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Hexentochter

Hexentochter

Titel: Hexentochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder , Debbie Viguié
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auch immer es ist, er ist sehr mächtig. Nicole, ich habe Angst um dich. Wir müssen besonders vorsichtig sein.«
    Nicole brach in Tränen aus. Sie war so müde und hatte das alles so satt. Sie hatte Seattle doch verlassen, um von der Hexerei und der Gefahr fortzukommen. Zumindest war sie jetzt nicht mehr allein.
    »Ich bin froh, dass ich euch begegnet bin.« Sie schluchzte.
    Er zuckte mit den Schultern und errötete leicht. Ich muss dir etwas gestehen: Unsere Begegnung war kein Zufall. Wir haben nach dir gesucht, Nicole de Cahors, seit wir erfahren hatten, dass du in Spanien bist.«
    Sie fuhr hoch, verängstigt, weil sie von ihr »erfahren« hatten, und verletzt, weil er ihr bisher nichts davon gesagt hatte. »Ich heiße Anderson«, erwiderte sie kalt. Wie sie auf den Rest reagieren sollte, wusste sie noch nicht so recht.
    »Für sie vielleicht.« Er machte eine weit ausholende Armbewegung, die auf die ganze Welt zeigte. »Aber hier, bei uns, und hier drin« - er tippte ihr auf die Brust, über ihrem Herzen - »bist du eine Cahors. Deine Familie ist sehr alt, und darauf kannst du stolz sein.«
    »Meine Vorfahren waren intrigante Meuchlerinnen. Darauf kann man nicht stolz sein.«
    »Nicht alle«, entgegnete er sanft. »Einige Cahors-Hexen waren mit den Zirkeln des Lichts verbunden und haben viel Gutes getan. Andere haben sich dafür entschieden, sich mit den Mächten der Finsternis zu verbünden. Und nur du, Nicole, kannst entscheiden, auf welche Seite du dich stellen willst.«
    Sie lächelte bitter. »Ich müsste lügen, wenn ich behaupten wollte, dass ich mich nicht zur Dunkelheit hingezogen fühlte.« Sie dachte an Eli und die Aufregung, die sie bei ihm empfunden hatte. Sie dachte an alles, was sie zusammen gemacht hatten, wie sie sich von ihm hatte berühren lassen, und gemischte Gefühle stiegen in ihr hoch. Hauptsächlich empfand sie Reue, doch ein kleiner Teil von ihr blieb trotzig und sicher, dass sie selbst mit dem Wissen, das sie jetzt besaß, vielleicht nichts anders machen würde, wenn sie könnte. Das war der Teil, der sie ängstigte.
    Ihre Kopfhaut begann zu kribbeln, und sie wandte den Blick von Philippe ab. Sie schaute zu den anderen hinüber und erschrak, als sie merkte, dass Pablo sie anstarrte. Sein Blick bohrte sich in ihren. Wusste er, was sie dachte? Sie hoffte inständig, dass er nicht in ihren Geist schauen konnte, und versuchte, die Gedanken an Eli wegzuwischen. Er schüttelte langsam den Kopf, und sie wusste nicht, ob das ein Ausdruck der Missbilligung oder der Frustration war. Schließlich wandte er sich ab, und sie sank erleichtert in sich zusammen.
    »Pablito benutzt seine besonderen Gaben manchmal auch dann, wenn er es besser nicht tun sollte. Bedauerlicherweise gehört Diskretion zu den Dingen, die junge Männer erst mit der Zeit lernen«, bemerkte Philippe, der die Szene beobachtet hatte.
    Nicole sah ihn schuldbewusst an. »Vielleicht hat er ganz recht damit, mich im Auge zu behalten.«
    Er lächelte. »Auch das wird die Zeit zeigen. Aber jetzt komm. Sie sind bereit für die Zeremonie.«
    »Er stand auf und streckte ihr die Hand hin. Sie nahm sie, und Philippe half ihr auf. Zusammen gingen sie zum Feuer zurück.
    »Was für eine Zeremonie ist das?«
    »Eine Suche. Wir bitten um Visionen über die Zukunft.«
    »Also soll ich meinen zukünftigen Ehemann sehen, oder was?«, scherzte sie.
    Er sah sie abschätzend an. »Vielleicht, ja, aber das kann ich dir nicht sagen. Niemand kann sich aussuchen, was ihm gezeigt wird.«
    Als sie das Feuer erreichten, bemerkte Nicole, dass Armand zu ihnen gestoßen war. Er nickte ihr knapp zu.
    »Nun, da wir alle zusammen sind, wollen wir beginnen«, verkündete José Luis.
    Sie setzten sich im Kreis um das Feuer. Mit dem Rauch stieg der Duft von brennendem Holz auf und von etwas anderem, das sehr viel süßer roch. Nicole rümpfte die Nase und wusste nicht recht, ob sie diesen Geruch angenehm fand.
    Sie fassten sich bei den Händen, und einen verrückten Moment lang dachte Nicole, dass sie jetzt »Kumbaya« singen würden. Sie schloss die Augen und atmete ein paar Mal tief durch. Der süße Geruch war doch nicht so unangenehm, befand sie. Eigentlich sogar ganz nett.
    »Wir sind hier versammelt, um die Macht des Sehens zu erlangen. Wir bitten um Klarheit über den Weg, auf dem wir uns befinden, wohin er führt und was wir tun müssen, um im Licht zu bleiben. Zeig uns, was wir wissen müssen«, sagte Philippe.
    »Schenk uns einen klaren Blick, auf dass wir

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