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Hexenmacht

Hexenmacht

Titel: Hexenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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brachte uns den Wein.
    Wir hoben die Gläser.
    Es gab ein stumpfes Klirren.
    "Worauf trinken wir?", fragte ich.
    "Auf uns!"
    "Warum nicht?"
    Nachdem er dann an seinem Glas kurz genippt hatte, sagte er mit ernstem Blick: "Ich habe dir damals in Tanger versprochen, dass ich dich nie vergessen würde, Patricia..."
    "Ja, ich weiß", erwiderte ich und meine Worte waren kaum mehr als ein Hauch.
    "Du erinnerst dich?"
    "Ich erinnere mich gut."
    Er lächelte, und der Blick seiner grauen Augen sah mich forschend an. "Ich habe oft an dich gedacht, Patricia... Auch, wenn du es mir vielleicht nicht glauben wirst. Aber es ist so..."
    Er ergriff meine Hand, und ich fühlte einen wohligen Schauer meinen gesamten Körper durchlaufen.
    Es wurde ein wunderbarer Abend voller Romantik .
    Unser Gespräch plätscherte munter dahin, und ich erfuhr nebenbei das eine oder andere über seine Persönlichkeit. Er war in seinem Job viel herumgekommen in der Welt. Oft genug hatte er sich an gefährlichen Krisenherden aufgehalten.
    Und ich erzählte ihm von mir. Von Tante Lizzy, meinen Eltern, meinen Anfängen bei den News und der Skepsis, mit der Michael T. Swann mir zunächst begegnet war, als ich frisch von der Uni gekommen war.
    Irgendwann kehrten wir jedoch zu jenem Thema zurück, das uns einst zusammengeführt hatte.
    Dr. Skull...
    "Wie genau sind deine Informationen darüber, wo sich Dr. Skull zur Zeit aufhält?"
    "Zuletzt soll er in Schottland gesehen worden sein", sagte Steve, aber ich kannte ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, dass das nicht alles war. Er hielt noch etwas zurück.
    Ich konnte ihn irgendwie verstehen. Er wollte seine Trümpfe nicht ohne Not ausspielen. Er zuckte die Achseln. "Die Angaben könnten etwas genauer sein, nicht wahr? Aber Tatsache ist, dass er sich offenbar im Vereinigten Königreich aufhält weiß der Geier, wie er da hineingekommen ist! Auf jeden Fall wäre es für ihn wohl ziemlich schwierig, Großbritannien wieder zu verlassen, denn überall wird nach ihm gefahndet. Selbst mit falschen Papieren würde er möglicherweise ins Netz laufen..."
    "Er ist also ein Gefangener!"
    "Mit einer sehr großzügigen Zelle!", gab Steve zu bedenken.
    Ich sah ihn fest an, um seine Reaktion genau studieren zu können. "Steve..."
    "Ja" Er blickte auf, hob die Augenbrauen.
    "Ich weiß vermutlich, wo Dr. Skull sich zur Zeit aufhält..."
    "Aber..."
    Ich lächelte charmant. "Auch ich habe meine Quellen!", sagte ich. Die Tatsache meiner leichten übersinnlichen Begabung würde ich nicht einmal ihm preisgeben. Das blieb ein Geheimnis zwischen Tante Lizzy und mir.
    "Ich brauche deine Hilfe", sagte ich dann. "Dr. Skull befindet sich vermutlich auf der Halbinsel Harris in Schottland und arbeitet dort mit einer gewissen Lady Blanchard zusammen, die zahlungswilligen Kunden anbietet, Kontakt mit den Geistern von Verstorbenen aufzunehmen..."
    "Das hört sich ganz nach ihm an!", stellte Steve fest. "Und vermutlich betrügt er sie allesamt!"
    "Da bin ich mir nicht sicher!"
    "Und wie ist dein Plan, Patricia?"
    Ich drückte seine Hand. "Wir werden uns dort als Paar einquartieren, das mit dem Geist eines Verstorbenen Kontakt aufnehmen will... Alles weitere wird sich schon vor Ort ergeben!"
    Steve hob sein Glas und lächelte.
    "Ich hoffe nur, dass du deinen Chefredakteur von der Idee begeistern kannst!"
    "Das hoffe ich auch..."
     
    *
     
    Michael T. Swann hörte mir am nächsten Tag mit gerunzelter Stirn zu. Schließlich seufzte er und meinte: "Und Sie glauben wirklich, dass das die einzige Möglichkeit ist, um herauszufinden, was hinter dem Angebot dieser Lady Blanchard steckt..."
    "Ja", erwiderte ich. "Sie selbst haben doch immer wieder gesagt, dass eine Recherche vor Ort durch nichts zu ersetzen ist... Und die Reisespesen, um nach Harris zu gelangen, halten sich ja auch in Grenzen. Allerdings müssten wir einen gewissen Betrag aufbringen, um Lady Blanchards Angebot annehmen zu können..."
    "Sie müssen allerdings alleine fliegen, Patricia! Jim Field brauche hier. Seit Jackson und McCall krank sind, geht hier ohnehin alles drunter und drüber..."
    "Ich verstehe", erwiderte ich.
    Ich sagte kein Wort davon, dass ich mit Steve zusammen reisen würde. Das würde in Swann nur den Verdacht wecken, dass wir in Wahrheit auf der Suche nach Dr. Skull waren...
    Und was das betraf, hatte Swann ja eine eindeutige Entscheidung getroffen, die er auch nicht zurücknehmen würde.
    Er umrundete seinen Schreibtisch und ging auf mich zu.
    "Wann werden Sie

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