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Hexenzorn

Titel: Hexenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. A. Pratt
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Zusammenkunft für Zauberer, offensichtlich eine Fehleinschätzung. Eine neue Theorie hatte sie noch nicht. Vielleicht gab Finch einfach nur gerne den Entertainer. Das wäre nichts Neues, selbst unter so egozentrischen Leuten, wie die magischen Künste sie anzogen. Manche fuhren einfach darauf ab, ihren Glanz in den bewundernden Augen anderer widergespiegelt zu sehen.
    Rondeau war unterdessen tief in ein Gespräch mit einer äußerst schlanken, blassen Frau mit silberblondem Haar versunken. Sie war schön, vermutete Marla, und sah fast durchsichtig und irgendwie zerbrechlich aus. Ihre Augen waren mit Kajal umrandet, und sie schmachtete Rondeau mit einer Mischung aus kindlicher Ehrfurcht und sexuellem Verlangen an. Marla hatte den Verdacht, dass dieser Blick genauso sorgfältig ausgesucht war wie ihre kniehohen, schwarzen Stiefel und der ebenso schwarze Latex-Minirock: ihr Standardblick, mit dem sie jeden Mann ansah. Auf jeden Fall funktionierte es; Rondeau war von ihrem Blick gefangen wie ein Fisch im Netz.
    Die Frau mit der Robe kam wieder zum Vorschein, und Marla stellte sich auf die Zehenspitzen, um einen Blick auf das Innere des Hauses zu erhaschen. Sie konnte aber nicht mehr erkennen als eine nach oben führende Treppe, vor der ein Seil als Absperrung hing, und einen Raum rechts vom Eingang, in dem sich Leute aufzuhalten schienen. Die
Türsteherin hielt vier Finger hoch, öffnete das Tor und bat vier der wartenden Gäste hinein. Das Tor schloss sich wieder, und Marla spürte, wie brennende Ungeduld in ihr aufzusteigen begann. Schon heute Morgen hatte sie am Flughafen Schlange stehen müssen, und es hätte sie fast um den Verstand gebracht. Marla hatte schon sehr lange nicht mehr auf irgendetwas warten müssen, und es passte ihr überhaupt nicht.
    »Ich hasse Schlangestehen«, sagte ihr Bewunderer zu einer kurzhaarigen, untersetzten Frau in Biker-Klamotten vor ihm. »Früher musste man nie warten, auch wenn man später kam. Mittlerweile muss man schon vor neun da sein, damit man unten überhaupt noch einen Platz bekommt.«
    »Wenn es nach dir geht, war früher alles besser«, murmelte die Bikerin, ohne sich umzudrehen. »Ich für meinen Teil bin ganz froh, dass mehr Leute kommen. Jede Woche dieselben Gesichter zu sehen, hängt mir allmählich zum Hals raus.«
    Der junge Mann seufzte theatralisch. »Du hast ja recht, aber manche von diesen neuen Leuten haben einfach keine Manieren.«
    »Manche von den alten haben auch keine«, erwiderte die Bikerin. »Selbst Mr. Finch kann ziemlich penetrant werden.«
    »Ist ja auch seine Party, da kann er sich schon ein bisschen was herausnehmen, oder? Und wenn’s dir nicht passt, brauchst du ja nicht hinzugehen.«
    »Ich frage mich, warum ich mich überhaupt mit dir abgebe, Jared. Manchmal habe ich das Gefühl, du bist so was wie ein postfeministischer Frauenverächter.«
    Marla fand es beruhigend zu hören, dass Finch hier tatsächlich wohnte und all diese Leute schon öfter hier gewesen
waren - dass sie und Rondeau sich nicht in eine Falle hatten locken lassen, um abgeschlachtet zu werden. Dem chinesischen Meister hätte es sicher Spaß gemacht, sie aus Rache in eine als Partykeller getarnte Opfergrube zu schicken.
    Rondeau stellte sich wieder neben sie. »Das ist Zara«, sagte er und deutete mit dem Kinn auf das blonde Mädchen.
    »Und? Hast du irgendwas Nützliches rausgefunden?«
    »Sie trinkt gerne Wodka-Bull und rasiert sich überall. Ich glaube, sie gehört zu den mitteilungsfreudigsten Menschen, die ich je kennengelernt habe. Allerdings war sie anscheinend ein wenig enttäuscht, dass ich nirgendwo gepierct bin. Vielleicht sollte ich mal darüber nachdenken.«
    »Warst du nicht immer ziemlich schmerzempfindlich?«, erinnerte ihn Marla.
    Rondeau zuckte die Achseln. »Stimmt, aber ich glaube, Zara könnte mir helfen, meine Empfindsamkeit für Freude ein bisschen zu erweitern.«
    »Ach was«, winkte Marla ab. »Das ist doch nur’ne Poserin. Menschen mit echter Klasse tragen ihre Ticks nicht so offen zur Schau wie sie.«
    Rondeau sah sie nachdenklich an, und Marla grinste. Er war einmal hoffnungslos in sie verliebt gewesen, obwohl er darüber in letzter Zeit endgültig hinweggekommen zu sein schien. Wahrscheinlich hatte die Tatsache, dass sie so viel Zeit geschäftlich miteinander verbrachten, seine romantischen Gefühle ganz einfach verschlissen. Es war nicht leicht, Marla anzuhimmeln. Sie war einfach zu derb, zu launisch und zu praktisch veranlagt.
    Die samtene

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