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Hexenmacht

Hexenmacht

Titel: Hexenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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eines großen Dreiecks um die Wachfigur auf den Boden gemalt... Ich kannte solche Hokuspokus von einigen schwarzen Messen. Aber ich hätte niemals gedacht, dass..."
    "Dass wirklich etwas geschieht?"
    "Ich weiß nicht..."
    "Was hat Ihr Onkel gesagt? Wurde er ermordet?"
    "Nein", murmelte McInnis. "Nein, das wurde er nicht. Aber irgendwie hatte ich den Eindruck..." Er sprach nicht weiter.
    Sein Blick war ins Nichts gerichtet.
    "Was?", fragte ich.
    Ein Ruck schien durch ihn hindurchzugehen. Im nächsten Moment blickte er mich sehr intensiv an.
    "Es war nur so ein Gefühl, aber ich denke, dass es dem Geist meines Onkels nicht gefiel, was da mit ihm geschah..."
    Sein Lächeln war matt und gar nicht mehr so strahlend wie am Anfang, als er dann hinzusetzte: "Wahrscheinlich beginne ich jetzt, Unfug zu reden..."
    Ich ging darauf nicht ein.
    Statt dessen fragte ich ihn danach, wie ich mit Lady Blanchard in Kontakt treten konnte.
    Die Sache begann, mich zu interessieren. Vielleicht war doch mehr daran, als ich zunächst geglaubt hatte.
     
    *
     
    Ich kam an diesem Tag früh aus der Redaktion. Bevor ich Steve in seinem Hotel aufsuchte, fuhr ich nach Hause zu Tante Lizzy, um mich etwas frisch zu machen und mir etwas Schöneres anzuziehen.
    Nachdem ich mich für ein schlichtes, lindgrünes Kleid entschieden hatte und ich dann wieder die untere Etage betrat, sah Tante Lizzy mich verwundert an.
    "Du gehst heute aus?"
    Ich nickte. "Erinnerst du dich noch an Steve Davis?"
    "Der New Yorker Journalist! Du hast mir von ihm erzählt."
    "Wir waren zusammen in Tanger, um Dr. Skull aufzuspüren. Er glaubt nun, Hinweise dafür zu haben, dass Dr. Skull sich irgendwo im Vereinigten Königreich aufhält..."
    "Oh..."
    Ich zuckte die Schultern. "Leider hält Swann nicht viel von der Sache..."
    Und dann fragte Tante Lizzy: "Arbeitest du noch immer an der Story über diese Lady Blanchard?"
    "Ja."
    Ich seufzte und erzählte ihr dann von dem Interview.
    Tante Lizzy lächelte hintergründig.
    "Ich hatte doch gesagt, dass mir der Name von irgendwoher bekannt vorkam..."
    "Sag bloß, du hast etwas darüber gefunden!"
    Sie nickte und in ihren Augen leuchtete es. "Komm mit in die Bibliothek!", forderte sie mich auf. "Mr. Davis wird die paar Minuten sicherlich auf dich warten, wenn du ihm etwas wert bist..."
    Etwas verwundert folgte ich Tante Lizzy. Sie führte mich in die Bibliothek und deutete auf einige Zeitungsausschnitte, die sie auf den kleinen runden Tisch gelegt hatte, der sich in der Mitte des Raumes befand.
    "Lady Jennifer Blanchard machte bereits als Jugendliche von sich reden. Angeblich verfügt sie über übersinnliche Kräfte. Sie machte deswegen einige Schlagzeilen. Eine Reihe von Parapsychologen nahmen sie als willkommenes Forschungsobjekt, bis sie dann einige Jahre in einer Nervenheilanstalt zubrachte. Seit dem Tod ihres Vater George Blanchard hat sie als dessen einzige Nachfahrin den Familienbesitz der Blanchards auf der schottischen Halbinsel Harris geerbt.
    Seitdem hört man kaum noch etwas über sie. Die letzte Meldung entstammt der Regenbogenpresse. Ein auf Geschichten über Adlige spezialisierter Schreiber berichtet darüber, dass Lady Blanchard hoch verschuldet sei und ihr Besitz möglicherweise unter den Hammer gerate...."
    "Und?", frage ich.
    Tante Lizzy zuckte die Achseln. "Bislang habe ich nichts entsprechendes gehört. Scheint so, als wäre es Lady Blanchard noch einmal gelungen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen..."
    "...indem sie ihre übersinnlichen Kräfte vermarktet!", ergänzte ich.
    Tante Lizzy nickte.
    "Ja, so scheint es."
    "Glaubst du, sie hat wirklich solche Kräfte?"
    Sie zuckte die Achseln. "Ich habe zu wenig Material, um das wirklich beurteilen zu können. Tatsache ist aber, dass sich einige namhafte Forscher auf diesem Gebiet mit ihr befasst haben und der Ansicht waren, dass da tatsächlich etwas ist. Aber das ist Jahre her..."
    Ich seufzte etwas ratlos.
    "Greg McInnis schien auch beeindruckt davon zu sein, wie der Geist seines toten Onkels in jene Wachsfigur fuhr, die zuvor nach Fotos erstellt worden war...""
    "Hat Mr. McInnis noch etwas über das Ritual gesagt?", hakte Tante Lizzy nach. "Zum Beispiel, dass um die Wachsfigur magische Zeichen in einem Dreieck angeordnet werden?"
    Ich sah Tante Lizzy verblüfft an.
    "Woher weißt du das?", entfuhr es mir unwillkürlich.
    Ein mildes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.
    Dann wandte sich sich herum und nahm mit zielsicherem Handgriff einen dicken, staubigen Band aus

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