen sollen, dass die Stapel in der Nähe der Treppe die neuesten sein müssten, doch aus der dicken Staubschicht und den allgegenwärtigen Spinnweben schloss sie, dass dem nicht so war. Offensichtlich war schon sehr lange niemand hier unten gewesen. Auf dem Fensterbrett stand ein leeres Glas, in dem eine schmierige Staubschicht hing. Sie musste daran denken, es mit nach oben zu nehmen, wenn sie nachher wieder ging.
    Sie war so auf ihre Suche konzentriert, dass sie das leise Scharren in den Wänden nicht hörte.
    Eine Stunde später fand sie in einer Truhe das, weswegen Tante Cecile sie hierhergeschickt hatte: eine potenzielle Goldgrube an Informationen über die Fehde zwischen den Cahors und den Deveraux. Das große Buch war alt und in irgendeine Art Leder oder Haut gebunden - der nächste Igitt-Effekt -, und ihr Schulfranzösisch war der Aufgabe nicht gewachsen, eine archaische Version dieser Sprache, obendrein in einer verblassten Handschrift verfasst, direkt zu übersetzen. Doch sie erkannte genug einzelne Wörter, um den Zusammenhang zu erraten. Die beiden Familiennamen kamen vor, kein Zweifel... foeu - das müsste die alte Schreibweise von feu sein, Feuer... ja, da ist ignire in demselben
    Satz, und beides zusammen kann nur bedeuten, dass etwas entzündet wird...
    Ein seltsames Geräusch hallte durch die Stille - es klang, als steige jemand mühsam einen steilen Kiesweg hinauf – und riss sie aus ihrer Konzentration. Sie blickte sich um, neigte den Kopf zur Seite und lauschte aufmerksam. Da war es wieder. Es schien aus den Wänden zu kommen. Igitt. Mäuse.
    Vielleicht sollten die Katzen mal ein paar Nächte hier unten verbringen und die Mäusepopulation dezimieren. Achselzuckend wandte sie sich wieder dem alten Manuskript zu und versuchte, noch ein paar Wörter zu entziffern. Dann legte sie das Buch mit einem frustrierten Seufzen beiseite. Sie konnten versuchen, jemanden zu finden, der das für sie übersetzte, aber sie war hiermit an ihre sprachlichen Grenzen gestoßen.
    Sie tauchte wieder in die Truhe ab und brachte diesmal ein rechteckiges Stück schwarzer Seide zum Vorschein. Vorsichtig faltete sie es auf und enthüllte eine Bordüre aus zarten, in Silberfaden gestickten Lilien mit einem silbernen Falken in der Mitte - das Wappen der Cahors. Ihr stockte der Atem. Das war zweifellos ein weiteres kostbares Familienerbstück.
    Wow. Irgendwas hat diese Mäuse aber ganz schön aufgebracht.
    Sie musterte die Wände und suchte nach Mauselöchern, doch es war so viel Krempel davor gestapelt, dass sie kaum etwas sehen

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