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Hexenlicht

Hexenlicht

Titel: Hexenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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oder dorthin zu zeigen und die Köpfe zu schütteln.
Was tun die da?
Wie es aussah, blickten sie alle gen Norden, als beobachteten sie etwas.
    Holly wandte sich um, und da begriff sie, dass der Feind eingetroffen war. Die Fehlwandler-Armee kam mitsamt Rotten von Ghulen zwischen den Wohnheimen hervor, eine rollende Welle des Grotesken.
    Unmöglich!
Holly hatte ununterbrochen die Ley-Linien abgetastet, und sie hatte keine Portale außer dem einen im Haus entdeckt.
    Trotzdem waren sie hier.
    Perry versteifte sich und sträubte seinen Schwanz. Dann rannte er in Richtung Tribüne, wobei er Holly zukläffte, sie solle ihm folgen. Für einen Sekundenbruchteil war sie wie erstarrt, während Adrenalin ihre Nerven überflutete.
Oh, nein, oh, nein, nein, nein!
Dann setzte sie Perry nach. Ihre Beine waren ungelenk vor Erschöpfung, drohten auf einmal, sich in diversen Hindernissen zu verfangen, als wollte das Gras sie zum Stolpern bringen. Noch nie war sie so schnell gelaufen.
    Leider holten auch die Fehlwandler an Tempo auf und wurden beständig mehr. Sie drohten, Holly vor den Sicherheitsabsperrungen zu erwischen. Die Wölfe und Höllenhunde kreisten sie ein, doch die Zahlen sprachen eindeutig gegen die Werwesen, denn auf jeden Fehlwandler kamen noch mindestens drei Ghule.
    Holly blickte sich auf dem Spielfeld vor ihr um. Alessandro war nirgends zu entdecken, aber sie sah Omara. Die Königin hatte ihren Mantel abgeworfen, und die hellgrüne Seide ihres langen Gewands reflektierte das wolkenfleckige Mondlicht. Im Moment hielt Omara ihr Handy ans Ohr und brüllte hinein. Es klang, als würde sie Verstärkung rufen.
    Perry und Holly erreichten das Schlachtfeld, drei Fehlwandler dicht auf ihren Fersen. Im Laufen feuerte Holly mit Bens Waffe, bis das Magazin leer war, und schleuderte sie weg. Sie kletterte die Tribüne hinauf und betete, dass die Höhe ihr Aufschub verschaffte, bis sie überlegt hatte, wie sie ihre Kräfte am effektivsten einsetzte. Auf keinen Fall durfte sie einfach in die Menge zielen, wenn sie nicht riskieren wollte, neben Feinden auch Verbündete zu töten.
    Die Schlacht hatte begonnen. Wo steckte Alessandro?
     
    Merda!
    Der Wächter kam schnell und wendig wie ein Fuchs aus dem Flanders-Haus gerannt. Hundert Meter hinter dem Haus war er Alessandro entwischt. Er besaß offenbar die Fähigkeit, sich selbst an Stellen zu verstecken, wo es gar keine Deckung gab. Man hatte den Burgwachen wohl außergewöhnliche Talente verliehen.
    Alessandro flog auf das Dach einer Bushaltestelle, wo seine Stiefel nahezu geräuschlos auf dem Metallrahmen aufsetzten. Von hier blickte er über den südlichen Campus. Er suchte nach einem Lichtschimmer auf dem Brustpanzer des Wächters. Von seiner Warte aus wirkte die große Rasenfläche wie dunkles Wasser, der Kreis der Campuslaternen wie eine glitzernde Uferpromenade. Alessandro lauschte, hörte ferne Musik, den Wind in den Bäumen, aber keine Laufschritte. Er konnte die Werwesen riechen und, von weiter weg, Kino-Popcorn. Nichts Ungewöhnliches.
    Das lag an der Magie, gewirkt von den Feen. Wenn er weniger genau hinsah, konnte er das schwache blaue Glimmen erkennen, das über einem magisch versiegelten Gebäude lag. Die Menschen darin würden Ausreden erfinden, weshalb sie nicht aus dem Haus gingen: Sie schliefen länger, tranken noch einen Kaffee oder fänden die Unterhaltung zu interessant, um zu gehen. Der nördliche Campus war gesichert, und das blaue Glimmen bewegte sich auf das erste Wohnheim zu. Die Feen arbeiteten sich nach Süden vor.
    Als er zu den Wohnheimen blickte, entdeckte Alessandro, wonach er gesucht hatte: das kurze Aufblitzen eines tätowierten Schwertarms im Schatten. Mit einem hörbaren Zischen sprang er in die Luft.
    Er landete in der Hocke und rannte los. Die Wohnheime hatten verwinkelte Mauern, nach innen versetzte Eingänge und insgesamt zahlreiche Nischen und Ecken, in denen sich ein Gegner verstecken konnte. Abfall kullerte im Wind über die Wege, was sich ähnlich wie Schritte oder wie das Wispern eines gezogenen Schwerts anhörte.
    Dort!
    Alessandro hielt seine Klinge schlagbereit in der Hand. Nun kam der Wächter aus dem Schatten, der den ganzen Schwung seiner Bewegung für den Hieb nutzte. Ihre Schwerter krachten zusammen, dass Alessandros Wirbelsäule mit vibrierte.
    Wo ist das Buch?
Der Wächter musste es irgendwo abgelegt haben, um beide Hände zum Kämpfen frei zu haben. Dieser Gedanke war ebenso schnell wieder fort, wie er aufgetaucht war. Gefahr

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