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Hexenmacht

Hexenmacht

Titel: Hexenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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und erklärte dann: "Ich möchte Sie darauf hinweisen, Sir, dass wir zur Zeit keinerlei Personal mehr auf Goram Manor haben. Ralph hat vor zwei Stunden die Koffer gepackt und sich von einem Taxi wegbringen lassen. Ich finde, wir müssen etwas unternehmen. Schließlich kann man nicht alles verkommen lassen!"
    "Seltsam, dass er sich nicht von mir verabschiedet hat", meinte Tom. "Ist eigentlich nicht gerade die Art eines Butlers der alten Schule. Hat er noch etwas gesagt, bevor er gegangen ist?"
    "Er hat mir geraten, dasselbe zu tun", sagte Lawson. "Ich hätte Sie natürlich gerufen, als er fuhr, aber ich wusste nicht, wo Sie gerade waren..."
    "Ich war bei den Stallungen", erklärte Tom.
    "Nun, jedenfalls ist er weg. Er machte mir den Eindruck eines Mannes, der große Angst hat, auch wenn er sich sichtlich bemühte, gelassen zu wirken."
    Jetzt mischte ich mich in das Gespräch ein. "Haben Sie einen blassen Mann gesehen, schon etwas älter und mit vielen Falten im Gesicht... Ein Mann mit einem feuchten Regenmantel und einer Schiffermütze?"
    Er sah mich an. Sein Blick schien mich förmlich zu durchbohren.
    "Nein", sagte er dann kühl. "Wo soll so ein Kerl gewesen sein, hier auf Goram Manor?" Er schüttelte sehr energisch den Kopf. "Hier war niemand. Und außer Ihnen, Miss Vanhelsing, ist derzeit im Umkreis von vielen Meilen sicher niemand verrückt genug, um hier her zu kommen..."
    Ich erwiderte seinen Blick und hielt ihm stand. Kühl sagte ich: "Sie meinen, wo doch auf Goram Manor einer nach dem anderen die Flucht ergreift?"
    Er nickte. "So kann man es auch ausdrücken."
    "Und Sie? Haben Sie keine Angst?"
    "Ich bin kein furchtsamer Mensch, Miss Vanhelsing. Wovor sollte ich außerdem Angst haben?"
    "Vor dem Fluch eines gewissen George O'Hara zum Beispiel..."
    Er lächelte dünn. "Seien Sie nicht albern, Miss Vanhelsing."
    "Wie es aussieht ist Mr. Rollins diesem Fluch zum Opfer gefallen!"
    Für einen kurzen Moment nur flackerte etwas in seinen Augen, dann hatte er sich wieder unter Kontrolle. Sein Gesicht blieb kühl und ausdruckslos. "Das müssen Sie mir näher erklären!" meinte er.
     
    *
     
    Es dauerte nicht lange und Jim Field tauchte in Begleitung eines Kriminalbeamten auf Goram Manor auf. Der Beamte hieß Sanders, hatte dunkles, leicht gelocktes Haar und wirkte etwas schlaksig. Er stellte sich als Inspektor vor und hielt uns routinemäßig seinen Dienstausweis hin.
    Sanders stellte dann ein paar Fragen zur Person von Rollins und seiner Aufgabe auf Goram Manor, die Tom beantwortete.
    "Er hatte also Akten dabei?", echote Sanders. "Wir haben Rollins Wagen ganz in der Nähe des Fundortes der Leiche aufgefunden. Er war einfach auf einer Parkbucht abgestellt worden. Aber Akten waren nicht darin..."
    "Seltsam", meinte Tom. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass er ohne diese Unterlagen gefahren ist... Wissen Sie schon etwas über die Todesursache?"
    Sanders' Gesicht wurde finster. Er kratzte sich verlegen am Kinn. "Herzversagen, meint der Gerichtsmediziner."
    "Tod durch Erfrieren?", warf ich ein. "Es gab doch über die Jahre hinweg eine Reihe unaufgeklärter ähnlicher Fälle hier in der Gegend, nicht wahr?"
    "Ja", musste Sanders einräumen. "Der letzte war Sir Gilbert Goram..."
    "Wenn die Kriminalpolizei ermittelt, bedeutet das im allgemeinen, dass Sie von Mord ausgehen", meldete sich jetzt Clyde Lawson zu Wort. "Gibt es dafür denn irgendwelche Anhaltspunkte?"
    "Nein, keine sicheren jedenfalls. Aber um das genau sagen zu können, muss ich die Obduktion abwarten. Jedenfalls danke ich Ihnen allen sehr für Ihre Auskünfte."
    Wieder ein ungelöster Todesfall! ging es mir durch den Kopf. Es bestand bei Rollins genau wie bei all den anderen, die es in der Vergangenheit gegeben hatte, kaum eine Hoffnung, dass die Polizei sie je aufklären würde...
    Der einzige, der das vor langer Zeit versucht hatte, war ein Spanier namens Reyes gewesen, der ein unbeachtetes Buch darüber verfasst hatte und schließlich dem Wahnsinn verfallen war...
    Und ein Journalist namens McAllister, dessen Spur in Glenmore abrupt endete.
    Einen Moment lang überlegte ich, ob ich Sanders nicht von dem bleichen Mann erzählen sollte. Ich war überzeugt davon, dass dieses Phantom etwas mit den Todesfällen zu tun hatte, vermutlich sogar der Mörder war. Aber welche Beweise hatte ich in der Hand. In Gedanken hörte ich Sanders bereits zurückfragen: "Und welche Anhaltspunkte haben Sie dafür, dass dieser geheimnisvolle Fremde etwas mit der Sache zu tun hat?

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