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Hexenmacht

Hexenmacht

Titel: Hexenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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über ganz Glenmore...
    "Mr. Jakes erwartet Sie, Ma'am!", riss mich die sonore Stimme des Butlers aus meinen Gedanken.
    Ich folgte ihm in ein Zimmer, das als eine Art Büro dienen schien. Hinter einem großen und reich verzierten Schreibtisch erhob sich Tom Jakes. Die beiden anderen Anwesenden standen ebenfalls auf.
    Einen von Ihnen kannte ich. Es war Clyde Lawson, der Verwalter von Goram Manor. Der andere war ein blassgesichtiger Mann in den Fünfzigern, der eine ziemlich starke Brille auf der breiten Nase trug.
    Tom wandte sich an Lawson.
    "Mr. Rollins hier ist ein vereidigter Buchhalter und genießt mein volles Vertrauen", erklärte er dann sehr ernst, während Rollins sich die dicke Brille zurechtrückte. "Ich möchte, dass Sie ihn bei seiner Arbeit unterstützen, Mr. Lawson."
    "Nun, ich..."
    "Dass ich Mr. Rollins hinzuziehe ist nicht gegen Sie gerichtet, Mr. Lawson und es bedeutet auch nicht, dass ich Ihnen misstraue. Aber ich möchte doch ganz gerne wissen, ob ich am Ende nur einen Berg Schulden erbe und da verlasse ich mich dann doch am liebsten auf einen unabhängigen Buchprüfer, der bislang mit der Familie Goram nicht in Kontakt stand."
    "Verstehe, verstehe", presste Lawson heraus. Als er mich aus den Augenwinkeln heraus bemerkte, runzelte er die Stirn. Es gefiel ihm nicht, mich zu sehen, aber in dieser Situation verkniff er sich jede Bemerkung. Statt dessen setzte er ein maskenhaftes, geschäftsmäßig wirkendes Lächeln auf.
    "Störe ich?", fragte ich.
    "Ah, Patricia!" rief Tom und kam hinter dem Schreibtisch hervor. "Nein, Sie stören ganz und gar nicht. Mit den Herren bin ich gerade fertig..."
    Lawson und Rollins verließen den Raum. Der Butler hingegen blieb und sah Tom Jakes erwartungsvoll an.
    "Wünschen Sie noch etwas, Sir?"
    "Nein, danke. Sie können gehen, Ralph."
    Der Butler nickte und verschwand dann ebenfalls durch eine Tür. Dann waren wir allein. Tom trat auf mich zu und nahm meine Hand. "Es freut mich wirklich, Sie wiederzusehen, Patricia." Unsere Blicke trafen sich und ich musste unwillkürlich schlucken. Ich konnte nur hoffen, dass das, was in meinem Inneren vor sich ging, nicht allzu offensichtlich war.
    "Was ist mit den Fenstern im Erdgeschoss passiert?", erkundigte ich mich, nachdem er mir einen Platz angeboten und ich mich gesetzt hatte.
    Tom zuckte die Achseln.
    "Es scheint, als ob ich hier in Glenmore nicht sonderlich willkommen wäre und irgend jemand versucht hat, mir das auf drastische Weise deutlich zu machen. Die Steine, mit denen man die Fenster eingeworfen hat, waren übrigens von ein paar unfreundlichen Briefen umwickelt..."
    "War die Polizei schon hier?"
    Tom machte eine wegwerfende Geste und lachte dann. "Die Polizei? Patricia, ich bitte Sie, das lohnt den Aufwand nicht. Einen Glaser habe ich bestellt und der müsste eigentlich bald hier auftauchen. Aber die Polizei..." Tom schüttelte energisch den Kopf. "In so einem kleinen Nest halten doch alle zusammen. Da wird keiner auch nur ein Sterbenswörtchen zu viel sagen. Das ist hier so wie überall auf der Welt!"
    "Und was haben die Leute gegen Sie?"
    "Ich habe wirklich keine Ahnung. Und nachdem ich, wie Sie wissen, ja erst gestern hier angekommen bin, bin ich mir eigentlich auch keiner Schuld bewusst." Er zuckte die Achseln.
    "Das wird sich schon legen, wenn die Leute merken, dass ich Arbeitsplätze in diese trostlose Gegend bringen werde..."
    "Ach, ja?"
    Er sah mich herausfordernd an. In seinen Augen blitzte es unternehmungslustig.
    "Wissen Sie, drüben in den Staaten besitze ich eine Hotelkette. Ich habe also einige Erfahrung, was diesen Bereich angeht und daher..."
    "...wollen Sie Goram Manor in ein Hotel verwandeln!", erriet ich seine Gedanken.
    Tom nickte.
    Dann schränkte er ein: "Zumindest prüfe ich die Möglichkeit. Aber nach allem, was ich bisher gesehen habe, hat Goram Manor einen geradezu idealen Standort..." Unsere Blicke trafen sich und für ein paar wunderbare Momente verlor ich mich in seinen ausdrucksstarken, grüngrauen Augen, deren Farbe mich an das Meer erinnerte.
    "Sie sind nicht hergekommen, um sich solche Geschichten anzuhören, nicht war?", sagte Tom dann in gedämpftem Tonfall. "Sie sind hier, weil Sie Sir Gilberts Tod aufklären wollen..."
    Ich nickte.
    "Ja, so könnte man das sagen."
    "Sie sollen wissen, dass Sie dabei mit jeder Unterstützung meinerseits rechnen können. Meinetwegen können Sie auch in unserem Familienarchiv herumforschen, wenn es Ihnen nützt.
    Mir erscheint die Angelegenheit

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