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Hexenlicht

Hexenlicht

Titel: Hexenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Dämonologie waren verschwunden. »Wie lange geht das schon?«
    »Seit Jahren. Ich habe einiges gelesen. Und ich meine
richtig
gelesen, also recherchiert. Es gibt eine Menge promenschliche Gruppen, die einem gern helfen, wenn sie glauben, dass man nach einer Lösung für das Übernatürlichenproblem sucht. Leute mit Geld und Beziehungen.«
    Angst und Misstrauen hatten hässliche Falten um seinen Mund herum gegraben, die Holly jedoch nie zuvor bemerkt hatte.
Er hat mich die ganze Zeit verarscht. Ein wahrhaft talentierter Schauspieler!
    Nun erwiderte er ihren Blick und schüttelte bedächtig den Kopf, als wäre sie eine besonders begriffsstutzige Studentin. »Verstehst du denn nicht? Die Burg ist die Antwort! Die Menschheit stand schon einmal vor demselben Problem. Damals bauten sie ein Gefängnis für die
anderen
, mit Wächtern, die dafür sorgen, dass Monster drinnenbleiben. Wenn ich etwas durch ein Portal auf die Erde rufe, kommen die Wächter und holen es zurück. Dabei nehmen sie gleich alle Nichtmenschlichen mit, die sie kriegen können. Ich müsste es nur lange genug machen, bis bloß noch Menschen übrig sind. Das ist so simpel wie die Müllabfuhr rufen.«
    »Aber ich kapier’s nicht!«, entgegnete Holly verwirrt.
    Ungeduldig klatschte Ben seine flache Hand gegen den Türrahmen. »Wie sollten Menschen allein Fairview säubern? Wir besitzen gar nicht die Macht dazu. Gegenüber den Übernatürlichen sind wir komplett verloren. Deshalb
musste
jemand einen Weg finden, wie wir Hilfe bekommen, und das habe ich getan.«
    »Morde sind geschehen«, konterte Holly, »Blutrituale. Mädchen wurden getötet.«
    »Jedes Geschäft hat seinen Preis. Die Fehlwandler haben bei diesem Teil mit Freuden assistiert.« Ben wandte sein Gesicht ab. »Obwohl ich es hätte selbst tun sollen. Eine oder zwei dieser Kreaturen waren ja noch zu bewältigen, aber sie haben ihre Freunde dazugerufen. Na ja, und da gerieten die Dinge etwas außer Kontrolle.«
    »Was meinst du damit?«
    »Die Fehlwandler haben ein Faible fürs Morden. Besser gesagt, sie sind süchtig danach. Sie hätten nie aus der Burg kommen dürfen.«
    »Und du hast mit ihnen
zusammengearbeitet
?
Du?!
«
    Ben bewegte sich vorwärts, doch Holly warf einen winzigen Magieschwall, um ihn zurückzuschleudern. Er riss die Augen weit auf, als würde ihm jetzt erst klar, dass sie gefährlich sein konnte.
    Er richtete seine Waffe wieder nach vorn, doch das kümmerte Holly nicht mehr. »Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht?«
    Er machte sich gerade. Offenbar sprach er sich selbst Mut zu. »Sie waren nun einmal sehr entgegenkommend und wollten uns gern helfen, einen Dämon herzurufen. Das Beste aber war, dass ich wusste, sobald wir den Rufzauber vollständig hatten, musste ich mich nur noch zurücklehnen und abwarten, dass die Wächter sie mit dem Rest der Spukgestalten einsammeln.«
    Er verzog seinen Mund zu einem verächtlichen Grinsen. »Und die Fehlwandler haben alles für eine Handvoll dieser Abzeichen getan. Als wären sie etwas Kostbares! Ich habe sie online gekauft, für nichts«, erzählte er schnaubend. »Na ja, vielleicht lockte sie auch bloß die Chance, wieder Menschen zu töten.«
    Holly schluckte, denn ihr war schlecht. »Ist dir klar, was du angerichtet hast? Die Dämonin plündert bereits Seelen!« Sie versetzte ihm einen weiteren kleinen Stoß. »Du hast ganz großen Mist gebaut! Die Dämonin läuft frei herum, alles gerät außer Kontrolle, und das eben war der erste Wächter, den ich bis jetzt gesehen habe. Wo bleibt die Kavallerie, Ben? Wann kommen sie dich retten?«
    Ben hob beide Hände, was allerdings keine Geste der Ergebung darstellte. Vielmehr wollte er Holly beschwichtigen. »Das wusste ich doch nicht! Wie sollte ich denn ahnen, dass nur so wenige Wächter kommen? Es hätten deutlich mehr sein müssen. Ich hatte mir das alles, nun, unkomplizierter vorgestellt.«
    »So wie du dir unsere Beziehung unkomplizierter vorgestellt hattest?«
    Nun schien er zerknirscht. »Tut mir leid, ehrlich. Du hast einmal gesagt, dass deine Magie gar nicht richtig funktioniert, und da dachte ich, du wärst so gut wie menschlich.«
    »Aber dann hast du im Flanders-Haus gesehen, was ich kann.« Hollys Schlussfolgerung bedurfte keiner Bestätigung mehr.
    »Ja, mir wurde klar, dass du eine von denen bist. Da wusste ich, dass ich dich nicht mehr retten kann – nicht, solange du nie deine Magie für unsere Seite einsetzen würdest.«
    »Mich
retten
?« Sie schoss einen

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