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Hexensturm

Hexensturm

Titel: Hexensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Faszination unnatürlich ist. Aber … wie geht es dir?«
    Ich setzte mich auf einen Stuhl neben ihr und aß meinen Eintopf. »Ganz ehrlich? Ich bin wütend. Eher wütend als sonst was. Die Schmerzen machen mich wütend, die Blutergüsse machen mich wütend, der Gedanke, dass er gegen meinen Willen in mir war. Ich war noch nie so wütend. Nicht, seit du zu Hause aufgetaucht bist und uns klarwurde, was Dredge dir angetan hatte.«
    Menolly legte eine Hand auf meine. »Du hast mitgeholfen, seine Pläne für mich zu vereiteln. Das werde ich dir nie vergessen. Und ich werde dasselbe für dich tun.«
    Chase kam zu uns herübergeschlendert. Er machte ein seltsames Gesicht, stellte seinen Teller weg und rieb sich die Schläfe. »Mir ist ziemlich komisch«, sagte er. »Hat jemand ein Aspirin für mich?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, wir vertragen kein Aspirin. Vielleicht hat Sharah …« Plötzlich sackte er in sich zusammen und schlug hart auf dem Boden auf. Ich sprang auf und sah mich hektisch nach Sharah um. Sie saß mit Delilah in einer anderen Ecke. »Sharah! Hilfe – schnell! Chase ist in Ohnmacht gefallen.«
    Sie kam herübergeschossen, kniete sich neben ihn und fühlte seinen Puls. »Flach, schnell … schwach.« Sie legte eine Hand auf seine Stirn und wischte sie prompt an ihrer Jeans ab. »Er schwitzt wie verrückt. Könnte davon kommen, dass er so lange auf der Astralebene war und nicht an die Magie gewöhnt ist, die ihn dorthin gebracht hat. Ich muss ihn ins AETT-Hauptquartier schaffen, um ihn genauer zu untersuchen. Wie bringen wir ihn am schnellsten dorthin?«
    Smoky trat vor. »Ich kann euch beide übers Ionysische Meer tragen. Ich weiß nicht genau, wie ihm das jetzt bekommen wird, aber wenn du ihn bei diesem Wetter nicht anderthalb Stunden durch die Gegend fahren willst, ist das die bessere Alternative.«
    Sie nickte. »Helft mir, ihn hochzuheben.«
    Smoky nahm Chase auf die Arme. »Schlüpf unter meinen Mangel und schling die Arme um mich. Chase trage ich besser, das ist sicherer.« Zu mir sagte er: »Ich bin bald wieder da. Lasst niemanden herein, solange ich weg bin.« Und ehe ich ein Wort sagen konnte, verschwanden die drei, als hätten sie nie vor mir gestanden.

    »Was glaubst du, was er hat?« Delilah drängte sich dicht an mich.
    Ich schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Ich will nicht mal darüber nachdenken, was das sein könnte. Er war lange draußen im Astralraum. Wir hätten ihn gleich gründlich von Sharah untersuchen lassen sollen. Aber es war einfach so viel los.«
    Vanzir trat zu mir. »Ich habe Neuigkeiten«, flüsterte er. »Aber wir müssen nach draußen. Jemanden anrufen.«
    Ich biss mir auf die Lippe. »Shade muss mitkommen.«
    »Ja, wäre mir auch lieb. Ohne meine Dämonenkräfte tauge ich nicht mehr so gut als Beschützer. Ich hole ihn.«
    Vanzir ging zum nächsten Teil unseres stetig wachsenden Haushalts weiter, und ich hüllte mich in mein Cape, ging zur Tür und öffnete sie. Ich starrte in den dunklen Abend hinaus. Schnee rieselte sacht wie Küsschen auf den Boden, und die nächtliche Kälte hüllte mich rasch ein. Ich schlüpfte in meine Schuhe, trat nach draußen und hob das Gesicht den wispernden Flocken entgegen.
    So viel war geschehen. So viel geschah immer noch. Ich sehnte mich nach unserem behaglichen Zuhause, nach dem vertrauten Alltag, der sich über Monate hinweg entwickelt hatte. Ich wollte Maggie in ihrem Laufstall vor dem Ofen spielen sehen, während Iris in Katalogen nach Küchenutensilien stöberte und Delilah in einer Computerzeitschrift blätterte und gleichzeitig irgendwas Dämliches im Fernsehen schaute.
    Ich lehnte mich an den Türstock in der Hügelflanke, starrte in die Dunkelheit und versuchte zu erfassen, wo wir standen. Chase steckte in Schwierigkeiten, und ich hatte das Gefühl, dass sein Aufenthalt bei diesem Spinnenweib etwas damit zu tun hatte. Aber wir konnten rein gar nichts tun, um ihm zu helfen.
    Wir warteten auf Hyto – und vermutlich würde er uns finden, nicht umgekehrt. Bis dahin steckte ich in diesem verdammten Halsband. Würde es bei meiner Initiation stören? Konnte ich es überhaupt wagen, jetzt an so einer Zeremonie teilzunehmen, ehe die Sache mit Hyto geklärt war? Was, wenn er dann über mich herfiel und dabei Talamh Lonrach Oll in Schutt und Asche legte?
    Vanzir und Shade kamen heraus, und wir gingen ein Stück vom Hügel weg, damit Vanzir telefonieren konnte.
    »Carter hat mir eine Nachricht hinterlassen, und ich

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