Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenspuk in Wokingham

Hexenspuk in Wokingham

Titel: Hexenspuk in Wokingham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Othmar Franz Lang
Vom Netzwerk:
so groß wie ein Kirschkern, zuletzt wie eine Linse, und dann war er verschwunden.
    „Da hast du dein Foto wieder.“ Periwinkle lächelte. „Die Sache geht in Ordnung.“
    Goody sah Periwinkle fassungslos an. „Und die Adresse?“ fragte sie.
    „Danach kannst du Junie selber fragen. Glaub mir, sie wird kommen.“
    „Und wann?“ fragte Cedric.
    „Vielleicht schon heute, vielleicht erst morgen. Ganz sicher ist, sie wird kommen.“
    „Mensch“, rief Cedric, „und das alles ohne Briefporto. Warum läßt du dir dieses Kunststück nicht patentieren?“
    „Weil wir anders denken als die männlichen Wissenschaft- 1er. Wir denken auch daran, welche Auswirkungen unsere Erfindungen haben könnten. Und wenn ich an die vielen braven Briefträger denke und die Familien, die hinter ihnen stehen, und die vielen hungrigen Mäuler, die sie allesamt trotz ihrer schlechten Bezahlung stopfen müssen, dann mache ich so etwas nur im Einzelfall. Und im übrigen ist das meiste, was wir tun, nicht neu. Wir erinnern uns nur alter Dinge, die die Menschen schon längst wieder vergessen haben.“
    „Jedenfalls besten Dank einstweilen.“ Goody knickste wieder einmal ganz ohne Absicht.
    „Bringt das Foto nur schnell nach Hause. Ich sehe, es ist von einer Sofortbildkamera, da habt ihr doch sicher kein zweites.“
    Die beiden wollten wieder zu Punchs Haus zurückkehren, da merkten sie, daß auf der Dorfstraße reger Betrieb herrschte. Eine Frau lief von Haus zu Haus und rief in die offenen Fenster hinein: „Schnell zum Kaufmann Slazinger, da gibt’s heute nicht nur alles umsonst, man kriegt noch Geld dazu.“

    Auch Mrs. Waterman hatte ihr Postamt kurzerhand geschlossen und war zu Slazinger gelaufen. Sie kaufte sich den besten Tee und den schärfsten Rum und vom Seventh Heaven nahm sie gleich drei Flaschen, und als Slazinger alles auf seiner Registrierkasse eingetippt hatte, stand da, daß sie 17.80 Pfund zurückbekommen sollte, obwohl sie überhaupt keinen Schein hingelegt hatte.
    Slazinger drosch auf die Kasse ein. „Nein, nein, das gibt es nicht!“ schrie er. Und das hörten Goody und Cedric gerade im Vorüberlaufen.
    „Cedric“, rief Goody, „wollen wir schnell hineinsehen, am Ende ist..
    Als sie in den Laden traten, entdeckten sie Penny sofort. Sie stand am Zeitschriftenständer und guckte sich völlig abwesend die Titelseiten der Illustrierten an, nebenbei lutschte sie an ihrem Schokoladenriegel.
    „Penny“, rief Goody, „merkst du nicht, was los ist?“ Penny fuhr erschrocken zusammen. „Was soll denn los sein?“ fragte sie ahnungslos.
    „Du hast offensichtlich einen schlechten Einfluß auf die elektrische Registrierkasse von Slazinger.“
    „Ich sehe mir doch nur die Bilder an.“
    „Jetzt reicht es mir“, brüllte Slazinger. „Schon wieder soll ich etwas herausgeben, obwohl du mir überhaupt nichts gezahlt hast. Wie komme ich dazu?“
    Da erschrak auch Penny. „Aber ich hab doch überhaupt nichts gedacht“, sagte sie.
    „Vielleicht hättest du aber was denken sollen“, meinte Goody. „Cedric, hol schnell Periwinkle, damit sie den Schaden wieder gutmacht.“
    Periwinkle war schneller da, als Goody erwartet hatte, einige Meter hinter ihr trat der atemlose Cedric ein.
    „Was geht hier vor?“ fragte Periwinkle mit der Stimme einer großen Dame.
    Slazinger erklärte ihr, daß die Registrierkasse verrückt spiele und ihm vorschreibe, daß er sogar Geld herausgeben müsse, obwohl seit einiger Zeit keiner seiner Kunden etwas zahle.
    „Lassen Sie mich mal an die Kasse“, befahl Periwinkle. Und dann geschah das Unglaubliche. Innerhalb weniger Sekunden hatte Periwinkle das Problem gelöst.
    „Eine an sich nur geringfügige Störung. Durch ungünstige Einflüsse“, erklärte sie, „durch Einflüsse, die ich hier nicht näher erläutern möchte, hat Ihre Kasse subtrahiert, statt zu addieren.“
    Und so kam es, daß die letzten Kunden, unter ihnen auch Mrs. Waterman, nicht nur das Geld zurückgeben, sondern auch noch ebensoviel zahlen mußten, was vor allem Mrs. Waterman sehr mißfiel.
    Periwinkle ging auf die Straße hinaus und rief nach Penny.
    „O je“, seufzte Penny, „jetzt krieg ich wieder einen Rüffel.“
    „Wie oft hab ich dir schon gesagt, daß du nicht in die Nähe von elektrischen Registrierkassen gehen sollst?“ fragte Periwinkle draußen ihr Lehrmädchen.
    „Aber ich wollte doch nur ’nen Schokoriegel, Madam.“
    „Dann hättest du ihn dir von Goody oder Cedric herausholen lassen sollen.

Weitere Kostenlose Bücher