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Hexensturm

Hexensturm

Titel: Hexensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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hochzuheben und herumzuwirbeln. Als ich einen Schmerzensschrei ausstieß, ließ er mich sofort wieder herunter. »O verdammt, tut mir leid. Tut mir schrecklich leid. Liebste, bitte entschuldige.« Einen solchen Gesichtsausdruck hatte ich bei ihm noch nie gesehen – eine Mischung aus Entsetzen und Freude.
    Ich hielt mir die schmerzenden Rippen, ließ mich von ihm zum Sofa führen und sacht auf seinen Schoß ziehen. Obwohl Delilah schon mit Bergen von Essen auf dem Weg zu uns war, sank ich in seine Arme, küsste ihn innig und versuchte, die Erinnerungen an Hytos Berührung durch Trillians liebevolle Umarmung zu verdrängen.
    Als ich den Kuss atemlos abbrechen musste, schob er mich von seinem Schoß aufs Sofa und stopfte mir ein Kissen in den Rücken. »Morio wäre auch hier, wenn er könnte. Shade ist zu Hause und passt auf ihn auf, zusammen mit Rozurial.«
    Ich nickte und biss mir auf die Lippe. »Ist Smoky schon zurück?«
    »Nein, aber er wird bald da sein, glaub mir, Liebste. Und jetzt iss.«
    Delilah lief zurück in die Küche, brachte neue Teller und servierte mir Würstchen, Eier, Brot und Kekse und einen großen Krug Orangensaft. Vanzir kehrte inzwischen die Scherben zusammen.
    Während ich mir das Essen in den Mund schaufelte, überlegte ich, was ich sagen sollte. Was konnte ich schon sagen? Hyto hatte mich vergewaltigt, geschlagen und gedemütigt, und ich trug noch immer sein Halsband, das mich als seinen Besitz auswies. Natürlich könnte ich einfach verkünden: Ich bin am Ende … ich kriege diese Bilder einfach nicht mehr aus dem Kopf. Denn das stimmte – sosehr ich mich auch bemühte, war er da, sobald ich die Augen schloss, ragte über mir auf, das Gesicht wutverzerrt, mit irre funkelnden Augen. Aber das den anderen zu sagen, würde nichts daran ändern und es für sie nur noch schlimmer machen.
    »Was … was brauchst du?«, stieß Delilah schließlich hervor. Die atemlosen Worte klangen schwach und hohl. Sie ließ den Kopf hängen. »Es tut mir leid – ich weiß einfach nicht, was ich sagen oder fragen soll. Menolly ist die ganze Nacht lang hier auf und ab getigert, aber heute Morgen musste sie nach Hause.«
    »Wie lange habe ich geschlafen?« Erschrocken riss ich den Kopf hoch.
    »Fast vierundzwanzig Stunden.« Sie wandte den Kopf, als die Tür aufging und Shamas hereinspähte. Er sah mich, seine Augen leuchteten auf, und er öffnete den Mund, doch dann hielt er inne. Er seufzte nur tief und sah mir in die Augen, bot mir seine Kraft an, ohne unerwünschtes Mitleid, und ich nickte ihm dankbar zu.
    »Delilah, dein Handy klingelt. Ich bin drangegangen – es ist Sharah.«
    Sie warf mir einen Blick zu. »Ich sollte wohl lieber …«
    »Sicher, geh schon. Ich muss dir etwas sagen, aber das hat Zeit, bis du wiederkommst.« In meiner Hast, Hyto zu entkommen und ein sicheres Versteck zu finden, hatte ich Chase ganz vergessen, doch jetzt war mir unsere Begegnung auf der Astralebene wieder eingefallen. Vielleicht konnten wir ihn wenigstens von dort retten, wenn sonst schon alles schiefging.
    Als Delilah weg war, wandte ich mich Trillian zu. »Geht es allen gut? Was ist passiert, während ich weg war?«
    »Es war die Hölle, Liebste. Für uns alle. Smoky … du hast ihn noch nie wirklich wütend erlebt. Bete darum, dass du ihn nie so sehen musst. Ich mag dein Alpha-Mann sein, aber ich glaube, er ist unser aller Alpha . Drachen sollte man nicht verärgern, und wenn man gar ihre Familie bedroht …« Er nahm meine Hände. »Im Ernst, ich habe noch nie jemanden erlebt, der so besessen töten wollte. Camille, ich bin froh, dass du ihn wirklich liebst, denn jetzt würde er dich niemals, unter keinen Umständen, wieder gehen lassen.«
    Ich zog den Kopf ein. »Ich hoffe nur, dass er Hyto aufhalten kann … Trillian, Hyto ist wahnsinnig. Er hat mich zuvor schon gehasst, aber jetzt kann ich mir vage vorstellen, welche Folter er für mich geplant hat.« Und dann platzte ich unwillkürlich heraus: »Ich wollte stark sein. Ich wollte mir von ihm keine Angst einjagen lassen! Aber ich habe Angst – ich habe so schreckliche Angst vor ihm. Und er kann mich finden … er wird mich aufspüren.«
    Trillian gab Vanzir einen Wink. »Ich glaube, ein kräftiger Schluck würde ihr guttun. Cognac, bitte. Für uns beide.«
    Als Delilah wieder hereinkam, lächelte sie, obwohl ihre Stirn immer noch leicht gerunzelt war. »Smoky ist schon auf dem Weg hierher. Wird jeden Moment da sein. Camille, iss auf. Er bringt Sharah mit,

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