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Hexenzorn

Titel: Hexenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. A. Pratt
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ihnen von Mutex zu erzählen. Sie davon zu überzeugen, dass er eine ernstzunehmende Bedrohung
darstellte. Aber ihr blieb nicht genug Zeit. Susan würde nicht auf sie warten. Sie baute ihren Zauber auf, traf die nötigen Vorkehrungen und bereitete sich darauf vor, die Kopplungen der Realität aufzulösen und Felport zu übernehmen. Marla musste den Grenzstein ganz einfach finden, und das bald.
    »Ähm, Frösche, Marla«, sagte Rondeau, und tatsächlich, sie waren immer noch da, verteilten sich weiter über die Lichtung und hüpften unbekümmert in ihre Richtung.
    »Scheiße«, fluchte Marla. Denn selbst wenn es ihr gelang, Mutex aufzuspüren, musste sie sich immer noch etwas für seinen giftigen Wanderzirkus einfallen lassen. Und kleine, gelbe Killerfrösche waren nicht gerade ihr Spezialgebiet. Dennoch, Mutex hatte keine Angst vor ihnen, was bedeutete, dass es ein Gegenmittel, ein Gegengift, eine Zauberformel oder irgendetwas in der Art geben musste. Wenn es ihr gelänge herauszufinden, wie sie sich vor den Fröschen schützen konnte, hätte sie zumindest eine Chance, wenn sie ihn stellte. Vielleicht könnte sie ihren Umhang mit der weißen Seite nach außen dafür benutzen; umhüllt von seiner Heilkraft, könnten die Frösche ihr vielleicht nichts anhaben … Aber ein Blick auf Finch, der jetzt Futter für die Fliegen war, genügte, um sie vom Gegenteil zu überzeugen. Die Heilkräfte ihres Umhangs würden sie wohl kaum widerstandsfähiger machen als einen mit der Kraft eines Bären ausgestatteten Magier, und selbst Finch hatte nicht lange durchgehalten.
    »Also gut, gehen wir«, sagte Marla. Sie hatte immer noch den Frosch, den sie in der Nähe der Kunstgalerie gefunden und sorgsam in eine Plastiktüte eingewickelt hatte. Wahrscheinlich überlebten die Frösche außerhalb der magisch
manipulierten Atmosphäre in Mutex’ Korb nicht lange. Wenn sie nur jemanden auftreiben könnte, der sich mit so etwas auskannte, ein paar Informationen einholen … Vielleicht konnte sie Langford dazu bewegen, mit dem nächsten Flugzeug herzukommen. Aber ohne sein Labor und seine Bibliothek konnte der Biomant wahrscheinlich nicht viel ausrichten. Etwas anderes fiel ihr aber auch nicht ein. Sie kannte eben keinen Froschexperten in der Region von San Francisco.
    »Das mit Finch war ziemlich übel«, sagte Rondeau. »Er hätte auf einen Baum klettern sollen oder so etwas.«
    »Ich glaube, das können nur Schwarzbären«, entgegnete Marla und dachte an eine Tierdoku, die sie einmal im Fernsehen gesehen hatte.
    »Zum Kotzen«, meinte Rondeau. Schweigend gingen sie den Hügel hinunter. »Ich schätze, wir sollten uns jetzt um diesen Mutex kümmern, oder?«, meldete Rondeau sich wieder zu Wort.
    »Sieht ganz so aus.«
    »Dann sollte ich wohl zwei Paar von diesen hüfthohen Anglerstiefeln besorgen. Es sah nicht so aus, als ob diese Frösche besonders hoch hüpfen könnten.«
    »Das funktioniert nur so lange, bis dir einer oben reinfällt und du ihn nicht mehr rausbekommst.«
    »Da ist was dran«, meinte Rondeau.
    Wie so oft war der Weg aus der Raumfalte heraus weit kürzer als der hinein. Marla und Rondeau gingen über die Brücke, die vor ihren Augen zu flackern und zu verblassen begann, ihren Schritten aber noch Halt bot. Sie traten aus der Verschleierung an die normale Luft.
    Keine drei Meter von ihnen entfernt saß Bradley Bowman
auf einer rotweiß karierten Decke im Gras und las ein vergilbtes Taschenbuch, bei dem das Cover bereits fehlte. Er sah auf, hielt sich eine Hand über die Augen und nickte.
    »Hallo ihr beiden«, sagte er. »Wie ich höre, müsst ihr mit jemandem über einen Frosch sprechen.«
    Marla starrte ihn an, diesen unwissenden Seher mit seinen versponnenen Träumen und der ärgerlichen Hartnäckigkeit, dann begann sie lauthals zu lachen. »Ja«, sagte sie schließlich, als sie wieder zu Atem gekommen war, »das muss ich.«
    Bradley stand auf, rollte seine Decke zusammen und klemmte sie sich unter den Arm. »Dann kommen Sie mit mir«, sagte er. »Wir müssen auf die andere Seite der Bucht.«

9
    Bradley und Rondeau lümmelten in sich zusammengesunken auf einer der Sitzbänke, Marla stand vor ihnen und hielt sich an einer der Haltestangen fest. »Woher wussten Sie, wo Sie uns finden können?«, fragte sie. »Wieder einen Traum gehabt?«
    B. schüttelte den Kopf. »Ich habe einen … ich glaube, so was wie einen Dämonen-Geist gefragt. Ich habe ihn in einem Müllcontainer aufgestöbert, und er sagte mir, ich würde Sie

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