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Hexer-Edition 02: Als der Meister starb

Hexer-Edition 02: Als der Meister starb

Titel: Hexer-Edition 02: Als der Meister starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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und die Antwort aus ihm herauszuschütteln, tat es aber dann doch nicht, sondern drehte statt dessen das Gästebuch herum und ließ meinen Zeigefinger über die Seite wandern.
    »Aber Sir!«, protestierte der Portier. »Das … das geht doch nicht!« Er versuchte mit zitternden Fingern nach dem Buch zu greifen, aber ich schlug seine Hand einfach beiseite und suchte weiter.
    »Sie sehen doch, dass es geht.« Ich hatte gefunden, wonach ich gesucht hatte. Bannermann und seine fünf Leute bewohnten drei Zimmer auf der ersten Etage, direkt nebeneinander. Ein viertes war auf meinen Namen reserviert.
    Ich klappte das Buch zu, legte eine Fünf-Pfund-Note obenauf und schob ihm beides über die Theke zurück. »Streichen Sie die Reservierungen«, sagte ich hastig. »Wir reisen wieder ab.«
    »Aber Sir – das geht doch nicht!«, kreischte der Portier. Wahrscheinlich war das sein Lieblingssatz. Ich schluckte die Antwort, die mir auf der Zunge lag, herunter, fuhr herum und rannte zum zweiten Mal die Treppe hinauf.
    Ich hatte Glück; wenigstens diesmal. Bannermann war gleich im ersten Zimmer, in das ich kam. Er lag, rücklings ausgestreckt und noch vollständig angekleidet, auf einem der beiden Betten. Er schrak sofort hoch als er mein Eintreten bemerkte, aber sein Blick war verschleiert, und im ersten Moment schien er mich nicht zu erkennen.
    »Bannermann!«, keuchte ich. »Wachen Sie auf! Schnell!«
    Er blinzelte, fuhr sich mit der Hand über die Augen und unterdrückte mit Mühe ein Gähnen. »Was …«, murmelte er halblaut, »ist passiert?«
    »Das erkläre ich Ihnen später. Jetzt müssen wir weg hier – so schnell wie möglich.«
    »Weg?« Bannermann war immer noch nicht vollends wach, aber zumindest verstand er meine Worte jetzt. »Aus dem Hotel?«
    »Aus der Stadt«, entgegnete ich. »Dieses ganze Kaff ist eine Falle, Captain. Sie werden uns umbringen, wenn wir nicht von hier verschwinden.« Ich wollte ihn am Arm ergreifen und mit sanfter Gewalt vom Bett hochziehen, aber statt dessen packte er meine Hand und zog mich zu sich herab.
    »Nun mal langsam, Junge«, sagte er. »Auf ein paar Sekunden kommt es ja wohl nicht an. Also – was ist passiert? Und wer sagt, dass diese Stadt eine Falle ist?«
    »Ich wurde angegriffen«, antwortete ich ungeduldig. Ich wollte meinen Arm losreißen, aber Bannermann hielt ihn so mühelos fest, als spüre er meine Anstrengungen gar nicht. Ich resignierte. Vermutlich hatte Bannermann sogar recht – es war besser, wenn er wusste, worum es ging, ehe wir das Hotel verließen.
    »Hören Sie die Glocke?«, fragte ich.
    Bannermann legte den Kopf auf die Seite, lauschte einen Moment und nickte dann. »Und?«
    »Das sind keine Kirchenglocken, Bannermann«, sagte ich. »Sondern die Brandglocke. Am Ende der Straße brennt ein Haus. Und ich war vor ein paar Minuten noch drin.«
    Bannermann blickte mich einen Moment zweifelnd an, ließ meinen Arm los und ging mit raschen Schritten zum Fenster. Fast eine Minute lang sah er auf die Straße hinab, ehe er sich umdrehte und mich erneut ernst und durchdringend ansah. »Ich sehe ein brennendes Haus«, sagte er. »Mehr aber auch nicht.«
    »Es war eine Falle«, behauptete ich.
    »Für Sie?«
    »Für mich, Sie, einen Ihrer Männer – den ersten, der hineintappt.« Ich sprang auf, packte ihn bei den Schultern und deutete aufgeregt aus dem Fenster. Der Laden brannte wie ein überdimensionaler Scheiterhaufen. »Verdammt, Bannermann – begreifen Sie nicht? Die Mächte, die Ihr Schiff zerstört haben, geben sich nicht damit allein zufrieden. Sie werden nicht eher ruhen, bis auch der letzte von uns tot ist.«
    Bannermanns Blick wurde hart. Mit einem wütenden Ruck streifte er meine Hände ab und trat einen halben Schritt zurück. »Wenn es so ist, dann hat es ja wohl keinen Sinn, davonzulaufen, nicht wahr?«
    Ich schwieg verwirrt, rang einen Moment nach den richtigen Worten und setzte schließlich zu einer Antwort an, aber Bannermann ließ mich gar nicht erst zu Worte kommen. »Verdammt, Craven, ich habe allmählich genug! Reicht es Ihnen noch nicht, dass ich mein Schiff und den größten Teil meiner Besatzung verloren habe? Reicht es Ihnen nicht, dass ich wahrscheinlich mein Kapitänspatent verlieren und nie wieder ein Schiff kommandieren werde? Sind Ihnen die fünfzig Männer, die vor diesem verdammten Riff ertrunken sind, nicht genug?« Plötzlich begann er zu schreien. »Verdammt, Craven; ich habe genug von Ihnen und Ihrer so genannten Hexerei! Es interessiert

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