Hexensturm
Paar Hände, die meine Beine streichelten, und ein drittes an meinen Armen. Der Kreis war geschlossen – alle meine Männer waren bei mir, halfen mir, beschützten mich. Trillian beugte sich vor und küsste mich, und seine dunkle betörende Sinnlichkeit strömte wie ein Wasserfall durch meinen Körper. Ich erschauerte, wollte mehr.
Smokys Haar spielte zart mit meinem Oberkörper, aber so sanft und seidig, dass ich von Hyto gar nichts mehr darin spürte – da war nur mein Drache, mein Geliebter, der auf mich herabschaute. Morio streichelte mich weiter, beharrlich, unerbittlich, und heizte mich immer mehr an.
Und dann plötzlich brach es in mir los, Blitze zuckten, Donner hallte durch meinen ganzen Körper, vom Kopf bis zu den Füßen, ein Beben schüttelte mich, und ich schrie. All die Wut, die Angst und Frustration barsten auf und lösten sich, während ich unter Tränen kam, lang und heftig.
Keuchend und benebelt vor Leidenschaft schlug ich die Augen auf und sah alle drei auf mich herabstarren. Weinend zog ich sie an mich in der Gewissheit, dass sie mich nie im Stich lassen würden, nicht einmal in den dunkelsten Zeiten.
Kapitel 19
I ch seufzte tief. Mir tat immer noch alles weh, aber der schwere Druck, der auf mir gelastet hatte, war weg. Meine Männer halfen mir, mich aufzusetzen. Ich zitterte, und Morio wickelte mich in seine Decke.
»Danke«, flüsterte ich, auf einmal verlegen. »Ich … ich …«
»Du brauchst Kraft und Heilung, und was immer dazu nötig ist, werden wir dir geben.« Trillian stupste mir mit der Faust ans Kinn. »Aber als Erstes, glaube ich, solltest du etwas essen und schlafen.«
Ich nickte. »Ich kann heute Nacht nicht allein schlafen. Smoky, würdest du Trillian erlauben, das Bett mit uns zu teilen? Ich weiß, das ist dein Bau, aber …«
Smoky grollte leise. »Wie du möchtest – wie immer. Aber Trillian hat recht. Wir brauchen alle etwas zu essen.« Er reichte mir meinen Bademantel, und ich schlüpfte hinein und band den Gürtel fest zu. Die weiche Seide fühlte sich auf meinem Rücken wohltuend glatt an und raschelte leise, als ich mich umdrehte und zur Tür ging. Morio ließ sich in einem Rollstuhl nieder und schob sich hinter mir her, und die beiden anderen folgten uns.
Iris hatte es irgendwie geschafft, die winzige Küche in eine Art voll funktionstüchtiger Essensfabrik zu verwandeln. Eine glänzende Schüssel voll Eintopf stand schon auf dem Tisch, und Rozurial und Vanzir verteilten gerade Pappteller und Plastiklöffel. Trillian beeilte sich, Iris eine Schale voll frischer Brötchen abzunehmen, und sobald alles auf dem Tisch stand, fielen wir darüber her. Trillian brachte Morio einen Teller und Delilah mir. Von meinem Platz aus bemerkte ich Menolly in einer Ecke, deren Blick auf Morio geheftet war. Er sah sie ebenfalls an, und etwas flatterte in meinem Magen.
Noch ein Problem, mit dem ich fertig werden musste – das Blut, das sie ihm eingeflößt hatte, um ihn zu retten, hatte eine sexuelle Anziehung zwischen ihnen bewirkt, und jetzt waren sie scharf aufeinander. Ich machte mir keine allzu großen Sorgen, obwohl es mir lieber gewesen wäre, wenn mein Mann nicht mit meiner Schwester vögelte. Aber wenn es nicht anders ging, würde Menolly alles tun, um ihn nicht zu verletzen. Allerdings hatte ich im Moment wirklich genug Sorgen und keine Lust, irgendwann über sie zu stolpern, wenn sie es gerade trieben.
Ich ging zu Menolly hinüber. »Die Anziehung ist noch da, hm?«
Ich hätte schwören können, dass sie errötete, obwohl das bei Vampiren eigentlich nicht geht. Sie zuckte mit den Schultern. »Ja, aber wir haben sie im Griff. Und zurzeit werde ich ganz sicher nichts tun, was dich noch mehr belasten könnte.«
»Falls es doch passiert …« Ich wandte mich ihr zu und sah ihr direkt in die Augen. »Falls es doch passiert, werde ich euch beiden keine Vorwürfe machen. Es wäre mir lieber, ihr tut es nicht, aber ich werde mich deshalb nicht aufregen. Wir haben ja gesehen, wohin so ein Tobsuchtsanfall führen kann …«
Die ganze schreckliche Geschichte hatte mir sehr deutlich vor Augen geführt, dass manche Dinge einfach keine Ausraster wert waren.
Menolly nickte, dann ließ sie den Kopf hängen. »Aber die Anziehungskraft ist mächtig, um ehrlich zu sein. Normalerweise würde ich ihn gar nicht so attraktiv finden. Roman – ja. Aber er ist ein Vampir, und bei Männern ist mir einer lieber, den ich richtig anpacken kann. Mir ist vollkommen klar, dass diese
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