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Hexentraum

Hexentraum

Titel: Hexentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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»Nein«, stieß er heiser hervor.
    Sie fühlte sich, als hätte jemand Eiswasser in ihre Adern gegossen. Sie versuchte, die Hände zu heben und sein Gesicht zu berühren, doch er packte ihre Handgelenke und hielt sie fest.
    »Das sind Jean und Isabeau, nicht wir selbst, Holly.«
    »Das sind wir«, hauchte sie. »Wir waren es, schon immer. Sie können nur die Gefühle ausnutzen, die wir bereits empfinden. Wir gehören zusammen.«
    »Ich kann dich nicht in meine finstere Welt hinabziehen. Du verdienst es, im Licht zu leben.«
    »Ich will mit dir leben.«
    »Nein, wir dürfen das nicht tun, selbst wenn das bedeutet, dass ich für uns beide stark sein muss. Wir müssen aufhören, ehe es kein Zurück mehr gibt.«
    Sie stand abrupt auf. Sie spürte, wie sie ihren Schmerz in Wellen verströmte. »Du behauptest, stark zu sein, aber du bist schwach. Ein starker Mann stellt sich seinen Gefühlen, er läuft nicht vor ihnen davon.«
    Jer sah hilflos zu, wie sie nach ihrer Bluse griff, sie überzog und das zerrissene Vorderteil unbeholfen zusammenhielt. Sie tat ihm entsetzlich leid. Er konnte ihren Schmerz und ihre Demütigung so deutlich spüren, als fühlte er sie selbst.
    Sie wandte sich zum Gehen. Er wollte sie zurückrufen, wusste aber, dass er das nicht durfte. An der Tür blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um. Mit zitternder Stimme sagte sie: »Jeraud Deveraux, du bist nichts als ein Feigling.«
    Und als sie ging, wusste er, dass sie recht hatte.

Dreizehn
    Diana
    Endlich nun am Ziel der Reise
    Danken wir der allmächtigen Sonne
    Wir morden, verstümmeln, denn unser Recht
    Ist der Triumph durch Stärke und Macht
    Blutend liegen wir im Staub
    Göttin, Ihr müsst uns beschützen
    Beten wir mit letzter Kraft, doch
    Wünscht Ihr uns den Tod, so sei's
    Der Dreifache Zirkel: London
    Windmond. Nun war er da. Holly wusste nicht, ob sie ängstlich oder erleichtert sein sollte. So oder so, nach dieser Nacht würde es vorbei sein. Alles. Sie blickte auf ihre Hände hinab, die sie verschlungen im Schoß hielt. Es kam ihr immer noch seltsam vor, sie einfach betrachten zu können und zu wissen, dass sie ihr gehorchen würden. Sie atmete tief ein und sammelte sich. Eines hatte sie durch die Besessenheit gelernt, und das war Geduld. Und wie man ganz still dasitzt.
    So war sie auch jetzt ganz still, wartete und lauschte auf die Stimme der Göttin. Isabeau saß neben ihr, ungeduldig, aber ruhig. Schließlich wandte Holly sich ihr zu. »Wenn er mich nicht will, kann ich nichts dagegen tun.«
    »Aber er will dich doch. Du fühlst es, du weißt es genauso gut wie ich.«
    »Mag sein«, entgegnete Holly. »Aber er wird schon zu mir kommen müssen.«
    Isabeau zischte leise durch die Zähne, sagte jedoch nichts.
    Holly blieb noch für ein paar Minuten sitzen, sammelte Kraft, konzentrierte ihre Gedanken und beruhigte ihr Herz. Schließlich stand sie auf. Sie trug einen schwarzen Rollkragenpulli und eine locker sitzende schwarze Hose. Sie hatte sämtlichen Schmuck abgelegt und das Haar zu einem Zopf geflochten, mit silbernen und schwarzen Bändern darin.
    Die anderen waren ähnlich angezogen. Sie nahm ihren Platz in dem Kreis ein, den sie im Wohnzimmer des sicheren Hauses gebildet hatten. Kummervoll schaute sie in ihre Gesichter. Nicht alle werden diese Nacht überleben. Vielleicht keiner von uns.
    Armand begegnete ihrem Blick und nickte ermunternd. Er war in den vergangenen Tagen sehr gut zu ihr gewesen. Als Einziger in der Gruppe verstand er wirklich, was sie durchgemacht hatte.
    Nicole lächelte tapfer, doch Hollys Blick blieb am Bauch ihrer Cousine hängen. Sie sollte nicht kämpfen. Astarte saß auf ihrem Schoß. Die Katze hatte Nicole gefunden, ehe sie und ihre Retter die Insel verlassen hatten. Nun betrachtete sie Holly, als wüsste sie genau, was vor sich ging und welcher Art das Unternehmen war, auf das sie sich gleich einlassen würden. Philippe saß neben Nicole, eine Hand schützend auf ihrem Bauch, während die andere die Katze streichelte. Er würde eher sterben als zulassen, dass Nicole etwas geschieht.
    Amanda und Tommy kauerten dicht nebeneinander. Ihr Zauber hat das Portal geöffnet, durch das Sasha verschwunden ist. Aber ihre Magie allein kann das nicht bewirkt haben. Sie müssen sie mit irgendjemandes Macht verbunden haben, ohne es zu merken. Meine war es nicht, also bleibt nur...
    Alex. Er saß da und begegnete ruhig ihrem Blick. Wir wissen so wenig über ihn, aber er ist ein Cahors, und er hat uns schon sehr geholfen. Das

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