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Hexenmacht

Hexenmacht

Titel: Hexenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ging hinter den Schanktisch, nahm sich eines der Gläser und füllte es mit braunem schottischen Whisky. Ich sah, dass sich eine Schweißperle auf seiner Stirn gebildet hatte. Seine Frau trat zu ihm und hielt sich an seinem kräftigen linken Arm fest. Auch sie wirkte verzweifelt. Mr.
    Walsh schüttete sich den Inhalt des Glases in den Mund und füllte sofort nach. "Ich hätte Ihnen das niemals erzählt, wenn Sie ihn nicht selbst gesehen hätten", meinte er dann düster. "Vermutlich hätten Sie mich ansonsten für mehr oder minder verrückt gehalten." Er zuckte die Achseln. "Vielleicht tun Sie es ja auch jetzt."
    "Ich halte Sie nicht für verrückt!", versuchte ich ihm deutlich zu machen.
    Mr. Walsh machte eine wegwerfende Handbewegung. "Was spielt das jetzt überhaupt für eine Rolle. Er ist an Land gegangen und es wird wieder jemand sterben. Niemand weiß, wenn es trifft. Jemanden aus Glenmore, irgend einen Nachfahren jener Männer, die damals an dem Strandraub beteiligt waren... Vielleicht geht er auch hinauf nach Goram Manor..."
    Walsh brach ab. Seine belegte Stimme versagte.
    Er schluckte.
    "Wir hatten gehofft, dass nun alles zu Ende wäre", meldete sich nun seine Frau zu Wort. "Nun, da der der letzte der Gorams tot ist. Aber dann tauchte dieser Jakes auf..."
    "Mr. Jakes ist nicht wirklich blutsverwandt mit den Gorams", erwiderte ich. "Er wurde adoptiert."
    "Ach, ja?" brauste Mr. Walsh dann auf. "Wenn das so wäre, dann wäre er wohl kaum hier!"
     
    *
     
    Später ging ich mit Jim auf sein Zimmer. Inzwischen hatte ich mir die Schramme an meinem Knie mit einem Pflaster aus dem Erste-Hilfe-Kasten des Mercedes verbunden.
    Ich sah mir Jims Fotos an. Er - mochte es nun der Geist dieses Captain George O'Hara sein oder nicht - war darauf nicht zu sehen. Jim hatte sogar Vergrößerungen angefertigt, aber auch auf denen war nichts zu sehen, obwohl ich an der Position der Sonne erkennen konnte, dass Jim für eine Reihe seiner Bilder den Ausschnitt so gewählt hatte, dass dieser geheimnisvolle Ruderer seinem Objektiv eigentlich nicht hätte entkommen können.
    Genau das war aber geschehen.
    So, als existierte er gar nicht!
    "Du kannst so lange draufstarren, wie du willst, Patti! Da ist nichts!", drang Jims Stimme an mein Ohr.
    Er hatte recht.
    "Aber, ich..."
    "Du wärst nicht die erste, die sich..."
    "...etwas einbildet. Das wolltest du doch sagen, oder?"
    "Dafür gibt es eine Reihe von Erklärungen, Patti. Und zwar, ohne dass man Geister oder übersinnliche Erscheinungen bemühen muss. Luftspiegelungen zum Beispiel, die Bilder über hunderte von Kilometern transportieren können..."
    "Jim!"
    Er brach ab und zuckte die Achseln. "Ich kann es nicht ändern", meinte er dann.
    "Natürlich nicht..."
    Wir sahen uns an.
    "Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich hätte nichts gegen ein bisschen frische Luft, Patti", meinte Jim schließlich.
    "Gut", erwiderte ich.
    Wir gingen in Richtung des kleinen Hafens. Die Einheimischen, denen wir begegneten, sahen sich misstrauisch nach uns um - aber daran waren wir inzwischen schon fast gewöhnt.
    "Dieser Nebel scheint sich überhaupt nicht mehr aufzulösen", brummte Jim. "Wirklich schade. Sonst hat man hier eine traumhafte Sicht..."
    Wir blieben stehen und er sah mich sehr ernst an.
    "Patti, was Mr. Walsh uns gerade erzählt hat..."
    "Du glaubst ihm nicht, habe ich recht?", unterbrach ich ihn. "Aber ich weiß, was ich gesehen habe!" Und geträumt, setzte ich in Gedanken noch hinzu.
    "Und du glaubst nicht, dass dir da jemand einen gewaltigen Mummenschanz vorspielt?"
    "Warum sollte jemand das tun?"
    "Was weiß ich?"
    "Jim! Ganz gleich, um wen oder meinetwegen, um was es sich da handelt: Hier geht ein Killer herum, ein Wesen, das skrupellos tötet und gestoppt werden muss, bevor..."
    Er hob die Augenbrauen. "Bevor was geschieht, Patti?"
    Ich atmete tief durch.
    Eine Reihe von Gedanken wirbelten in meinem Inneren durcheinander.
    "Ich glaube, ich muss noch einmal nach Goram Manor...", murmelte ich dann.
    "Um diesen Jakes zu warnen?"
    "Ja."
    Jim vergrub die Hände in den Hosentaschen.
    "Übertreibst du nicht ein bisschen, Patricia?", fragte er dann wenig später.
    "Es wäre nett, wenn du mich begleiten würdest, Jim!", erwiderte ich. Ich konnte nur hoffen, dass er begriff, wie ernst es mir war.
    Er nickte knapp. "Sicher, Patti."
     
    *
     
    "Bist du dir sicher, dass dies der richtige Weg ist?", fragte ab Jim, während mein roter Mercedes die schmale Küstenstraße entlangschoss. Ich fuhr zu

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