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Hexenlicht

Hexenlicht

Titel: Hexenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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an ihren Traum. Grandma musste von alldem erfahren. Aber Holly fehlte die Kraft, es anzusprechen.
Nicht jetzt.
Sie holte tief Luft. »Kann rohe Magie einen Dämon töten?«
    »In der richtigen Dosis schon. Hexen können so viel nie aufbringen. Uns fehlt der nötige Saft.«
    Verdammt!
»Ich habe dir eine Nachricht wegen des Schwarzen Raubs hinterlassen. Dieser Polizist, mit dem ich befreundet bin …«
    »Falls er schon angefangen hat, sich zu verwandeln, steht zu bezweifeln, dass du ihn zurückholen kannst. Ein Jammer, wirklich!«
    Holly sah durch das Fenster nach draußen. Die einsame Straße war auf eine traurige Weise schön, bis das Bild von Tränen verschleiert wurde. »Er hat mich geküsst«, sagte sie. Ihre Trauer galt eher Mac als ihr.
Armer Mac!
    »Ach, dann ist er ein Baby-Dämon. Keine Bange!«
    »Ich glaube, seine Herrin hat ihm extra viel Kraft verliehen. Er ist weniger ein Baby als ein Stellvertreter.«
    Im ersten Moment schwieg Grandma, so dass die Anspannung fast greifbar war. »Das könnte deine Magie ein bisschen durcheinanderbringen, aber darüber müsstest du hinwegkommen. Bring diese Geneva irgendwie auf die andere Seite des Portals, dann ist es egal. Sie kann dich von dort nicht mehr erreichen.«
    Holly erstarrte. Ihre ganze Welt verschob sich, als sie begriff, was Grandma soeben gesagt hatte. »Ich habe gehört, dass ein Vampirbiss das beste Gegengift ist. Wirkt das denn nicht?«
    Grandma lachte, wenngleich es wenig amüsiert klang. »Ah, ja klar, das funktioniert, doch es gibt eindeutig bessere Methoden. Diese ist jedenfalls so, als würde man den Ebola-Virus mit der Beulenpest bekämpfen. Wieso in aller Welt solltest du so einen Quatsch mitmachen?«

[home]
27
    W ährend Holly und Alessandro schliefen, hatte Geneva die Nichtmenschlichen für die kommende Nacht zu einem Kampf auf ihrem Campus herausgefordert. Sie tat es auf die traditionelle Art, mit einer schriftlichen Aufforderung zum Duell, der ein Silbermesser beigelegt war. Die blutige Silberklinge bedeutete, dass es ein Kampf auf Leben und Tod würde.
    Es war kalt, der Himmel sternenklar. Der Südcampus, der am weitesten von den Coffee-Shops und Kinos entfernt lag, war so gut wie verlassen, als hätten die Menschen die nahende Gefahr gespürt und sich nach drinnen verkrochen. Obwohl es erst elf Uhr abends war, waren die Fenster der Häuser drumherum fast alle dunkel. Vampire, Werwesen und andere Kreaturen verbargen sich abwartend in den Schatten.
    Omara und die anderen Anführer der Rudel und Clans mussten zugeben, dass die Ortswahl des Dämons der Logik gehorchte. Die Fairview-University lag direkt in der Mitte der bisher erfolgreich geöffneten Portale. Aus welchen Gründen auch immer funktionierte Genevas Magie hier am besten. Die Aufforderung zum Duell war ebenfalls keine Überraschung gewesen, auch wenn sie früher als erwartet kam. Frisch aus der Burg, sollte Geneva noch geschwächt sein.
    Was gewisse Fragen aufwarf.
    Sie alle waren nervös, weil sie nicht wussten, was auf sie zukam. Und sie sorgten sich um die Sicherheit der Menschen. Außerdem hofften sie, dass keine Menschen sahen, was sie lieber nicht sehen sollten.
    Wie Geneva den Krieg erklären würde, wusste niemand. Für sie alle stand lediglich fest, dass sie nicht allein sein würde.
    Entsprechend hatte Königin Omara ihren Schwertführer sofort zum Campus bestellt.
     
    Alessandro fand Omara, als sie auf dem taufeuchten Rasen hin- und herschritt. Ungerührt und zielgerichtet sank er hinab.
    Unten packte er ihren Arm und zerrte sie von ihren beiden Bodyguards weg, die Omara mit einer Handbewegung anwies, sich nicht einzumischen. Sie wirkte gänzlich unbesorgt. Als Alessandro sie losließ, strich sie sich das Haar glatt und tauchte mit den Händen in die Taschen ihres langen pelzbesetzten Mantels. Königinnen zeigten keine Furcht.
    Was Alessandro unbedingt ändern wollte. »Du hinterhältige Schlampe!«, fuhr er sie an. »Du wusstest es! Du
wusstest
, dass es andere Methoden gab, um Holly zu retten!«
    Omaras Reaktion bestand darin, dass sie die Lippen zusammenkniff und die Brauen hochzog. Ansonsten blieb die Königin stumm, nur dass ihre Haltung ein Haiku auf die bevorstehende Gewalt beschrieb.
    Alessandro wusste nicht einmal mehr, ob es ihn noch scherte.
    »Ich musste mich vergewissern, dass wir die Kontrolle über die Magie deiner Hexe haben«, entgegnete sie vollkommen ruhig. »Das Risiko, dass sie sich verwandelte, bevor wir ihr helfen konnten, war zu

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