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Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Titel: Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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Aufenthaltsraum zurückgingen, erschienen uns die Flure plötzlich kälter. Die Schatten, die vor Kurzem noch für die angemessene Atmosphäre gesorgt hatten, verbreiteten jetzt Angst, weil in der Dunkelheit jemand lauern konnte.
    Als wir den Aufenthaltsraum erreichten, ging Officer Detrick als Erster hinein und durchsuchte schnell das Zimmer. Dann erklärte er es für sicher und winkte uns herein. Wortlos drängten wir uns vor der Tür zusammen und sahen zu, wie sie sich wieder schloss. Dann hörten wir den kurzen, metallischen Laut, mit dem der Bolzen einrastete.
    Das Geräusch klang endgültig. So mussten sich Gefangene fühlen, wenn sie hörten, wie das Schloss ihrer Zelle zuschnappt.
    Ich war zwar froh, dass unsere Sicherheit Vorrang zu haben schien, doch ich hatte bereits beschlossen, dass ich, falls nötig, die Leylinie rufen würde, um die Tür mit Gewalt zu öffnen. Insgeheim überlegte ich mir schon einen entsprechenden Zauberspruch.
    Maria, Hunter und Amber saßen auf nebeneinanderstehenden Feldbetten und hielten jede eine Kerze in den Händen. Eine weitere flackerte neben der Tür. Ich hockte mit einer Kerze ebenfalls auf meiner Liege. In den zuckenden Schatten konnte ich das Kissen am Kopfende von Hollys leerer Liege neben mir erkennen.
    Maria und Amber unterhielten sich leise. Hunter stand auf und setzte sich neben mich.
    »Alles in Ordnung ?« , fragte sie.
    Ich beugte mich vor, um unter meiner Liege nach meinem Sweatshirt zu suchen. Mich fröstelte. »Ja. Und bei dir ?«
    »Bei mir auch .«
    Seitdem ich ihr verständlich gemacht hatte, dass wir beide niemals Freunde werden würden, hatte ich gehofft, sie ignorieren zu können. Doch in diesem Moment klang Hunters Stimme weniger herrisch. Ich musterte sie.
    Eine große Beule prangte auf ihrer Stirn dort, wo sie anscheinend gegen die Tür gelaufen war. Ihr Gesichtsausdruck war ruhig und ausdruckslos, doch ihre Hände zitterten, als sie sich durch das Haar strich.
    »Bist du dir sicher ?« , fragte ich und ließ sie sehen, dass ich ihr nicht glaubte.
    Ihre Miene wurde weicher, fast so, als wäre sie erleichtert, dass sie mir nichts vormachen musste. »Nein « , flüsterte sie.
    »Ich verstehe nicht, warum Holly Lehana getötet hat « , sagte Amber mit gesenktem Kopf.
    Diese Aussage war so unfreiwillig dümmlich, dass die anderen mir meine Überraschung und meine Verwirrung wohl vom Gesicht ablesen konnten.
    »Sie meint, warum gerade Lehana und nicht eine von euch beiden « , erklärte Maria und deutete auf mich und Hunter.
    »Warum mich oder Hunter ?«
    »Wir wissen doch alle, dass ihr die besten Aussichten habt .« Ambers Stimme zitterte. »Da wäre es doch logisch, eine von euch auszuschalten .« Wieder ließ sie unglücklich den Kopf hängen.
    Unrecht hatte sie nicht, auch wenn die Vorstellung merkwürdig schmeichelhaft und beunruhigend zugleich war.
    Sollte ich ihnen von meinem Verdacht erzählen, dass Holly Bewerberinnen aus politischen Gründen eliminierte?
    »Lehanas Vinculum macht alle Bemühungen sinnlos « , sagte Hunter.
    »Was ?« , fragte Maria.
    »Der Vinculum ist ein kleiner Gegenstand, in etwa wie ein Stein oder ein Ring, der sie magisch mit einer anderen Person verbindet. Es ist sehr gefährlich, einen Vinculum herzustellen, aber wenn es einmal gelingt, kann man mit ihm in den Geist des anderen sehen und darin lesen. Sehr praktisch bei gesellschaftlichen Veranstaltungen oder auch bei Prüfungen .«
    »Warum kennst du dich mit so etwas überhaupt aus ?« , fragte Amber.
    »In meiner Heimatstadt hat man vor einigen Jahren einen Lokalpolitiker damit erwischt .« Hunter starrte zur Tür; Ambers Überlegungen zu Hollys Motiv machten sie sichtlich nachdenklich. »Wahrscheinlich versteckt sich Holly irgendwo im Tempel « , flüsterte sie.
    Obwohl wir eingeschlossen waren und vor unserer Tür eine Wache stand, hätte ich am liebsten nach ihr gesucht. Und sie aufgehalten.
    »Kann es sein, dass sie davon überzeugt war zu gewinnen? Und als ihr klar wurde, dass dem nicht so ist, hat sie beschlossen, sich zu rächen, indem sie … das hier tat ?« Maria stand auf, warf ihren Zopf über ihre Schulter und begann auf und ab zu laufen. Dann stellte sie fest, dass ihre Bewegung die Kerzenflamme zum Flackern brachte, und setzte sich wieder. »Sie kann doch nicht wirklich glauben, sie käme damit durch ?«
    »Niemand würde ihr jetzt noch das Amt übertragen « , sagte Hunter.
    Menschen, die bereit sind, ein Leben auszulöschen, denken gewöhnlich nicht

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