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Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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werte Frau Staatsanwältin«, entgegnete der Kommissariatsleiter. »Aber gerade Ihnen müsste durchaus bekannt sein, dass die Bürgerrechte und auch der Datenschutz bei Mordverdächtigen in beträchtlichem Maße eingeschränkt sind.«
    Tannenberg atmete tief ein und hob die Schultern. »Aber vielleicht haben Sie Ihr Handy ja gar nicht mehr.« In einem Ton, mit dem man normalerweise mit Kleinkindern spricht, ergänzte er: »Vielleicht haben Sie es erst vor Kurzem verloren oder es ist Ihnen gestohlen worden.«
    »Nein, ich habe mein Handy weder verloren noch ist es mir gestohlen worden«, verkündete seine Kontrahentin.
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja, das bin ich.« Die Staatsanwältin kramte in ihrer Handtasche herum und präsentierte ihr Mobiltelefon. »Hier ist es.«
    Mit einer überfallsartigen Bewegung pflückte Tannenberg ihr das I-Phone aus der Hand und überreichte es Mertel.
    »Edles Teil«, kommentierte der Kriminaltechniker.
    »Also, das geht nun eindeutig zu weit«, schimpfte Agnes Rottmüller-Klomann. »Jetzt schreiten Sie doch bitte endlich ein, Herr Kollege, und pfeifen Sie diesen tollwütigen Kampfhund zurück«, forderte sie Willenbacher auf.
    Der Oberstaatsanwalt sah sich offenbar nur noch in der Rolle des stillen Beobachters, denn er verzog keine Miene, sondern schlürfte in aller Ruhe seinen Kaffee.
    Agnes Rottmüller-Klomann schoss die Zornesröte ins Gesicht. Sie bedachte Tannenberg mit einem Scheibenwischergruß und richtete einen weiteren Appell an ihren Kollegen. »Jetzt tun Sie doch endlich etwas!«, schrie sie ihn an. »Dieser Mann ist völlig von Sinnen!«
    Der Leiter des K 1 reagierte ebenfalls gelassen. Er hob die Brauen und ließ sie oben verharren. »Mimen Sie jetzt bitte nicht die Überraschte, Frau Rottmüller-Klomann«, sagte er. »Ich nehme Ihnen diese Show hier nicht ab. Wie alles andere haben Sie natürlich auch die Sache mit Ihrem I-Phone in Ihrem perfiden Plan berücksichtigt.«
    Wie ein Dirigent mit seinem Taktstock stach Tannenberg mit dem Laserpointer in ihre Richtung. »Ich verwette mein geliebtes altes BMW-Cabrio darauf, dass Sie mit diesem schicken Handy noch niemals eine SMS an Ihre alten Schulfreundinnen geschickt oder mit Ihnen telefoniert haben.«
    Seine Stimme gewann deutlich an Schärfe. »Ich bin mir sicher, dass der bereits angeforderte Verbindungsnachweis meine Hypothese bestätigen wird.«
    »Adressbuch leer, Speicher gelöscht«, präsentierte Mertel das Ergebnis seiner kurzen Überprüfung.
    »Sehen Sie, auch das habe ich bereits vorher gewusst«, prahlte Tannenberg.
    »Mit deinen hellseherischen Fähigkeiten könntest du mir eigentlich die Lottozahlen der nächsten Ziehung verraten«, warf Dr. Schönthaler ein, erntete damit jedoch nur einen gequälten Blick.
    »Für den Kontakt zu Ihren Freundinnen haben Sie hundertprozentig ein Prepaid-Handy benutzt«, fuhr Tannenberg fort. »Natürlich haben Sie dieses Ding inzwischen irgendwo versenkt oder vergraben. Und zwar dort, wo es garantiert niemand findet. Stimmt’s oder habe ich recht?«
    Die Staatsanwältin grunzte amüsiert. »Sie haben nur eins, Herr Hauptkommissar, nämlich nicht mehr alle Tassen im Schrank!«
    Wolfram Tannenberg leckte sich schmunzelnd die Lippen.
    »Warum grinsen Sie denn nun auch noch so provozierend?«, wollte seine Kontrahentin wissen.
    »Ach, nichts Besonderes, Frau Staatsanwältin«, wiegelte der Chef-Ermittler ab. Er lehnte sich zurück und klemmte die Hände unter den Achseln ein. »Ich musste nur gerade an unseren Besuch gestern früh in Ihrer Villa in Dansenberg denken. Das war schon eine bühnenreife Vorstellung, die Sie uns da in Ihrer ach so tristen Einliegerwohnung geboten haben. Dieses Ein-Personen-Stück haben Sie bestimmt tage-, wenn nicht sogar wochenlang geübt. Sie sind wirklich eine begnadete Schauspielerin.«
    Wie ein Prediger warf Tannenberg plötzlich die Arme nach vorn und prustete los. »Von wegen, Sie könnten nie mehr ihr Haus betreten, weil dort ihr geliebter Mann von einer durchgeknallten Mörderin gemeuchelt wurde.«
    Mit den Fingern fuhr er durch seine graumelierten Haare. »Wieder verwette ich mein todschickes rotes Cabrio darauf, dass Sie genau an der Stelle, an der das Blut Ihres Mannes den wertvollen Perserteppich getränkt hat, eine Flasche Schampus auf Ihren genialen Coup geleert haben.«
    Die Staatsanwältin verdrehte genervt die Augen und grunzte höhnisch. »Sie sind komplett wahnsinnig geworden.«
    Dr. Schönthaler sah sich zu einer Richtigstellung

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