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Hexenspuk in Wokingham

Hexenspuk in Wokingham

Titel: Hexenspuk in Wokingham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Othmar Franz Lang
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verträumt. „Wenn wenigstens Silvies Schwester Junie käme“, sagte sie dann.
    „Na, die kurvt nicht in der Sahara herum wie Silvie. Wie wär’s, wenn wir ihr schreiben, daß sie kommen soll?“
    Aber leider hatten sie die Anschrift nicht. Es bestand eine winzige Möglichkeit, die zu erfahren, und diese Möglichkeit war Mrs. Waterman. Ein Glück, daß sie gerade mit Abwasch und Ausfegen fertig waren. Schnell verließen sie das Haus und rannten wie in alten Zeiten durch halb Wokingham zur Post.
    Spätestens hier merkten sie, daß die Einwohner dieses sympathischen Dorfes in Gruppen herumstanden und sich angeregt unterhielten. Vor der Post fanden sie auch Mrs. Waterman, die Neuigkeiten entgegennahm und gleich weiterverteilte.
    „Ach, da kommen ja die beiden“, rief sie erfreut aus. „Cedric, jetzt sag mir mal, wie habt ihr diese vielen Freundinnen eurer Verwandten in eurem Haus untergebracht?“
    „Das war ganz einfach, wir stapelten sie übereinander“, erklärte Cedric.
    „Ach, das ist Quatsch, die unteren wären ja von allen oberen erdrückt worden.“
    „Es war allerdings ein kleiner Trick dabei. Die lagen nicht aufeinander, sie schwebten übereinander.“
    „Nun wird’s aber ein bißchen bunt.“
    „Jedenfalls waren sie alle heute morgen ausgeschlafen.“
    „Es soll heute nacht ein eigentümliches Sausen in der Luft gegeben haben“, sagte eine alte Frau mit spitzer Nase.
    „Nichts als Wind“, sagte Goody. „Mac mußte einen Fensterlanden festmachen, weil er klapperte.“
    „Ha, Wind!“ rief die Alte. „Ich weiß schon, was es war.“
    „Und was?“ fragte Mrs. Waterman neugierig.
    „Es ist besser, man redet nicht darüber. Jedenfalls, ich weiß, was ich weiß.“
    „Mrs. Waterman“, Goody drängte sich zu ihr vor, „wir brauchen dringend die Adresse von Silvies Schwester Junie. Wissen Sie die vielleicht?“
    „Auswendig nicht. Aber ich kann nachsehen, ob ein Brief von ihr da ist. Ich verwahre doch die Post für Silvie, bis sie zurückkommt.“
    Die beiden gingen mit Mrs. Waterman ins Postamt hinein, wo in einem Karton die Post für Silvie lag. Mrs. Waterman sah sie durch. Aber es war nur Post von Regierungsstellen und Instituten, von Fledermausbeauftragten zumeist, die sicherlich nach Silvies Erfahrungen fragten.
    „Jetzt könnt ihr mir aber wirklich sagen, was heute nacht über Wokingham los war. Ich geb euch mein Wort, daß ich es nicht weitersage.“
    „Das ist so eine Sache, Mrs. Waterman“, begann Cedric. „Wenn ich es Ihnen sage, werden Sie mir gar nichts davon glauben.“
    „Wenn du mir versprichst, daß es die Wahrheit ist, glaube ich es.“
    „Also, Periwinkle ist mit einigen Damen vom Vorstand über Wokingham hin und her gesaust.“
    „Und worauf?“
    „Was die anderen hatten, weiß ich nicht, aber Periwinkle, unsere Verwandte, flog auf einem Staubsauger.“
    „Schwedisches Fabrikat“, ergänzte Goody.
    „Nein, nein, nein, jetzt verulkt ihr mich!“ rief Mrs. Waterman. „Die Leute lachen mich aus, wenn ich das weitererzähle.“
    „Aber Sie sollten es doch gar nicht weitererzählen. Zum Weitererzählen hab ich eine andere Geschichte. Die Freundinnen von Periwinkle stehen vor einer großen Welttournee, und sie probieren hier noch einige Tricks aus.“
    „Aber wieso sieht man sie dann nie im Fernsehen?“ Cedric wußte keine Antwort, Goody fiel jedoch eine ein: „Das ist doch klar wie Bohnensuppe, Mrs. Waterman. Das Fernsehen kann eine solch große Tournee gar nicht bezahlen. Außerdem könnten sie dann die Tournee von vornherein abblasen, wenn ihre Tricks überall bekannt sind.“
    Das schien Mrs. Waterman einzuleuchten, und die beiden liefen wieder zurück zu Punchs Haus. Sie hatten Glück, Penny war noch nicht zurück.

     
     

Botschaft ohne Porto
     
    Als Penny mit Well aus dem Wald zurückkehrte, wirkten beide verstört. Well noch um einige Grade mehr als Penny.
    „Was war denn los?“ fragte Goody, weil Well derart trübsinnig durch seine Fellfransen guckte, als verstünde er die Welt nicht mehr.
    „Ach“, seufzte Penny, „ich bin wirklich eine MB. Well forderte mich auf, ihm etwas zu werfen, damit er es mir bringen könne. Ich hab dann ein ganz hübsches Aststück gefunden und es ihm auch geworfen, aber...“
    „Was aber?“
    „Dieser blöde Ast ist immer von selber zurückgeflogen in meine Hand, und er sah nicht im geringsten wie ein Bumerang aus. Das hat Well natürlich frustriert. Immer, wenn er an der Stelle ankam, wo der Ast hingefallen war,

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