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Hexentochter

Hexentochter

Titel: Hexentochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder , Debbie Viguié
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Gesicht, als sie den Umhang anlegte. Der Stoff war dick und rau. Sie zog sich die Kapuze über den Kopf, weil sie wissen wollte, wie sich das anfühlte. Sie schauderte leicht, als der Stoff sie förmlich verschlang. Hastig schob sie die Kapuze wieder zurück.
    Sie holte tief Luft und öffnete die Tür. Draußen standen die fünf Hexer beisammen und sahen im Dunkeln aus wie Gespenster. Wie ein Mann drehten sie sich zu ihr um, und das leise Murmeln ihrer Gespräche verstummte. Sie trat zu ihnen, und ihr Herz begann zu pochen. Nun, da sie alle gleich gekleidet waren, konnte sie gar nicht anders, als eine Verbundenheit zu spüren, das Gefühl, zu ihnen zu gehören.
    Jemand hatte das Auto vor die Hütte geholt, und alle quetschten sich hinein, bis auf Armand. Als Philippe den Motor anließ, deutete Nicole auf die einsame Gestalt draußen.
    »Kommt er denn nicht mit?«
    Philippe schüttelte den Kopf. »Er wird sich uns bald anschließen. Erst muss er die Erinnerung an uns aus diesem Haus tilgen.«
    Auf ihren verwirrten Blick hin erklärte Alonzo: »Warst du schon mal an einem Ort, wo du die Geschichte spüren konntest, als sprächen die Wände mit dir?«
    Sie nickte langsam. »Einmal habe ich so etwas gespürt. Ich war mit meiner Familie auf Besuch in Washington D. C., bei alten Freunden meiner Eltern. Sie haben uns das Ford's Theatre gezeigt, wo Präsident Lincoln erschossen wurde. Als ich die Augen geschlossen habe, hatte ich das Gefühl, dass ich alles sehen konnte. Meinst du das?«
    »Si. Menschen und Ereignisse hinterlassen an Orten einen Abdruck. Die Wände eines Gebäudes zum Beispiel zeichnen auf einer übersinnlichen Ebene die Ereignisse auf, die sich darin abspielen. Das ist wie ein Pfad im Wald, auf dem Tiere und Menschen ihre Fußabdrücke hinterlassen. Der Durchschnittsmensch würde diese Spuren nie sehen, doch für einen erfahrenen Fährtenleser sind sie klar erkennbar und verraten ihm etwas über die Geschöpfe, die sie hinterlassen haben.
    Genauso spüren gewöhnliche Menschen nichts von den übersinnlichen Spuren, die in Gebäuden zurückbleiben, außer, diese Eindrücke sind außergewöhnlich stark. Dann behaupten sie oft, das Haus hätte eine schlimme Vergangenheit, oder es würde darin spuken. Aber für einen geübten Fährtenleser...«
    »Sind die übersinnlichen Fußabdrücke, die wir hinterlassen, so leicht zu lesen wie Spuren im Wald«, beendete Nicole den Satz.
    »Ja. Armand bleibt zurück, um unsere Spuren zu verwischen, als würde er mit einem Zweig den Boden fegen und Fußabdrücke verschwinden lassen.«
    Nicole schauderte. »Könnte uns wirklich jemand auf diese Weise folgen, wenn er das nicht täte?«
    »Ich könnte es«, antwortete Pablo leise.
    Nicole drehte sich auf dem Vordersitz um und sah den Jungen hinter sich an. Seine Augen leuchteten in der Dunkelheit.
    »Könnte er«, bestätigte Philippe. »Also, Armand kommt nach, sobald er fertig ist.«
    »Armand blockiert gut. Ich kann ihn nicht lesen«, bemerkte Pablo.
    Sie starrte den Jungen weiterhin an und dachte: Im Gegensatz zu mir?
    Er lächelte langsam und sah dabei aus wie ein Wolf, der die Zähne bleckt.
    Nicole drehte sich wieder um. Sie würde sich später mit Armand unterhalten.
    Sie fuhren zwei Stunden lang eine Strecke, die ihr sehr gewunden und verschlungen erschien und an mindestens einem Dorf vorbeiführte. Dann bogen sie von der Straße ab und fuhren ein paar Kilometer weiter. Schließlich hielten sie auf einer großen, ebenen Wiese.
    »Wir haben noch ein paar Stunden bis zum Sonnenaufgang. Wir warten hier auf Armand, und wenn er da ist, halten wir die Zeremonie ab«, verkündete José Luis.
    Die anderen holten Feuerholz und mehrere Päckchen, die anscheinend Kräuter enthielten, aus dem Kofferraum. Während sie das Holz aufzuschichten begannen, wandte Nicole sich an Philippe.
    »Habt ihr keine Angst, dass jemand das Feuer sehen könnte?«
    Er schüttelte den Kopf. »Sie werden es verzaubern, so dass nur wir und Armand es sehen können. Es wird ihn zu uns führen. Komm, während die anderen alles vorbereiten, können wir reden.«
    Er führte sie ein Stückchen weg, so weit, dass sie die übrigen noch sehen, aber nicht belauscht werden konnten. Er ließ sich auf dem Boden nieder und bedeutete ihr, sich zu ihm zu setzen.
    Sobald sie ihm gegenübersaß, fragte er: »Wer verfolgt dich, Nicole?«
    »Ich... weiß es nicht«, stammelte sie, und ihr Herz begann zu rasen.
    Er nickte ernst und nahm ihre beiden Hände in seine. »Wer

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