Hexenmacht
und versuchte etwas zu sagen, aber Swann ließ mich nicht zu Wort kommen.
"Das Ganze kostet am Ende nur Spesen... Außerdem sind Sie doch gerade an einer anderen, spektakulären Sache dran, Patricia..."
"Nun..."
"Das wär's dann!", sagte Swann. Er wandte sich an Steve.
"Tut mir leid, aber diesmal werden Sie ohne Unterstützung durch den News nach Dr. Skull suchen müssen. Wenn wirklich etwas an der Sache dran ist, kann ich Ihnen die Story ja hinterher abkaufen..."
*
"Ein harter Knochen, dein Chefredakteur", meinte Steve, nachdem wir den Raum verlassen hatten.
Ich zuckte die Achseln.
"So ist er nunmal."
"Und es gibt keinen Weg, ihn doch noch zu überzeugen?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Ich fürchte nein, Steve."
"Es wäre schön gewesen, wenn es zu einer Zusammenarbeit gekommen wäre... An was für einer Story arbeitest du im Moment eigentlich?"
Ich erzählte ihm von Greg McInnis und seiner Behauptung, mit Hilfe einer gewissen Lady Blanchard Kontakt zu einem verstorbenen Onkel aufgenommen zu haben. Steve lachte kurz auf.
"Ein Thema, das ganz nach deinem Geschmack sein dürfte..."
"Ganz im Gegenteil!"
Seine grauen Augen sahen mich mit einer Mischung aus Verwunderung und Überraschung an.
"Ich dachte, du hättest ein Faible für okkulte Themen!"
"Habe ich normalerweise auch."
"Und warum diesmal nicht?"
Ich seufzte. "Weil ich im Moment nicht den Hauch eines Anhaltspunktes habe", erklärte ich. "Und außerdem glaube ich in diesem Fall auch eher an einen Publicity-Gag. Und irgendwie mag ich es einfach nicht, wenn mich jemand für seine Zwecke benutzt..."
"Kann ich verstehen..."
Er fasste mich bei den Schultern. Und wir sahen uns an.
"Wie lange wirst du in London bleiben?"
"So lange, wie es für meine Nachforschungen nötig ist... Ich weiß es noch nicht genau. Vielleicht zwei oder drei Tage..." Er seufzte. "Ich nehme an, du wirst jetzt noch einiges zu tun haben!"
"Du sagst es."
"Wie wäre es mit einem Abendessen zu zweit?"
"Gerne... Aber ich kann nicht genau sagen, wann ich mich hier loseisen kann..."
"Klar. Ich wohne zur Zeit im King Edward Hotel..."
"Dann werde ich dort heute Abend auftauchen, Steve!"
Er lächelte. "Ich freue mich!"
"Ich mich auch..."
Und dann küsste er mich. Für diesen einen Moment vergaß ich alles um mich herum. Und es war mir gleichgültig, wer uns sah und wer dabei was dachte. Es spielte keine Rolle.
"Bis nachher!", sagte er mit seiner unverwechselbaren, tiefen Stimme, berührte dann zärtlich mein Kinn und wandte sich schließlich zum Gehen.
In mir drehte sich alles. Es war mir beinahe etwas schwindelig und einen Moment lang fragte ich mich, ob das alles wahr war, was ich hier erlebte.
Ich sah ihm versonnen nach, bis er das Großraumbüro der News verlassen hatte.
Das Gefühl der Verliebtheit, das ich für Steve in Tanger empfunden hatte, war wieder aufgeflammt. Ich dachte in diesem Moment nicht an die Probleme, die damit vielleicht verbunden waren. Auch nicht an den erneuten Schmerz einer Trennung - denn es war klar, dass Steve sich nicht etwa hier in London niederlassen würde. Dazu führte er einfach ein zu rastloses Leben.
Es war Jims Stimme, die mich aus meinen rosaroten Träumereien herausriss und auf auf ziemlich grobe Art und Weise zurück ins Hier und Jetzt beförderte.
"Das sah ja richtig romantisch aus!"
Ich wirbelte herum und blickte in sein grinsendes Gesicht.
Ich mochte ihn wirklich gern, aber in diesem Moment hätte ich ihn ohrfeigen können.
Jim Field kannte mich gut genug, um zu erkennen, dass er einen wunden Punkt erwischt hatte und hob beschwichtigend die Hände.
"Schon gut, Patti! Ich habe nichts gesagt!"
"Ach, ja?"
"Und ich will auch gar nicht wissen, wer das gerade war. Es interessiert mich nicht die Bohne!"
"Um so besser!", erwiderte ich mit ärgerlichem Unterton. "Ich habe nämlich auch nicht vor, mit dir darüber zu reden oder mich gar zu rechtfertigen!"
"Verlangt auch niemand. Allerdings möchte ich dich in aller Bescheidenheit daran erinnern, dass wir beide eine Verabredung haben, an die wir uns halten sollten, sofern wir nicht unsere Kündigung riskieren wollen!"
Ich atmete tief durch.
Natürlich wusste ich, wovon er sprach.
Greg McInnis wartete in der Lounge seines Hotels auf uns, um sich einem ausführlichen Interview zu stellen. Ich blickte auf die Uhr. Um mich noch etwas darauf vorzubereiten, blieb keine Zeit mehr...
*
Greg McInnis sah zwar umwerfend gut aus, war aber jemand, der mir vom ersten
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