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Hexenmacht

Hexenmacht

Titel: Hexenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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schnell, das war mir klar. Aber eine innere Unruhe beherrschte mich und trieb mich vorwärts.
    Als ich dann den Wagen an den Straßenrand fuhr und stoppte, sah Jim mich fragend an. "Was hast du vor?"
    "Ich möchte dir das Boot zeigen..."
    "Wenn du meinst."
    "Bitte!"
    Wir gingen an den Strand, dorthin, wo das Boot des geheimnisvollen Phantoms lag. Es war noch da und das erleichterte mich irgendwie. Zumindest das hatte ich mir nicht eingebildet.
    "Patti, mit diesem Boot ist seit Jahrzehnten niemand gefahren..."
    "Ich habe es gesehen. Jim, er ist hier an Land gegangen..."
    "Hm..."., brummte Jim.
    Wir gingen zurück zum Wagen und fuhren dann weiter. Es schien, als würde der Nebel immer mehr zunehmen. Erste Schwaden krochen bereits über die Küstenstraße.
    "Ich wette, Scotland Yard hat die ganze Sache inzwischen längst zu den Akten gelegt", meinte Jim plötzlich.
    Damit hatte er vermutlich recht. Um so wichtiger war es, dass wir nicht locker ließen...
    Plötzlich tauchte eine Gestalt aus dem Nebel auf, die wild mit den Armen herumgestikulierte.
    Ich musste das Bremspedal durchtreten. Die Reifen meines Mercedes quietschten, ehe der Wagen dann noch rechtzeitig zum Stillstand kam.
    "Verdammt, hast du den Kerl nicht gesehen?" Das war Jim.
    Ich war für einen Augenblick unfähig, irgend etwas darauf zu sagen. Es war wirklich knapp gewesen.
    "Ich war in Gedanken", erklärte ich, während mein Blick an der Gestalt hing, die da aus dem Nebel aufgetaucht war.
    Es war ein Mann in den mittleren Jahren. Er hatte rotstichiges Haar, eine blasse Gesichtsfarbe und trug ein ziemlich abgeschabtes Cord-Jackett.
    Und er schien ziemlich aufgeregt zu sein.
    Ich kurbelte das Fenster hinunter.
    "Was ist los?"
    "Sie müssen die Polizei rufen!", sagte der Mann. "Dahinten! Da liegt ein Toter!"
    Jim nahm den Handy aus dem Handschuhfach. Wir stiegen aus.
    "Kommen Sie!", sagte der Mann im Cord-Jackett. Jim und ich wechselten einen kurzen Blick miteinander, dann folgten wir dem Mann.
    Wir brauchten nicht lange zu gehen.
    Ein paar Dutzend Meter abseits der Straße lag der reglose Körper eines Mannes im Gras. Das Gesicht war blass, die Augen schreckgeweitet, die dicke Brille hing an einem Bügel herunter. Das Glas war beschädigt. Und er hatte die charakteristischen Spuren an Ohren und Nase...
    "Erfroren?", fragte Jim.
    Ich zuckte die Achseln. "Ich bin kein Gerichtsmediziner, aber ich denke, genau danach sieht es aus! Wie bei Sir Gilbert... Außerdem kenne ich den Mann."
    Jim sah mich erstaunt an. "Das ist nicht dein Ernst!"
    "Doch. Er heißt Rollins und ist mir auf Goram Manor begegnet. Tom Jakes hat ihn als Buchprüfer eingesetzt, um die Finanzen von Goram Manor zu überprüfen..."
    "Es wäre sicher ganz interessant zu erfahren, ob er seine Aufgabe noch zu Ende führen konnte", meinte Jim. Dann zog das Handys heraus und wählte die Nummer der Polizei...
     
    *
     
    Ich ließ Jim am Tatort zurück. Es konnte eine halbe Stunde dauern, ehe die Polizei hier draußen war und in dieser Zeit sollte nichts an dem Toten verändert werden. Außerdem würde Jim sicher bei den untersuchenden Beamten so einiges an Informationen aufschnappen.
    Ich hingegen fuhr nach Goram Manor. Jim hatte den Handy behalten, so dass er mich dort jederzeit anrufen konnte.
    Allerdings war ich überzeugt davon, dass es nicht allzu lange dauern würde, ehe er zusammen mit der Polizei auf dem Familiensitz der Gorams ankommen würde...
    Denn die Spur führte hier her...
    Was, wenn das düstere Phantom auf dem Weg dorthin war? Ich dachte an Tom. Angst kroch mir kalt den Rücken hinauf.
    Als ich auf Goram Manor vorfuhr, kam Tom gerade aus einem der Nebengebäude. Er sah mich erstaunt an. Ich stieg aus und lief auf ihn zu.
    "Patricia!"
    Er nahm mich in den Arm und ich erwiderte: "Ich bin froh, dass dir nichts geschehen ist, Tom!"
    Er lächelte überlegen. "Das klingt ja gerade so, als würdest du mich in ernster Gefahr glauben..."
    Er nahm mich nicht ernst, erkannte ich. Aber konnte ich etwas anderes erwarten? Unsere Lippen trafen sich zu einem Kuss, aber ich löste mich rasch wieder von ihm.
    "Patti... Was ist los?"
    "Wann hast du Mr. Rollins zum letzten Mal gesehen?"
    "Heute Morgen. Lawson sagte, dass er sich einen Teil der Akten nach Portsmouth mitnehmen wollte..."
    "Er ist dort nie angekommen, Tom..."
    "Was?"
    Und dann erzählte ich ihm von dem Toten. Ich berichtete auch von dem geheimnisvollen Ruderer, den ich an Land hatte gehen sehen und der Geschichte, die die Walshs mir

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