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Hexenspuk in Wokingham

Hexenspuk in Wokingham

Titel: Hexenspuk in Wokingham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Othmar Franz Lang
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Jonathan braucht von den größeren höchstens acht und von den kleineren zehn bis zwölf am Tag.“
    „Und wie war das weiter im Schreibbüro vom Landwirtschaftsministerium? “
    „Der Parapsychologe von Oxford gab mir die Schuld. Ich hätte telekinetische Fähigkeiten, sagte er, und vielleicht würde sich das ändern, wenn ich mal heirate und Kinder kriege-“
    „Warum ausgerechnet dann?“
    „Weil offensichtlich viele Frauen ihre Fähigkeiten verlieren, sind sie erst mal verheiratet.“
    Goody dachte an Cedric. „Gibt es auch Lehrstellen für überwissenschaftliche Männerberufe?“ fragte sie.
    „Nein“, antwortete Penny.
    „Und warum nicht?“
    „Weil Männer über das, was sie wissen, nicht hinausdenken können.“
    „Und wie bist du zu Periwinkle gekommen?“
    „Ich sagte ja schon, durchs Arbeitsamt. Die Madam im Arbeitsamt mochte mich nicht mehr sehen, denn jedesmal, wenn ich gegangen war, geriet ihre sorgsam gehütete Kartei durcheinander. Sie vermittelte Chefs an Lehrlinge und Fabriken an Arbeiter. Fünf arbeitslosen Seemännern hat sie einen Öltanker geschenkt. Und das konnte auf die Dauer nicht gutgehen. So hat sie mich an Periwinkle vermittelt, als Lehrling eben, für diese überwissenschaftlichen Frauenberufe.“
    „Und was lernst du da?“
    „Also, bisher hat sie mir noch nichts beigebracht. Einmal schickte sie mich los, um Schinken zu kaufen. Das andere Mal
    Scones. So richtige solide Arbeit durfte ich nicht machen. Das mit den Besen war der erste Auftrag. Deshalb bin ich ja auch ins falsche Haus geraten. Vor lauter Verzweiflung hab ich dann noch die Töpfe sauber gemacht.“
    „Und wie machst du das?“
    „Mit meinen telekinetischen Fähigkeiten. Ich gucke das verbrannte Zeug an und wünsche mir, daß es in den Abfalleimer fliegt.“
    „Und?“
    „In den meisten Fällen gelingt es mir.“ Penny schob den leeren Sandwichteller von sich.
    „Bist du satt?“ fragte Goody fürsorglich.
    „O doch, danke, das war nett von dir.“
    „Jetzt sehen wir nach, wie wir dich unterbringen.“
    Sie stiegen die schmale Treppe hinauf in den oberen Flur, wo es schon etwas dunkel war. Goody knipste das Licht an. Als Penny unter der Lampe durchging, zersprang sie mit einem lauten Knall. Nicht Penny natürlich, sondern die Lampe.
    „Das hier wäre dein Zimmer“, sagte Goody einige Schritte weiter, noch immer erschrocken.
    „Entschuldige, daß ich unter der Lampe durchging.“ Penny sah sich um, setzte sich aufs Bett und wippte auf der Matratze. „Prima“, sagte sie. „Du bist wirklich ein nettes Mädchen. Kann ich Jonathan dann auch hier heraufbringen?“
    „Klar, du mußt nur achtgeben, daß Well ihn nicht zu fassen kriegt. Übrigens, hast du kein Gepäck dabei?“
    „Ich mache ja nur eine Reise“, antwortete Penny. „Ich übersiedle doch nicht.“
    „Und wo hast du das Fläschchen mit dem Jasminduft?“
    „Dazu muß ich nur ein bißchen mit den Fingern reiben, sieh her, so.“ Penny rieb Daumen, Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand aneinander, und es duftete ganz stark nach Jasmin.
    „Jetzt zeig ich dir noch das Bad, da kannst du deine Finger gleich noch einmal reiben.“
    „Das mit dem Jasminduft ist übrigens das einzige, was mir Periwinkle bisher beigebracht hat. Es ist der einfachste Trick, den alle MB können müssen.“
    „Was heißt eigentlich MB?“
    „MB heißt minder begabt. Leider bin ich beim Kongreß nur so eingestuft worden. Ich kann noch zuwenig. Ich verstehe zum Beispiel nicht, was Blumen reden. Periwinkle versteht jeden Baum, andere nur einige, das sind die anderen MB.“
    „Was heißt denn andere MB?“
    „Bei denen heißt MB mehr begabt.“
    „Und was gibt es außerdem?“
    „Dann gibt es nur noch SB, das heißt sehr begabt.“
    „Und wer hat diese Einteilung gemacht?“
    „Eine MB, eine Minderbegabte.“
    „Sag mir jetzt mal ganz ehrlich“, fragte Goody. „Welchen Beruf lernst du eigentlich bei Periwinkle?“
    „Das weißt du nicht? Ich dachte, du wüßtest das schon die ganze Zeit. Ich lerne Hexe bei ihr.“
    „Oh“, sagte Goody, ohne eigentlich zu erschrecken. „Warte, ich leg dir noch ein Handtuch und ein Badetuch heraus, wenn du willst, kannst du schon baden.“
    „Ja, aber mein Jonathan...“
    „Keine Angst, ich bring ihn in dein Schlafzimmer.“ Goody stieg hinunter und trug das Gurkenglas mit dem Laubfrosch in das Zimmer, in dem Penny schlafen sollte. Sie stellte das Glas auf das Nachtkästchen. Jonathan blinzelte ihr dankbar zu.
    Als sie

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