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Hexentraum

Hexentraum

Titel: Hexentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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Duc Laurent und Kari im Schlepptau drangen sie ins Herz des unterirdischen Königreichs vor, als die letzten Strahlen der untergehenden Sonne die Erde über ihnen berührten. Sonnenuntergang für das Haus Moore, wie poetisch.
    Es gab erst Ärger, als sie den Thronsaal schon fast erreicht hatten. Wachen entdeckten Michael und schrien Alarm, Schritte hallten durch die Flure, als weitere Hexer herbeirannten, und Michael lächelte, denn er wusste, dass viele von ihnen seine Gefolgsleute waren.
    Dann hörte er in der Dunkelheit hinter sich eine Frauenstimme schnurren: »Hallo, Michael. Ich habe schon auf dich gewartet.«
    Er warf sich zur Seite, und ein Blitz schoss durch die Luft, wo er eben noch gestanden hatte. Er blickte auf und sah eine junge Hexerin, die ihn boshaft anlächelte.
    Eve.
    Der Dreifache Zirkel: London
    Jer hasste Alex. Der Kerl hatte irgendetwas an sich, was Jer rasend machte. Vielleicht liegt es daran, dass er gedroht hat, mich beim Wintermond zu töten, dachte er düster. Oder dass er alles ist, was ich nicht bin. Er ist, was ich hätte werden können, wenn mein Vater der Göttin und nicht dem Gehörnten Gott dienen würde. Was es auch sei, ich werde ihn nicht aus den Augen lassen. Das dürfte allerdings schwierig werden, da ich vorangehe und er die Nachhut bildet...
    Neben ihm hob Richard die Hand, und Jer blieb stehen und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die gegenseitige Situation. Sie waren bereits durch den äußeren Verteidigungsring in den Straßen Londons gedrungen, mit dem der Oberste Zirkel die Eingänge zum Hauptquartier schützte. Das waren schwache Banne, die eher als eine Art »Magiedetektoren« denn als richtige Barrieren wirkten. Richard hatte sie einfach durchschreiten können, da kein Hexenblut in seinen Adern floss. Auch Jer hatte sie problemlos passiert, wenn auch nicht unbemerkt. Aber er war ein Hexer, also wurde kein Alarm ausgelöst.
    Aus dem Nebel traten zwei Männer auf sie zu, beide Hexer. Sie waren als Wachen am Eingang zum unterirdischen Hauptquartier postiert. Jer kannte sie nicht - zum Glück, denn sonst hätten sie womöglich Alarm gegeben, sobald sie ihn erkannten.
    »Heil dem Grünen Mann, dem Wächter des Tages«, raunte Jer, als die Männer vor ihm stehen blieben.
    »Dieser Boden ist dem Gehörnten Gott geweiht. Wehe dem, der ihn unbefugt betritt.«
    »Auch ich bin sein Knecht.«
    Befriedigt wandten die beiden Männer sich ab und bedeuteten damit Jer und Richard, ihnen zu folgen. Jer zog die zwei Eispickel aus seinem Gürtel und wartete auf Richards Nicken. Sobald es kam, bewegten sie sich im Gleichklang. Jer hieb dem Mann vor ihm einen Eispickel in jedes Ohr. Der Hexer starb ohne einen Laut, nicht einmal ein Seufzen entfuhr ihm. Jer hielt die Eispickel fest und ließ den Toten langsam zu Boden sinken, so dass kein dumpfer Aufprall irgendjemandes Aufmerksamkeit erregen konnte. Neben ihm machte Richard es genauso. Dann traten sie über die Leichen hinweg und gingen weiter.
    Jer zitterte von Kopf bis Fuß. Er hatte zum allerersten Mal einen Menschen getötet, und er glaubte, sich übergeben zu müssen. Er warf einen Blick zu Richard hinüber und sah den stahlharten Ausdruck in dessen Augen. Für ihn war es nicht das erste Mal, und wenn diese Nacht verläuft wie geplant, wird es auch nicht das letzte Mal sein, erkannte Jer.
    Er schauderte. Adrenalin rauschte durch seine Adern und schärfte all seine Sinne. Er hätte mich getötet, wenn ich ihn nicht daran gehindert hätte, sagte er sich, weil er immer noch an den toten Wächter denken musste.
    Sie betraten eine schmale Sackgasse. Am Ende befand sich eine niedrige Tür, die so gut mit der Backsteinmauer verschmolz, dass die meisten Leute sie nicht bemerkt hätten. Sie war mit starken Illusionszaubern versehen.
    Jer bedeutete Richard mit einem Nicken, dass dies der Eingang war. Er nahm eine der Schockgranaten aus einem Beutel an seinem Gürtel. Er zog den Splint und schleuderte die Handgranate durch die Luft. Mit einem tiefen Krachen explodierte sie an einem der Banne. An den Gebäuden um sie herum klapperten die Fensterscheiben, und Jer spürte die Druckwelle bis in die Knochen. Das dürfte reichen, dachte er.
    Gleich darauf kam der Rest des Covens herbeigerannt. Als sich keine Portale öffneten und Dämonen ausspien, wurde Jer klar, dass es tatsächlich funktioniert haben musste.
    »Also gut, alle rein da, schnell, ehe sie merken, was passiert ist«, wies Jer die anderen an und öffnete die Tür.
    Alle drängten

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