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Hexenmacht

Hexenmacht

Titel: Hexenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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aufbrechen?", fragte er.
    "Morgen oder übermorgen", sagte ich. "Ich muss vorher noch einiges erledigen. Zum Beispiel brauche das Foto eines Vorfahren, der nie existiert hat!"
    "Verstehe ich nicht!", brummte Swann.
    "Ist auch nicht so wichtig."
    Den Rest des Tages verbrachte ich damit, unsere Reise zu organisieren. Ich versuchte mehrfach, Lady Blanchard ans Telefon zu bekommen, was jedoch nicht gelang. Ich sprach nur mit dem Verwalter ihres Besitzes.
    Ich meldete mich als Patricia Smith. Schließlich war es ja möglich, dass mein Gesprächspartner irgendwann einmal eine Ausgabe der London Express News in den Händen hielt und dann in der Namenszeile eines Artikels auf den Namen Vanhelsing stieß...
    Und ich wollte keinesfalls gleich als Journalistin erkannt werden.
    Außerdem war da ja auch noch Dr. Skull.
    Ich hatte nicht die geringste Ahnung, in welcher Beziehung er zu Lady Blanchard stand. Ich wusste jedoch, dass irgendein Zusammenhang da war - mehr nicht. Und das genügte für mich, um vorsichtig zu sein, denn wenn Dr. Skull irgendwen den Namen Vanhelsing erwähnen hörte, würde ihn das aufhorchen lassen...
    "Ein gewisser Greg McInnis hat uns Lady Blanchard empfohlen", erklärte ich. "Er war mit ihren Diensten ausgesprochen zufrieden."
    Daraufhin wurde die andere Seite etwas entgegenkommender.
    "Kommen Sie übermorgen nach Harris. Sie fliegen am besten von London nach Inverness. Von dort aus gibt es einen Flugdienst. Jemand wird Sie dann abholen..."
    "Ich werde zusammen mit meinem Mann kommen."
    "Das ist in Ordnung", sagte der Verwalter, der auf den Namen Ellison hörte - sofern ich ihn richtig verstanden hatte. Er hatte nämlich eine ziemlich undeutliche Aussprache.
    "Vergessen Sie nicht, ein Bild des Verstorbenen mitzubringen, mit dem Sie in Kontakt zu treten wünschen!"
    "Ich werde daran denken!", versprach ich.
    "Ach ja", kam es dann noch von der anderen Seite. "Wenn Sie doch bitte so freundlich wären, schon einmal tausend Pfund auf unser Konto zu überweisen..."
    Ich atmete tief durch.
    Geschäftstüchtig schien diese geheimnisvolle Lady Blanchard ja zu sein...
    Die Tausend-Pfund-Kröte wird Swann schon schlucken!, ging es mir durch den Kopf. Schließlich schien er sich viel von der Story zu versprechen.
    Und wenn der Chefredakteur des Newss ansonsten auch immer gerne so tat, als ob jeder Spesenpenny von seinem eigenen Gehalt abgezogen würde - ein solcher Betrag war für eine Zeitung dieser Größenordnung letztlich aus der Portokasse zu bezahlen...
     
    *
     
    Als ich später ganz und gar in Routinearbeiten vertieft war, tauchte plötzlich eine Gestalt vor meinem Schreibtisch auf.
    Es war niemand anderes, als Michael T. Swann.
    Er legte mir ein Blatt auf den Tisch.
    "Hier", sagte er. "Diese Meldung kam gerade herein. Das wird Sie interessieren, Patricia... Schließlich wollen Sie doch demnächst nach Harris fliegen - und diese abgelegene Gegend gerät sicher nicht jeden Tag in die Schlagzeilen..."
    Ich nahm das Blatt und überflog die Meldung.
    Und dann stutzte ich.
    Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen.
    In der Meldung ging es um den Mord an einem Farmer, der bei seinen Schafen gewacht hatte und dort umgebracht worden war.
    Ganz in der Nähe hatte man eine blutverschmierte Wachsfigur aufgefunden, die aus dem Besitz einer gewissen Lady Jennifer Blanchard stammte...
    "Können Sie sich einen Reim darauf machen, Patricia?", fragte Swann.
    Ich schüttele den Kopf.
    "Nein", murmelte ich. "Noch nicht..."
     
    *
     
    Es war ein diesiger Tag, als Steve und ich nach Inverness flogen.
    "Denk dran", sagte ich. "Wir heißen Steve und Patricia Smith", sagte ich.
    "Nicht gerade originell!", tadelte mich Steve mit einem Lächeln, während eine Stewardess uns Kaffee brachte.
    Ich zuckte die Schultern.
    "Wenn Dr. Skull dort irgendwo seine Finger im Spiel hat, würde er doch sofort die Flucht ergreifen, sobald er davon erführe, dass wir dort auftauchen..."
    "Oder uns eine Falle stellen. Eine tödliche Falle..."
    "Das ist natürlich auch möglich."
    "Ein Mann wie Dr. Skull hört das Gras wachsen, Patricia... Ich glaube kaum, dass man ihn wirklich überraschen kann!"
    Ich sah ihn an.
    "Ich kann nur hoffen, dass du unrecht hast!"
    "Du kennst ihn noch besser als ich!", gab er zurück.
    Ich holte ein großformatiges Foto aus meiner Handtasche und hielt es ihm hin. Er sah mich fragend an. "Wer ist das denn?", fragte er.
    "John Michael Leary", erläuterte ich. "Er ist mein Großvater, und du solltest dir diesen Namen gut

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