HexenLust 1
Schluck. »Natürlich, also was möchtest du wissen?«
Ich überlegte einen kurzen Moment. Es waren Dutzende Fragen, die mir unter den Nägeln brannten. Doch ich entschied, dass ein ruhiger Einstieg das Beste wäre.
»Woher weißt du das mit dieser jungen Hexe Isabella?«
Er stellte das Glas ab und lehnte den Kopf an die Garnitur. Auch bei ihm forderte diese Nacht mehr und mehr ihren Tribut. »Es sind nicht viele Aufzeichnungen aus dieser Zeit vorhanden, aber die die übrig sind, verraten ihren Namen.«
Ich nippte an meinem Wein. »Wieso war sie imstande, ihn zu überwältigen?«
Es dauerte eine Zeit, bis er das einfache Wort fand. »Liebe.« Maddox lächelte. »Nikolai muss sich in sie verliebt haben. Nur so hätte sie in seinen Geist eindringen und ihn schließlich überwältigen können.« Er setzte sich kurz auf, und als er wieder Platz nahm, berührten sich unsere Ellenbogen. »Zwar ist sein Vater der Teufel selbst, aber seine Mutter ist ein Mensch. Du kennst die Geschichte?«, erkundigte er sich.
Bei so geschichtlichen Dingen, die mehr Fiktion waren, hatten Ira und ich früher im Unterricht lieber gequatscht.
»Oberflächlich«, antwortete ich wahrheitsgemäß.
»Es ist ein Abkommen. Alle hundert Jahre darf der Teufel eine Nacht auf Erden verbringen und versuchen, eine Frau zu verführen. Dafür wird alle hundert Jahre eine Hexe sechsten Grades geboren.«
»Angeblich«, platzte es sarkastisch aus mir heraus.
Dieser Teil der Geschichte war mir bekannt. Es war ein Deal, der zwischen Gott und dem Teufel besiegelt war. Er bekam eine Nacht und dafür durfte eine absolute Hexe, eine vollendete Magierin, geboren werden.
Ich zischte abfällig. Alles Märchen.
Maddox breitete die Arme aus. Es schien ihm sichtlich Freude zu machen, über dieses Thema zu referieren. Ich mahnte mich zur Vorsicht, um nicht zusammenzuzucken, als er meinen Handrücken berührte. Seine Stimme war nun leise, ein Flüstern.
»Dies alles muss er ohne seine Macht, als ein einfacher Mensch schaffen. Keine Tricks, keine Magie, in einer einzigen Nacht.«
Seine Zärtlichkeiten zauberten mir eine Gänsehaut über den Arm. Ohne, dass ich es wollte, erwiderte ich die Berührungen.
»In einer Nacht? Hat das jemals funktioniert?«, fragte ich.
Mit den Fingernägeln strich er mir über den Unterarm, rückte dabei noch ein Stückchen an mich heran. Mit der Hand fasste er meinen Hinterkopf, er wisperte die Worte nun. »Kennst du das Kinderlied von den vier Brüdern?«
Ich nickte, er zog sich langsam an mich.
»Es hat geklappt. Genau vier Mal.«
»Was meinte er damit, als er sagte, dass du nun ein Juwel besitzt, welches er einmal sein Eigen nennen durfte?«
»Ich weiß es nicht ...«
Er hauchte die Worte und küsste mich schließlich. Kein fordernder Kuss, wie mich die Männer küssten, die ich mit einem Zauber belegt hatte, sondern schüchtern, leidenschaftlich – ein wahrer Kuss. Zuerst zögerte ich, dann öffnete ich meinen Mund. Meine Hände legten sich auf seine Haare, zerzausten sie und fanden sich schließlich auf seiner Brust wieder. Wir rückten noch näher zusammen. Mein Kopf schwirrte und daran war nicht der Wein schuld. Mit einem Mal stieg ein Hochgefühl in mir auf, als hätte er eine lange, bereits schwellende Sehnsucht befriedigt. Er umfasste meine Taille, von der ein Kribbeln ausging, das sich schon bald auf meinem gesamten Körper ausbreitete. Ruhig streichelte er meine Taille, seine Finger wanderten auf meinen Rücken, reizten ihn zärtlich. Ein stummer Anfall von Panik lähmte mich schließlich. Ich war einen gefährlichen Pfad entlanggeschritten, versuchte ich doch mit jedem neuen Zungenschlag die aufkommenden Gefühle herunterzukämpfen. Zwischen Gier und Verlangen, die ich im Untergeschoss des Zirkels bereits gespürt hatte, mischte sich nun der Wunsch, ihn immer so küssen zu können.
Und nur ihn.
Ich erschauderte und machte trotzdem weiter. Mit einer kurzen Handbewegung ließ ich den Rock hochgleiten und setzte mich mit gespreizten Beinen auf seinen Schoß. Dabei achtete ich genau darauf, dass er für den Bruchteil einer Sekunde den schwarzen Slip blitzen sah. Während Maddox meinen Hals mit Küssen bedeckte, fuhr er mit den Händen über meine Beine, bis er schließlich meinen Po erreicht hatte. Gierig kniff er in ihn hinein, was mir einen kaum merklichen Schrei der Lust entlockte. Ich konnte die Enge in seiner Hose spüren, rieb mich an ihm. Sein Gesicht ruhte im flackernden Kerzenschein, als er die Knöpfe
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