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Hexenspuk in Wokingham

Hexenspuk in Wokingham

Titel: Hexenspuk in Wokingham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Othmar Franz Lang
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Mr. Sloane besorgt, der ihnen sein Pech mit der explodierten Champagnerflasche und den zersprungenen Weinflaschen erzählte.
    „Das ist mit Sicherheit Penny gewesen“, riefen einige. „Die hat zwar ungeheure Kräfte, aber die kann sie noch nicht lenken.“
    „Alles Gläserne ist in Gefahr, wenn sie nur in die Nähe kommt. Dabei ist sie ein wirklich guter Kerl, aber eben nur eine MB.“
    „Alle Kopierer im Landwirtschaftsministerium hat sie ruiniert“, berichtete eine andere. „War sie in der Nähe, fingen die Kopierer zu kopieren an, das unsinnigste Zeug, das man sich vorstellen kann. Es kochte, brodelte und blubberte in ihnen, und zum Schluß spuckten die meisten nur noch verkohltes Papier aus.“
    „Wo sind denn die Flaschenscherben?“ fragte eine andere Kollegin von Periwinkle.
    „Unten im Keller“, antwortete Mr. Sloane.
    Sie ließ sich von Cedric hinunterführen, und Cedric sah sehr deutlich, wie sie sich vor die Scherben stellte und gut auf sie einsprach. Klirr und knirsch, flogen die Scherben in der Luft herum und waren plötzlich wieder ganze Flaschen, sogar der Champagner und der Wein waren in ihnen.
    „Mensch“, sagte Cedric, „wo haben Sie denn das gelernt?“
    „Auf der Schule für überwissenschaftliche Frauenberufe“, antwortete die Dame. „Im übrigen ist nichts leichter als das. Man muß es nur versuchen.“
    „Vater hat heute seinen Wagen um anderthalb Meter verkürzt. Können Sie das auch reparieren?“
    „Es kommt auf einen Versuch an. Da müssen mir aber einige helfen.“
    So kam es, daß Cedric mit fünf Damen hinauszog zur Tankstelle von Nigel Welsh. Der machte große Augen, als er Cedric ankommen sah, und wollte nicht glauben, daß die Damen geeignet seien, auch nur eine Falte aus dem zusammengequetschten Blech zu klopfen.
    „Ich traue Ihnen alles zu, Ladies“, rief er. „Wirklich alles. Aber ich trink fünf Liter Super, wenn Sie dazu imstande sind, diese Kühlerhaube auf ihre normale Länge zu bringen.“
    „Abwarten“, sagten die Damen im Chor.
    Nigel versprach sogar, fünf Liter Normalbenzin zu trinken, wenn nur eine Blechfalte weniger in der Kühlerhaube sei. Und sein Normal war wirklich ein hundsmiserabler Stoff, er stank meilenweit, wenn der Tankwagen ihn lieferte.
    Da gerade ein Kunde heranfuhr, der tanken wollte, konnte sich Nigel nicht mit den feingekleideten Damen beschäftigen. Auch Cedric war leider einen Moment abgelenkt, und so war er genauso erstaunt wie Nigel, als der Wagen seines Vaters im Handumdrehen wieder heil dastand. Sooft er auch hinguckte, es blieb dabei.
    Nigel rief: „Nein, nein, das gilt nicht! Sie gaukeln mir da nur etwas vor, das hab ich schon mal im Fernsehen gesehen. In einer Show. Da fiel das Auto zunächst auseinander, und dann war es wieder ganz.“
    „Setzen Sie sich rein“, sagte eine der Damen.
    „Drehen Sie den Zündschlüssel“, sagte eine andere. „Fahren Sie los“, schlug die dritte vor.
    Nigel fuhr ein paar Meter, stellte den Motor wieder ab, stieg aus, riß sich seine Mütze vom Kopf, schmiß sie auf den Boden, trampelte darauf herum und schrie: „Das gibt es nicht! Nicht wahr, Cedric, das gibt es nicht?“
    Cedric wußte nicht, was er sagen sollte, er guckte nur die fünf Ladies und dann wieder den Wagen und zum Schluß Nigel Welsh von der Tankstelle an.
    „Also Mister!“ rief die Anführerin. „Wir bringen den Wagen gleich in die Garage.“
    Die Fahrt zurück würde Cedric nicht vergessen. Er saß vorn zwischen der Fahrerin und der Beifahrerin, und hinten saßen die drei anderen Damen. Die Fahrerin beschleunigte so schnell, daß er Angst hatte, der Wagen würde vom Boden abheben. Und weil die Strecke bis zur Garage bei Sloanes Haus zu kurz war, fegte sie durch den Ort in Richtung E-Werk, kehrte bei einem Feldkreuz um und rauschte zurück. Schließlich stob sie mit etwa achtzig Sachen in die Garage hinein und bremste dann zehn Millimeter vor der Garagenrückwand.
    Cedric hatte bei dieser Fahrt vergessen, wie man atmet. Und er lernte es nur langsam wieder. Er wunderte sich nur, wie fröhlich die Damen waren; als wäre das die normalste Fahrt ihres Lebens gewesen.
    „Christopher!“ rief die Anführerin, als sie wieder das Haus betraten. „Hier hast du deinen Autoschlüssel. Dein Wagen steht in der Garage.“
    Sloane bedankte sich nicht, er hielt dies für einen Scherz. Cedric spürte, wie ihm jemand leicht auf die Schulter tippte. Er wandte sich um. Es war Periwinkle, die irgendwie mit Vater verwandt war, wenn auch

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